Seit nunmehr fünf Wochen ist Rafael nun schon in diesem Haus, bei dieser Hexe. Das Mädchen treibt ihn noch in den Wahnsinn. Sie erwartet wirklich nur von ihm das er sie begleitet wen sie auf einen Auftrag geht, ansonsten lässt sie ihn in ruhe und er darf tun was er will. Die einzige Regel die sie ihm gegeben hat war das er ihr Schlafzimmer nicht betreten dürfe, er kann sich frei im Haus und auf dem Gelände bewegen. Eine ziemlich unnötige Regel, als ob Rafael Lust hätte sie öfter als unbedingt nötig zu sehen. Bei der Arbeit muss er sich schon genug mit ihr abgeben.
Nicht das sie bis jetzt irgendetwas besonders gefährliches zu tun gehabt hätten, meistens soll die Hexe sich nur irgendwelche verfluchten Artefakte ansehen die sich dann doch als Blindgänger erweisen. Während die Hexe dann also ihrer Arbeit nachgeht langweilt er sich fast zu Tode und so ganz nebenbei muss er sich auch noch mit ihren Launen herumschlagen. Im einen Moment kommt sie einem noch vor wie ein kleines Mädchen das kein Wässerchen trügen kann und im nächsten Augenblick könnte sie jedem Höllendämon die schau stehlen.
So auch in dieser Nacht. Nachdem es die ganze Woche nichts zu tun gab kam die Hexe heute am frühen Abend quietsch vergnügt zu ihm und hat ihn mit auf irgend so ein Anwesen von irgendeinem reichen Sack geschleift. Jetzt steht er mal wieder blöd in irgendeiner Empfangshalle rumm während das Fräulein Hexe sich mal wieder verpisst hat.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt sie dann wieder in den Raum gerauscht und lächelt ihn an als sie ihn entdeckt. Auch eine Sache die er an ihr hasst, dieses ständige falsche lächeln!
»Können wir dann jetzt endlich gehen?«
sie sieht ihn verdutzt an » wieso gehen? Nein nein, noch nicht. Wir haben erst noch eine Kleinigkeit zu erledigen.«
»und das wäre?«
»einen Geist jagen.« sagt sie und grinst dabei so breit wie ein Kind das sich auf Weihnachten freut.
»einen Geist jagen? Ne ist klar.« Rafael sieht das Mädchen skeptisch an.
»Ja doch, beeile dich wir müssen noch ein wenig was vorbereiten. Ich klär dich auf dem weg auf.«
Na das kann ja heiter werden. Zusammen mit der Hexe läuft Rafael kreuz und quer durch das Anwesen während sie jeden Raum untersucht, worauf auch immer, und hier und da merkwürdige Zeichen in die Türrahmen ritzt. Zwischendurch erzählt sie ihm das ihr heutiger Auftraggeber vor einiger zeit ein sehr wertvolles Schmuckstück erstanden habe. Kurz darauf begannen sich im Haus die ungewöhnlichen Zwischenfälle zu häufen so dass der Hausherr schnell zu der Überzeugung gelangte das sein neuer besitzt besessen oder verflucht sei.
Der Vampir seufzt » Und was hast du damit zu tun, für so etwas gibt es doch Exorzisten oder nicht? Überhaupt, wenn das teil solchen ärger macht wieso wird der Kerl es dann nicht einfach wieder los oder zerstört es?«
»Ein Glück das nicht alle so denken wie du sonst wäre ich bald arbeitslos! Im übrigen hat unser Arbeitgeber bereits Exorzisten beauftragt aber die sehen sich inzwischen alle samt die Radischen von unten an.«
»Noch ein Grund das Ding zu zerschreddern!«
Ai zieht an seinem Ohr » Hier wird nichts zerschreddert verstanden! So und jetzt gib mal deinen Arm her!«
»Und wenn ich nicht will?«
»Soll ich deine Dieswöchige Medizinration streichen?«
Und genau deswegen verabscheut er diese Hexe! Nur widerwillig hält Rafael ihr seinen rechten arm hin. Die Hexe zieht ihm seinen Handschuh aus und legt damit seinen Unterarm bloß. Schweigend sieht er zu wie sie jetzt mir ihrem kleinen Finger über seine haut streicht. Dort wo sie ihn berührt hinterlässt ihr Finger eine leuchtende Spur bis sich eine bahn aus Symbolen über seinen Unterarm zieht. Als die Hexe fertig geschrieben hat nimmt das leuchten noch einmahl an Intensität, dann nimmt die Schrift eine blutrote Farbe an.
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The Black Witch ( Alte fassung)
FantasyDer Vampir Ragael wird dem tode nahe von einer Hexe gefunden und geheilt, allerdings muss er fortan in ihren Diensten stehen. Das gefällt ihm natürlich garnicht und es kommt zu allerhand Reibereien.