Teil 2

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Als mein Bus an der Schule hielt, sah ich schon von weitem den Reisebus an der Sporthalle stehen. Ich sah schon einige meine Klassenkameraden freudig herumspringen. Was freuen die sich so ist doch nur ein Klassenausflug. Dachte ich mir genervt, und war immer noch mit den Gedanken bei Joko. Mit einem breiten Lächeln wurde ich von meiner besten Freundin empfangen und sofort gefragt, ob wir nicht zusammen sitzen wollen. Ich nickte nur und wir stiegen in den Bus. Als ich meinen ergatterten Fensterplatz erreicht hatte, sah mich Hana nur besorgt an: ,,Madita ich habe heute im Radio die Sache mit Joko mitbekommen" sagte sie leicht besorgt vor meiner Reaktion. Ich hingegen nickte nur, damit sie weiter erzählte. ,,Ihm ist bestimmt nichts passiert !" versuchte sie mich zu beruhigen, was ihr ein wenig gelang. Denn Rest der Busfahrt hörten wir beide nur Musik und sahen aus dem Fenster. Bei der leisen Musik die mich berieselte wurden meine Augenlider schwer, bis ich schließlich in die Traumwelt fiel.
,,Hey" sagte eine männliche Stimme. Joko!?  Sofort schlug ich die Augen auf, doch da war nichts, alles war normal. Der Reisebus mit meiner Klasse, welche gerade Berlin erreichte. Leicht verdutzt richtete ich mich auf, da mein Gesicht an der kalten Scheibe lehnte. ,,Hi, auch mal wach" hörte ich Hana neben mir sagen. ,,Der Busfahrer hat gerade eine Durchsage gemacht, wir sind gleich da!" hing sie noch mit einem kleinen Freudenschrei hinterher. Wieder sah ich aus dem Fenster und sah die mir bekannten Orte aus dem Fernseher. Hier wohnt Joko... Viel mir plötzlich wieder ein. Also war er hier auch verschwunden. Und hier sollte ich jetzt spaßig shoppen gehen, während er hier vielleicht irgendwo in Not ist.
Unser Bus hielt an einer kleinen Bushaltestelle am Straßenrand, so das wir den Rest zu Fuß gehen mussten. Auf dem Weg zur Stadtmitte sahen wir in einem kleinen Park riesen Seifenblasen herumschweben. Berlin ist eine echt schöne Stadt. Dachte ich mir und sah ganz verträumt den Seifenblasen hinterher. Ich musste bei dem bestaunen stehen geblieben sein, denn als ich mich umsah war meine Klasse verschwunden. Schnell geriet ich in Panik und sah in alle Richtungen. Niemand kam mir bekannt vor. Shit shit shit. Das ist mein erster Berlin Besuch und ich bin auf mich allein gestellt. Super... 
Ich versuchte nachzudenken, wo mein Klassenlehrer als erstes hin wollte, doch es wollte mir einfach nicht einfallen. So kamm es das ich eine weile einfach so herumirrte, bis ich mich endlich auf einer Bank niederließ.  Warum muss ich blöde Kuh auch immer mein Handy zu Hause lassen. Beschimpfte ich mich selber. Nun war ich an einem Punkt angekommen wo ich bemerkte, dass ich mich jetzt vollkommen verirrt hatte. Ich hatte keine Ahnung wo ich überhaupt war und es würde lange dauern bis man unter 33 Schülern bemerkte, dass einer fehlte. Nach einiger Zeit beschloss ich dann doch weiter zu gehen, um vielleicht eine Polizeizentrale zu finden, wo ich um Hilfe bitten könnte. Doch anstatt dieser fand ich eine Straße, welche mir sehr bekannt vorkamm. Aber woher nur? Ich sah mir die Gebäude an, welche die Sonne hinter ihren grauen Köpfen veesteckten und musste grübbeln. Aber mir wurde das denken abgenommen als ich ein großes Schild an einem der Eingänge sah: ,,Studio: Das Ding des Jahres" laß ich laut vor. Waaaaas !? Hier war Joko's neuer Arbeitsplatz. Ich rang mit mir, sollte ich mal reingehen ? Die Tür sah offen aus und es war gerade keiner in der Nähe, welcher mich hätte hindern können. Also ging ich mit leicht zitternden Beinen zur Tür und öffnete diese. Vielleicht finde ich hier etwas über Joko's verschwinden raus. Vor mir tat sich ein großer Saal auf, mit einigen Sitzplätzen, auf welchen zahlreiche Besucher saßen. Unter dieser Menge würde ich bestimmt nicht auffallen.
Also erkundete ich mich nach dem Studio, welches sich hinter einer schweren Tür befand. Da war ich nun. In dem Studio wo Joko gesessen hatte. So nah war ich ihm noch nie. Plötzlich hörte ich Stimmen, laute leicht agressive Stimmen. Die Personen schienen sich zu streiten.
,,Was machen wir jetzt !? Hast du etwa eine bessere Idee ?" keifte die männliche Stimme energisch zu der weinenden Frau.
,,Nein natürlich nicht, aber einfach untertauchen ist auch keine Lösung!"  sagte diese mit einem ruhigeren Tonfall.
,,Ich werde aber keines Falls diese Aufgabe übernehmen, die kann sich Klaas sonst wo hinstecken !"
Jokooo ? Hier ? Schrie die Stimme durch meinen Kopf. Langsam lehnte ich mich leise um die Ecke, wo ich vermutete das dort die Geräusche herkammen. Tatsächlich, vor mir steht Joko Winterscheidt mit hochrotem Kopf vor seiner Managerin. Das kann doch nicht wahr sein...

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