Der Regen prasselte unaufhörlich gegen das große Panoramafenster meiner, nein, unserer Wohnung. So ging es schon seit Tagen, als hätte der Himmel über Seoul sich meiner Stimmung angepasst.Einzelne Regentropfen, die nicht von der schützenden Scheibe aufgehalten wurden, bahnten sich zielstrebig weiter ihren Weg in Richtung Boden. Dort prallten sie auf, zersprangen durch den Aufprall in mehrere kleinere Tropfen, bevor sie sich in schmalen Rinnsalen durch die Ritzen des Straßenpflasters bohrten, zu den Gullis hin, und dort in der Kanalisation mit all dem anderen, bereits von Menschen verdreckten, Wasser landeten.
So wie das Wasser floss, flossen auch mir die Tränen stumm die Wangen hinunter. Das Schluchzen, die Hoffnung das er oder irgendjemand anderes es bemerken würde und mich einfach tröstete, hatte ich schon seit einer Weile aufgegeben. Ich hatte auch keine Lust mir die nassen Wangen zu trocknen, zumal er sie so oder so nicht bemerkte, wenn er mal wieder 3-4 Stunden zu spät nach Hause kam, mir zur Begrüßung nur einen kleinen Kuss auf den Haaransatz drückte und danach sofort müde ins Bett fiel.
Allem Anschein nach, war ich so sehr in meine Gedanken vertieft, dass ich gar nicht mitbekam, wie sich bereits die Farbenpracht der Abenddämmerung am Himmel ausgebreitet hatte. Seufzend wandte ich meinen Blick der großen Wanduhr zu, die an der beigen Wohnzimmerwand rechts neben mir hängte. Noch ganz genau konnte ich mich an ihren Kauf erinnern.
Es war vor etwa anderthalb Jahren, er hatte mir versprochen einen gemeinsamen Urlaub zu planen, doch es lief alles schief, sodass wir am Ende mit unserem ganzen Gepäck an einer abgelegenen Tankstelle mitten im nirgendwo standen. Man konnte in dieser Tankstelle - es war eher ein kleiner Discounter - auch andere Sachen besorgen und während mein Freund das Nötigste bezahlte, sah ich mich nach einer passenden Urlaubserinnerung um. Die Uhr war mir sofort ins Auge gesprungen. Da wir wegen des schlechten Timings meines Lebensgefährten zu spät kamen und so alles angefangen hatte, dachte ich der Zeitmesser sei eine lustige Erinnerung und kaufte sie heimlich um sie ihm dann später schenken zu können mit den Worten :,,Vielleicht hilft dir die dabe, dein Timing zu verbessern."
Bei diesem Rückblick musste ich, wenn auch ungewollt, kurz lächeln. Damals war alles noch so schön gewesen. Wir waren nicht nur ein Paar, sondern ein eingespieltes Team. Wir konnten uns ohne Worte verstehen...
Oft lagen wir einfach nur für Stunden kuschelnd im Bett oder auf der Couch und redeten. Etwas, das ich früher schon an ihm geschätzt hatte, war unsere gemeinsame Sicht der Dinge. Ganz egal welches Thema angesprochen wurde, wir waren immer einer Meinung.
Ich vermisste diese Zeit, in der er noch mein Freund war und nicht der Junior Chef irgendeiner erfolgreichen Agentur.Damals, vor einem halben Jahr, als er mir erzählte sein Vater hätte ihm dieses Angebot gemacht, und wie viele Vorteile es doch für uns bringen würde: eine große Wohnung, immer Geld in den Taschen (und besonders auf dem Konto), genügend Essen und Trinken.
So sehr er auch versucht hatte es mir schön zu reden, war ich nicht überzeugt, doch ich kannte meinen Freund und wusste, er würde sich nicht davon abbringen lassen, denn er wollte mich versorgen können, für mich da sein. Hätte ich geahnt das alles so kommen würde, ich hätte mit allen Mitteln versucht ihn davon abzubringen.Das Knarzen einer Tür ertönte und verwundert richtete sich mein Blick zum Fenster. Die rot-orange-pinkfarbenen Wolken bedeckten noch immer den Himmel und ihr Licht war noch nicht ganz verschwunden.
Wieso war er schon zu Hause?
Sonst kam er immer erst nachdem es dunkel geworden war...
Seine schwarzen Lackschuhe von Prada klackerten auf dem Laminat in unserem Eingangsbereich, bevor ich hörte wie sie sich langsam auf mich zu bewegten.
Zwei starke, muskulöse Arme schlangen sich von hinten um meinen Bauch und drückten mich an eine trainierte Brust. Meinen Nacken bedeckte er mit federleichten Küssen, während sein heißer Atem eine Gänsehaut an meinem Rücken hervorrief.
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We don't talk anymore ○ K.jm & Z.yx ○ OS
Historia Corta"Du bist schon zurück", stellte ich monoton, aber mit vom weinen zittriger Stimme fest." * "Es tut mir so leid. Denkst du ich hätte nicht gemerkt wie du jeden Abend weinend hier am Fenster saßt und der bereits untergegangenen Sonne, wie unseren verg...