Mein Leben hasst mich!

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(D/N)- Dein Name

Mit einem tödlichen Blick funkelte ich ihn an. "Ich-werde-nicht-dahin-gehen!", schrie ich meinem Bruder Ney ins Gesicht. Wie ich ihn hasste. Er war egoistisch, selbstsüchtig und arrogant. Wenn es nach ihm gehen würde, wären alle Mädchen und Frauen der Welt Sklaven der männlichen Gattung. "(D/N), du wirst zu ihnen ziehen, OB DU WILLST ODER NICHT!". Seine Stimme war voller Wut und Abneigung und er hob seine rechte Hand, mit welcher er mir daraufhin eine verpasste. "Geh in dein Zimmer und pack deine Sachen. Ab morgen wirst du mein Leben verbessern. HA!!!" Sein schauriges Lachen erfüllte den Raum, doch ich verdrehte nur die Augen und trat ihm in seine wohl empfindlichste Gegend. "DU KANNST MIR NICHTS ANHABEN, DU BASTARD!", kreischte ich und stampfte die Treppe zu meinem Zimmer hoch. "DAS WIRST DU BÜßEN!", hörte ich ihn mir noch hinterherrufen. Ich wusste, dass es keine Möglichkeit gab vor der bevorstehenden Situation zu fliehen, denn ich sollte zu 12 Vampiren ziehen und wenn ich es nicht tue, wird mein Bruder mich killen. Soviel steht schonmal fest. Ich meine: HALLO, GEHT'S NOCH!?! VAMPIRE! DIE WERDEN MICH SO SCHNELL AUSSAUGEN WIE ICH KEKSE VERDRÜCKE! Ich bin erst 18 Jahre alt und sterben wollte ich ja eigentlich noch nicht. Entweder mein Bruder als Killer oder blutrünstige Monster. Ich wähle die Blutsauger, schließlich gönne ich Ney den Spaß nicht, mich zu töten. Das würde ihm sogar noch in den Kram passen. Der Türknall schallte durch die ganze Villa, als ich in mein Zimmer stürmte und die Zimmertür zuknallte. NIEMALS! So leicht gebe ich nicht auf. Ich werde mich nicht wie ein Blutbeutel leer trinken lassen! Das hätten meine Eltern nicht gewollt...oder?

Rückblick: Du, 7 Jahre

Mein Bruder Ney und ich schlugen uns mal wieder blau wie eigentlich immer. Schon als Kinder ging er mir gegen den Strich. Unser Kindermädchen (inzwischen Nummer 9), welches verzweifelt versuchte den Kampf zu beenden, und wir waren im Garten der Villa. Es war ein sonniger Tag im Frühling. Die Sonne schien, Schmetterlinge flogen umher und es war einfach perfekt, bis unser großer Bruder Kay dazukam.

Kay war immer für mich da und auf meiner Seite, wenn ich mich wieder mit Ney prügelte. An jenem Tag war sein Gesicht  blass und seine Mine düster. Als ich ihn sah, verfinsterte sich auch mein Blick. Angst und Unwohlsein. Das war es, was ich zu spüren begann. Irgendetwas war passiert. "Kay...wo sind...Mami und Daddy...?", hauchte ich damals kaum hörbar. Kay senkte den Kopf: "Wir müssen fahren", sprach er. Ohne zu fragen, was los war, stiegen mein Bruder und ich mit ihm in das Auto. Dieses hielt nach ein paar Minuten Fahrt vor einem Krankenhaus. Schweigend liefen wir zu einem Zimmer, indem ein freundlicher Mann und eine sehr fürsorgliche Frau lagen. Sie waren die besten Eltern, die man sich nur hätte wünschen können. Es waren unsere. "Sie wurden angegriffen von...von Vampiren", erklärte ein Arzt und blickte mir direkt in meine Augen. "Sie werden nicht mehr lange haben...", fügte er noch hinzu, wandte seinen mitleidigen Blick ab und ließ uns zu ihnen. Eine unangenehme Stille erfüllte den Raum und keiner traute sich die Stimme zu erheben. Wir waren zu geschockt gewesen, sie so verunstaltet zu sehen. "Nein...", redete ich mir selbst leise zu. Unsere Eltern hatten Bisswunden am ganzen Körper und andere Wunden von Stacheldraht oder Peitschenhieben. Die Vampire hatten sie als Spielzeug benutzt. Schmerzen und Leid Anderer gefiel diesen Wesen.

Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Es war meine Mutter, die ihre eiskalte Hand nach meiner ausgestreckt hatte. "Meine einzige Tochter, wie hübsch du nur bist mit deinen 7 Jahren. Ich wünschte, ich könnte bei dir und deinen Brüdern bleiben und euch aufwachsen sehen. Bitte versprich mir eins, (D/N)", flüsterte sie mit zittriger Stimme. Ich nickte stumm. "Hör auf deine Gefühle und lass dir nichts vorschreiben...Ich habe euch lieb, meine Kinder..." waren die letzten Worte, die ihre Lippen verließen, bis sie für immer ihre smaragdgrünen Augen schloss und eine letzte Träne ihre Wange hinunterrollte. Auch mit meinem Vater war es bald zuende. Ich begann zu weinen. "Beschere deinen Brüdern ein gutes Leben, meine Tochter. Ich liebe dich. Das weißt du. Du bist am stärksten von euch und musst dich deshalb um sie sorgen. Bestimme ihr Schicksal und...und liebe den Feind." Das sagte er als Letztes, bis er in den ewigen Schlaf fiel. "...und liebe den Feind..." Das waren die Worte meines Vaters und ich versuchte sie zu deuten, nur eine Lösung auf das Rätsel erhielt ich nicht. Kummer. Trauer. Wut. Leid. Ich hatte keine Ahnung, was ich fühlte. Mein 16-jähriger Bruder Kay wurde immer depressiver, bis er spurlos verschwand. Wohin weiß niemand außer er. Mein zuletzt verbliebener Vertrauter war nun auch weg. Melancholie.

Ich habe keine Angst! (~Diabolik Lovers FF~)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt