Gedicht

648 19 1
                                    

"Bald wird man uns ins kalte Dunkel drängen. Fahr wohl du Licht, du flüchtige Sommerwelt. Schon hör' ich, wie im Hof mit dumpfen Klängen das Holz erdröhnend auf das Pflaster fällt. Nun dringt der Winter ein. Und kein Erretten! Zorn, schauder, Hass, erzwungener Arbeit Pein... Der Sonne gleich in des Polarlands Ketten wird bald mein Herz ein eisiger Klumpen sein. Der Scheite fallen lässt mich Schaudern. Der Galgen, den man errichtet, nicht dumpfer widerhallt. Mein Geistist wie ein Turm, an dessen Mauern der Stoss des Rammbocks unermüdlich prallt. Mir scheint, von diesem hohlen Lärm benommen, als ob in Hast den Sarg man baut. Für wen? Sommer war gestern, Herbst ist heut gekommen. Und Abschied heißt der Rätselhafte Laut."

Erster Herbstgesang.

Von Baudelaire

Ich persönlich liebe dieses Gedicht. Es ist einfach harte Realität. Der Tod.

Hakuna Ma' VodkaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt