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(Melanie's Sicht)

Am nächsten Morgen wache ich auf und merke, dass wir noch genau so da liegen, wie wir eingeschlafen sind.
,,Guten Morgen Schatz" sagt dann Josh plötzlich hinter mir. ,,Hey, guten Morgen. Ich dachte du schläfst noch" sage ich und drehe mich um. ,,Ne, falsch gedacht" meint er lächelnd und gibt mir einen langen Kuss. Ich schließe meine Augen und genieße es richtig. Okay krass, was macht dieser Junge mit mir?!
Nachdem wir uns gelößt haben, stehen wir auf und laufen in meine Küche.
Ich hoffe, dass er jetzt nicht zu viel zum Essen erwartet, denn ich sollte eigentlich am Morgen keine Kohlenhydrate essen, aber meistens pfeife ich auf diese 'Model-Regel' und esse es trotzdem. Wenn ich zum Beispiel bei jemandem anders Frühstücke, esse ich einfach das, was es gibt. Nur für mich zu Hause kaufe so etwas nicht, sodass ich nicht in die Versuchung kommen kann es zu essen.
Als er den Kühlschrank auf macht sieht man förmlich, wie ihm die Kinlade herunterklappt. Er schaut erst nochmal in den Kühlschrank und sieht mich dann erschrocken an. ,,Also dass du wenig zum Essen hast war mir klar, aber so wenig hätte ich dann auch wieder nicht gedacht." ,,Ehm ja, das Leben ist hart" meine ich etwas verlegen. ,,Wenn ich aber ab jetzt öfter bei dir schlafe, muss sich da was ändern" sagt er lachend. ,, Okay, aber für heute muss es ausreichend sein". Ich krame aus irgend einer Schublade eine Packung mit Schockomüsli und stelle es auf die Arbeitsfläche. Dann nehme ich noch eine Schüssel, einen Löffel und etwas Milch mit zum Esstisch. ,,Danke, und was isst du jetzt?" fragt Josh. ,,Obst" antworte ich nur und laufe in die Küche und nehmen mir was Essbares mit und setze mich zurück zu Josh an den Tisch.
Nachdem wir fertig sind, beantworte ich noch ein paar Nachrichten von meiner Managerin und packe ein bisschen mein Koffer für LA. Josh sitzt die ganze Zeit auf meinem Bett und schaut mir beim Packen zu. Er sieht echt heiß aus, wie er in Boxershorts da sitzt.
Um elf Uhr machen wir uns fertig, ich ziehe mir ein schlicht weißes Shirt und eine blaue Jeans mit einer Jeansjacke und weiße Snekers an. Ich schminke mich noch und dann verlassen wir gemeinsam meine Wohnung. Da Josh nur noch seine Klamotten von gestern hier hat, fahren wir noch schnell bei ihm vorbei, wo er sich dann auch noch umzieht.
,,Wie lang fährt man zu deinen Eltern?" frage ich als wir in seinem Auto sitzen. ,,So circa 25 Minuten. Es kommt darauf an, wie viel los ist." meint er und fährt los.
Ich bin echt gespannt, wie seine Familie so ist. Vor allem haben seine Eltern erst gestern erfahren, dass ihr Sohn eine Freundin hat und jetzt werden sie mich gleich kennen lernen. Am meisten Angst habe ich davor, wenn seine Eltern mitbekommen, dass ich ein bekanntes Model bin. Oder vielleicht werden sie mich gleich erkennen?
,,Mel, über was denkst du nach?" fragt er süß. ,,Ach, nichts" meine ich. ,,Ne das stimmt nicht, über irgendwas denkst du doch nach" ,,Naja, ich hoffe halt, dass mich deine Eltern mögen" ,,Ach komm, meine Eltern haben bis her alle meine Freundinnen gemocht." ,,Aber die waren nicht berühmt und standen auch nicht in der Öffentlichkeit" ,,Das nicht, aber meine Eltern haben mal gesagt, dass wenn ich mit einer Frau glücklich bin, dann sind sie es auch und mit dir bin ich mehr als glücklich, also mach dir bitte nicht so einen Kopf" sagt er und streicht mir mit der Hand an meiner Backe runter. ,,Okay" meine ich und schaue aus dem Fenster.
Ein paar Minuten später fahren wir in eine relativ neue Wohngegend. Als wir vor einer Doppelhaushälfte stehen bleiben meint Josh: ,,So, wir sind da". Wir steigen aus und ich frage Josh: ,,Bist du hier auch aufgewachsen?" ,,Ne, meine Eltern sind in ein kleineres Haus gezogen, nachdem Nadja und dann auch ich ausgezogen sind." ,,Bei meinen Eltern ist es genau anders, sie sind in ein größeres Haus gezogen, nachdem ich weg war." ,,Tja, ich glaube das ist der große Unterschied unserer Eltern" meint Josh und klingelt. Da er mir die Nervosität ansieht, nimmt er meine Hand.
Die Tür wird aufgemacht und es strahlt uns eine junge, hübsche Frau entgegen. ,,Hey, schön dich zu sehen" begrüßt sie meinen Freund und zieht ihn in eine Umarmung. ,,Hallo, ich bin Nadja. Josh's Schwester" meint sie und hält mir ihre Hand hin. ,,Hey, ich bin Melanie. Schön dich kennen zu lernen." sage ich und schüttle ihre Hand.
Wir laufen in das Wohnzimmer, wo die Eltern von Joshua sind. ,,Hallo, du müsstest Melanie sein oder?" ,,Ehm ja" sage ich etwas erschrocken. ,,Freut mich, dass du mit gekommen bist. Ich bin Maria und das ist mein Mann Alfred." ,,Hallo, danke für die Einladung" ,,Gerne" meint Joshua's Dad und gibt mir die Hand.
Wir setzen und an einen großen Tisch und bekommen etwas zum Trinken.
,,Ihr seid jetzt zusammen, oder hab ich da was falsch verstanden?" fragt die junge Frau, die Josh's Schwester ist fröhlich. ,,Ja sind wir." ,,Süß" meint sie dann und seine Mutter fragt: ,,Wie alt bist du?" ,,Ich bin jetzt 19 und werde im Dezember 20" ,,In dem Alter hast du schon so eine Modelkarriere hingelegt, Respekt" Oh nein! Genau das, was ich befürchtet habe. ,,Naja, wie man es nimmt" meine ich etwas peinlich berührt. ,,Ihr müsst verstehen, dass sie ihre Karriere immer klein redet. Aber sie ist eines der begehrtesten Models dieser Welt und sie läuft regelmäßig für Top-Designer." ,,Ach Josh, du übertreibst" ,,Nein Schatz, das ist die Wahrheit" ,,Auf jeden Fall frage ich mich schon immer, wie das geht, dass man so eine mega Figur halten kann." meint Nadja. ,,Gefühlt nichts essen" sagt Josh. ,,Naja und ein bisschen Sport, dann wird das schon". ,,Wie habt ihr euch eigentlich kennen gelernt?" meldet sich Josh's Vater zu Wort. ,,Beim Feiern in einem Club in München" sagt Joshua. ,,Ach gehst du auch so gerne zum Feiern wie mein Bruder?" ,,Joa, man lebt ja nur ein mal" Josh's Mutter muss lachen. ,,Sie geht eher noch mehr wie ich zum feiern und sie ist auch immer relativ dicht". Ich boxe meinem Freund in den Oberschenkel. ,,Aua, ist ja schon gut ich bin still".
Wir unterhalten uns noch über alles Mögliche und ich erfahre immer mehr über seine Familie und bemerke, dass meine Ängste von vorhin nicht begründet waren. Sie erzählen viel aus Josh's Kindheit und auch, wie er zum Fußball gekommen ist. Nachdem wir noch etwas zu Essen bekommen haben, verabschiedet sich Nadja, da ihr Mann mit ihrer Tochter Sophia zu Hause ist und sie nicht so lange weg sein wollte. Wir bleiben noch eine Weile, bis wir dann um 4 Uhr auch fahren. Josh fährt mich nach Hause. Wir setzen uns wieder mal auf mein Sofa und kuscheln, dann reden wir einfach noch ein bisschen. Um halb zehn verabschieden wir uns mit einem langen Kuss, da wir uns erst in einer Woche wieder sehen werden.
Kurz nachdem er gegangen ist, lege ich mich auch schon in mein Bett, morgen muss ich schon sehr früh raus. Irgendwie würde ich lieber hier in Deutschland bei Joshua bleiben.

Für immer oder wie?/Joshua Kimmich/1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt