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4. Im Schloss herumlaufen


Your P.O.V.

»Ich denke... Ich werde wohl einfach ein wenig herumlaufen, ich saß lange genug«, lächelte ich.

Und ich wollte von dem Prinzen weg, er sah so gut aus, dass es wehtat.
Allerdings war ihm diese Tatsache wohl auch sehr bewusst, denn trotz seines bisher stets höflichen Auftretens, schien es mir, als sei er eigentlich selbstverliebt und ziemlich egozentrisch, also Ich-bezogen.

»In Ordnung, das Abendessen gibt es wie gewöhnlich um Sieben, dann solltest du wieder da sein, bis dahin dürfen du und deine Schwester aber tun was ihr wollt«, lächelte mein Vater. Ich nickte und wollte den Salon verlassen, als er noch einmal zu sprechen begann.
»Jimin, willst du vielleicht mit (V/N) gehen?«, lächelte er.

Mein Kopf fuhr herum und mein Blick traf den von Jimin. Es sah mich kurz an als würde er angestrengt nachdenken, schüttelte dann aber den Kopf.
»Danke, aber nach dieser langen Reise ist mir nicht wirklich danach, groß herumzulaufen«, stellte der Prinz auf höfliche Weise klar, dass er keine Zeit mit mir verbringen wollte.
Vielen Dank auch.

Aber mir sollte es Recht sein.
Ich hatte ebenfalls keine große Lust darauf, ihm das Schloss zu zeigen.

Meine kleine Schwester Sooyoung hingegen wollte Jimin wohl unbedingt besser kennenlernen, denn sie wollte im Salon bleiben.
Vermutlich plante sie schon eine riesige Hochzeit.

»In Ordnung, bis später«, lächelte ich und machte mich auf, den Raum zu verlassen, was sich in meinem Aufzug als nicht ganz so einfach herausstellte. Diese Schuhe waren wirklich mörderisch, Rennen konnte man damit ganz sicher nicht.

Eigentlich wollte ich nur so schnell es ging aus dem nervigen Riesen-Kleid heraus, aber heute Abend würde ich es so oder so tragen müssen. Folglich müsste ich also mindestens eineinhalb Stunden vor dem Abendessen wieder auf meinem Zimmer sein um das Kleid anzuziehen.

Wer hatte überhaupt diese grandiose Idee gehabt, dass man als Prinzessin so protzige Kleider, mit denen man kaum durch den Türspalt passte, tragen musste?

Vor meinem inneren Auge sah ich, wie ich durch den Türrahmen zum Flur gehen wollte, aber Dank des Kleides stecken blieb.
Sehr absurde Vorstellung.

In der Realität schaffte ich es aber sogar mit Leichtigkeit, meiner Familie und der Familie des so sehr erhofften Schwiegersohns meiner Eltern, anders gesagt Jimin's Familie, zu entkommen.

Wenn es auch so einfach wäre, einer Hochzeit aus dem Weg zu gehen, wäre das Leben so viel einfacher...

Nach diesen paar Stunden des Redens war ich mir ziemlich sicher, dass meine Eltern und vor Allem meine kleine Schwester mittlerweile so vernarrt in den Prinzen waren, dass sie mich am Liebsten direkt verheiraten würden.

Ich lief durch die langen Flure, durch die ich schon so oft gelaufen waren, während mich meine Urahnen von den Wänden aus anstarrten.
Also nicht direkt meine Urahnen, doch die Blicke, mit denen sie auf ihren Gemälden abgebildet waren, kamen mir nicht selten so durchdringend vor, als wollten sie in meine Seele starren.

Hoffentlich würde der Maler mich als Königin ein wenig freundlicher darstellen...

Gerade bog ich um eine Ecke, als ich fast mit jemandem zusammenstieß.

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