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Kurz ertönt ein Piepsen und dann höre ich die Stimme von Maja durch die Überwachungsanlage:
,,Hallo?" ,,Hey Maja. Wir sind's" sage ich fröhlich und winke etwas in die Kamera über der Klingel.
Kurz ist es still, doch dann summt das Türschloss und wir können in den Eingangsbereich rein. Josh schaut sich verunsichert um und als Maja fröhlich die Treppe, die vom oberen Stockwerk herunter führt, herunter hoppst, meine ich: ,,Maja, Hey".
Sie läuft schnell zu mir und schließt mich in eine Umarmung. ,,Gut siehst du aus Mel" ,,Danke. Du aber auch". Ich drehe mich etwas zu meinem Freund und lege meine Hand auf seine Hüfte und stelle ihn Maja vor: ,,Also Maja, das ist Josh und Schatz das ist Maja, also die Freundin von meinem Bruder". ,,Hey, schön dich kennen zu lernen" meint mein Freund und weiß nicht so recht, ob er ihr die Hand geben soll oder nicht. Doch Maja macht das Ganze unkompliziert und umarmt ihn schnell.

Wir ziehen unsere Schuhe und Jacken aus und folgen Maja nach oben ins Wohnzimmer. Als wir rein kommen, steht sofort meine Mutter mit einem fettem Grinsen auf und begrüßt mich mit einer Umarmung. Danach folgt gleich Lewis, der mich auch in die Arme schließt. Er geht zu meinem Freund und begrüßt ihn ebenfalls, da sich die beiden schon kennen gelernt haben, als Lewis mich vor längerer Zeit in München besucht hat.
Als dann auch noch mein Vater zu mir kommt, stelle ich meinen Eltern zu erst Joshua vor, bevor ich meinen Dad begrüße.

,,Also Mum and Dad. Das ist Joshua. Und Josh, das sind meine Eltern Karin und Anthony" ,,Hallo, schön, dass wir dich auch mal zu Gesicht bekommen Joshua" , meint meine Mutter und muss lachen. ,,Ja mich freut es auch." Er übergibt ihr die Blumen, über die sich meine Mum wirklich riesig freut. ,,Hallo Joshua. Ich bin Anthony, der Vater von Melanie. Schön dich kennen zu lernen" meint er und ich bin überrascht, dass er doch so freundlich zu ihm ist.
,,Hallo, danke für die Einladung"

Um die Situation etwas aufzulockern setze ich mich mit meinem Freund neben Lewis und Maja und fange mit ihnen ein Gespräch an.
Wenige Minuten später bringt uns meine Mum etwas zu trinken und verzieht sich dann in die Küche.
Maja und ich eilen ihr hinterher und helfen ihr beim Kochen.
Obwohl meine Mutter etwas wohlhabender ist und es sich locker leisten könnte, hat sie nicht tausend Angestellte, die alles für sie erledigen. Sie hat lediglich eine Putzfrau und eine, die für sie ab und zu zum Einkaufen geht.
Als Maja und ich in der Küche stehen, holt meine Mutter gerade eine Tüte Hackfleisch aus dem Kühlschrank. ,,Weißt du was mir gerade einfällt Melanie?" fragt sie. ,,Äh nein" ,,Ich habe dich gar nicht gefragt ob Joshua Fleisch isst" ,,Mama, er ist Profisportler also ist er kein Vegetarier" ,,Okay, dann ist ja alles gut. Lewis und Joshua scheinen sich ja echt gut zu verstehen" meint sie und schaut ins Wohnzimmer. ,,Ja das tun sie. Sie haben sich auch schon beim ersten Treffen wirklich sehr gut verstanden" sage ich. ,,Ach sie haben sich schon mal getroffen?" ,,Ja, Lewis hat mich vor ein paar Monaten kurz für ein paar Tage besucht und sie waren sofort auf einer Wellenlänge." ,,Joshua ist aber auch der erste Freund von dir seit längerem, mit dem er sich auf Anhieb versteht." fällt Maja auf. ,,Ja das kann sein" meine ich und schneide die Tomaten in kleine Stücke.
,,Und Dad. Wie ist dein erster Eindruck von Josh?" frage ich, als er gerade die große Küche betritt. ,,I think he's okay" meint er. Meine Mutter verdreht leicht die Augen, da sie es nicht mag, wenn wir Englisch reden.
,,Geh doch mal ins Wohnzimmer zu ihnen und unterhalten dich mit ihm." schlägt sie vor. Meint Vater nickt und verlässt die Küche wieder. Maja schaut etwas bemitleident zu mir und meint: ,,So überzeugt klang das jetzt aber auch nicht". ,,Ja das stimmt, aber ich bin echt überrascht, dass er nicht gleich sagt er mag ihn nicht." ,,Ja das stimmt" sagt meine Mutter noch und schmeißt dann die Spaghetti ins kochende Wasser.

Knappe 15 Minuten später sitzen wir dann alle zusammen am großen Esstisch und lassen uns die Spaghetti Bolognese schmecken. Wobei ich mich auf einen Salat beschränke.
Zwischen Josh und meinem Dad scheint das Eis gebrochen zu sein, denn mein Vater hat sich in den letzten Minuten nicht beschwert und auch Josh gibt mir das Gefühl, dass er sich mit ihm versteht.

,,Du Mel, wir haben letzte Woche zwei Tickets für ein Konzert in Dallas von Russ bekommen und können leider nicht hin gehen. Willst du sie vielleicht haben, es wären sogar Vip-Plätze also keine Paparazzis." meint mein großer Bruder mit einem grinsen im Gesicht. ,,Hahaha sehr lustig. Also ob ich auf das Konzert von meinem Ex gehe!" meine ich und schiebe mir eine Gabel in den Mund. ,,Was? Du warst mal mit Russ zusammen?" fragt meine Mum schockiert und schaut mich mit großen Augen an. ,,Äh ja. Er war noch nicht so bekannt und wir waren auch wirklich nur ganz kurz zusammen. Ich glaube, ich habe es euch nie erzählt, weil es so unbedeutend war. Aber die Medien haben sich darüber das Maul zerrissen" sage ich. ,,Ja das war wirklich nur kurz, hat es überhaupt für eine Nacht gehalten?" fragt mein Bruder wieder mit einem grinsen auf den Lippen und wackelnde Augenbrauen.
Ich weiß genau, dass er die Antwort weiß, denn er war live dabei. ,,Vor der Party mit niedrigem Alkoholpegel zusammen gekommen und nach der Party mit hohem Alkoholpegel also besoffen getrennt, weil er zwischen drin mit einer anderen rumgemacht hat." sage ich und muss selber dabei lachen. Mein Vater rollt mit den Augen und meint dann: ,,Ja komm, reicht wieder. So genau will das hier keiner wissen, vor allem nicht dein Freund. Wir sind froh, dass du jetzt endlich wieder in festen Händen bist." ,,Ja das stimmt" meint meine Mutter und ich spüre, wie Josh seine Hand unauffällig unter dem Tisch auf meinen Oberschenkel gelegt hat. Sofort bekomme ich eine Gänsehaut und schaue verliebt in seine Augen.

,,Du Mel, wieso bist du heute eigentlich hier in London?" fragt die Freundin von meinem großen Bruder und schiebt sich genüsslich eine Gabel Nudeln in den Mund. Etwas stutzig schaue ich in die Runde. ,,Hat es euch Mum nicht erzählt? Ich habe heute den Typ angezeigt, der mich auf der Party in Paris angetoucht hat" ,,Ach das hat gestimmt? Ich habe nur mitbekommen, dass ein paar Zeitungen so etwas in der Art berichtet haben. Ich bin davon ausgegangen, dass die Presse mal wieder irgendetwas hochgeschaukelt hat.", meint mein Bruder. ,,Nein, nein. Also was ich so mitbekommen habe, hat die Presse natürlich daraus wieder eine riesen Story gemacht, aber im Grunde haben sie schon Recht." ,,Okay, krass" meint dann Maja. ,,Kein Wunder, wenn man sich immer so anzieht wie du" meint mein Vater schließlich. Der ganze Tisch schaut empört und auch leicht geschockt über diese Aussage meinen Vater an. Klar, er hat schon Recht. Ich ziehe mich nicht an wie eine Nonne, aber hallo? Wir leben im 21. Jahrhundert und da wird man ja wohl mal ein Minikleid tragen dürfen.
,,Muss das sein Anthony? So etwas hat man halt heute an." meint meine Mutter und räumt schon mal den Tisch ab.
Wir helfen ihr schnell beim abräumen und machen noch die Küche sauber.
Am Nachmittag wollen Lewis, Maja, Josh und ich in die Stadt zu shoppen gehen. Nur leider müssen wir einen von Lewis Bodyguards mitnehmen, da wir alle nicht gerade keine Unbekannten sind. Als ein Bodyguard dann bei meinen Eltern eingetroffen ist, verabschieden Josh und ich uns von meinen Eltern, da wir nach unserer Shoppingtour gleich weiter zum Flughafen fahren werdem. Wir fahren in dem Suv von meinem Bruder in eine Passage, in der sich solche Läden wie zum Beispiel Swarovski, Chanel, Prada oder Valentino niedergelassen haben.
Wir steigen, naja eher hüpfen aus dem Auto raus, da es doch sehr hoch ist. Ich habe schon einen Grund, dass ich ein flaches Auto wie meinen Rolls Royce besitze. Denn stelle ich mir jetzt vor ich hätte High Heels an, würde ich nicht so einfach aus einem Auto springen, ohne mir alle Bänder zu reißen.

Wir laufen gerade die ersten paar Minuten durch die Straße, um uns einen Überblick über die Läden zu verschaffen, da haben wir auch schon die ersten Fans im Schlepptau. Ich ziehe alle schnell in das nächst beste Geschäft, damit wir unsere Ruhe haben. Es ist ja nicht so als würde ich meine bzw. unsere Fans nicht mögen, aber gerade will ich einfach Zeit mit meiner Familie verbringen und nicht durchgehend Fotos machen.

Am späten Nachmittag, nach einer anstrengenden Shoppingtour dank den vielen Paparazzis, setzen wir uns noch in ein Café und genießen die letzten Minuten zusammen, bis mein Bruder uns zum Flughafen fährt.
Wir verabschieden uns von meinem Bruder und seiner Freundin und steigen dann gemeinsam in den Flieger.

Während dem Flug lege ich eng an meinem Freund geschlungen da und döse etwas vor mich hin. Eigentlich haben wir zusammen eine neue Serie angefangen, die ich aber die meiste Zeit verpenne. Josh dagegen, schaut sie aufmerksam weiter, während ich mit dem Kopf auf seiner Brust liege und die Augen geschlossen habe.

Als wir am Münchner Flughafen landen, fahren wir mit meinem Auto zu mir nach Hause. Josh bestellt sich eine Pizza, während ich mir genüsslich meinen Salat schmecken lasse.
Irgendwann um halb zehn fahre ich ihn dann nach Hause und wünsche ihm viel Glück bei seinem Spiel morgen.

Für immer oder wie?/Joshua Kimmich/1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt