6.

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Yoshuas Arme um mich ließen mich so gut fühlen. Ich wollte nie wieder aus dieser Umarmung fort.

Der blaue Wollpulli war rau an meiner Wange, die ich gegen seine Brust drückte.
Tränen liefen über mein Gesicht, wurden von dem Stoff aufgesogen.

Alles was er tat, war mich zu halten. Ich wusste, bei ihm musste ich mich nicht verstecken. Ich konnte mich zeigen.
Konnte weinen, weil ich wusste, er würde einfach nur da sein. Für mich da sein. Nicht fragen, nicht beurteilen, nur da sein.

Ich drückte ihn enger an mich, er fuhr beruhigend durch meine Haare.

Trotz dem Schmerz in meiner Brust machte sich Liebe in meinem Bauch breit.

So verschieden, so gleich.

Ich atmete tief ein.

Deo, Aftershave, Wald nach Regen.
Yoshua.

Seine Lippen lagen auf meinem Scheitel, bewegten sich und flüsterten tröstende Worte.

Ich schloss meine Augen. Konzentrierte mich ganz auf ihn.

So sicher.

Seine raue Stimme und die Kreise, die er stetig mit seinen Fingern auf meinem Rücken zeichnete, beruhigten mich.

Langsam lösten sich meine verkrampften Muskeln.

Ein Kuss auf meiner Stirn.

Ich lächelte traurig. Aber ich lächelte.

,,Lass uns ins Bett gehen, Erbse.“
Yoshua wollte ins Schlafzimmer gehen. Er ließ mich los und sofort fühlte ich die Kälte wo vorher noch seine Wärme war.

Ich lief hinter ihm her, griff nach seiner Hand.

,,Lass mich nicht los.“

Ohne ihn konnte ich nicht schlafen.
Ohne ihn konnte ich nicht atmen.

Yoshua wartete bis ich mich hingelegt hatte, bevor auch er unter unsere Decke kroch und mich auf seine Brust zog.

Unsere Hände berührten sich kaum spürbar.

Er begann zu summen. Leise.

Er stoppte nicht, bis ich eingeschlafen war.


Am nächsten Morgen waren wir uns wortlos einig. Wir waren ein Paar.

Bis Zum Letzten TagWo Geschichten leben. Entdecke jetzt