Auf dem Weg zu den Elben

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„Dieser Auftrag ist völlig sinnlos!“

Jannik nickte, sagte ansonsten aber nichts. Er und General Galan waren aufgefordert worden nach Norden zum Heer der Elben zu reiten und den Elben dort als Berater zur Verfügung zu stehen. Seit 2 Tagen ritten sie nun bereits nach Norden und Galan war immer noch wütend.

„Ich bin ein Feldherr des Reiches. Wir befinden uns im Krieg. Doch anstatt mir eine Armee zu geben, damit ich den Orks einheizen kann, soll ich das Kindermädchen für die Elben spielen. Was denkt sich der König nur dabei?“

Der Prinz seufzte. So ging es schon seit 2 Tagen. „Du hast meinen Vater doch gehört. Er will keine Schlacht provozieren. Vermutlich hat er Angst, dass du seine Befehle ignorierst und die Orks einfach angreifst.“

Die beiden jungen Männer ritten nebeneinander her. Es war ein wunderschöner Sommertag. Der Himmel war blau, die Wiesen grün. Nur die Menschen auf den Feldern wirkten alles andere als glücklich. Eilig wurde die Ernte eingebracht und überall sah man Menschen Gepäck verladen, Wertgegenstände vergraben oder alte Waffen hervorholen.

Der Krieg hatte noch gar nicht wirklich begonnen, doch die Panik im Volk war längst zu spüren.

„Gut das erklärt, warum er mich hierher geschickt hat. Aber was hast du angestellt?“

„Gar nichts. Ich habe darum gebeten zu den Elben zu dürfen. Sie sind Verbündete unseres Volkes und wenn ich einmal König bin, wird es gut sein, wenn ich die Denkweise der Elben verstehe.“

Mit diesen Argumenten hatte Jannik in der Tat seinen Vater überzeugt. Doch der wahre Grund warum er zu den Elben wollte, war ein anderer. Und er hieß Melissas.

Jannik hatte die schöne Elbin nach der Ratssitzung noch zweimal gesehen und... er konnte es sich nicht erklären, aber wollte in ihrer Nähe sein, und dass obwohl er noch niemals mit ihr allein gewesen war.

Seine Sehnsucht nach Melissas ergab keinen Sinn und dennoch hatte Jannik sich voller Begeisterung als Berater des Elbenheeres gemeldet.

Es hätte im Königreich ohnehin keine Aufgabe für ihn gegeben. Der König ignorierte die Ratschläge seines Sohnes in allen Bereichen. Was also hätte er sonst tun können?

„Es wird langsam Abend. Wir sollten uns eine Unterkunft suchen.“

„Wozu?“, wollte Jannik wissen. „Die Elben gehen in Grauwasserhafen an Land. Das Dorf ist nur noch ein paar Stunden von hier entfernt. Es gibt doch keinen Grund, warum wir nicht direkt hin reiten sollten, oder?“

„Vielleicht doch mein Prinz. Die Elben sind zwar unsere Verbündeten, doch sie sind dennoch in unserem Land. Wenn wir sie beraten wollen, dann sollten sie auch Respekt vor uns haben, denn im Zweifelsfall sollten sie das tun, was wir ihnen sagen. Wir schaffen uns aber keinen Respekt, wenn wir heute mitten in der Nacht und völlig übermüdet bei denen auftauchen. Lass uns uns lieber ein Bauernhaus suchen und hören, was die einfachen Leute von diesem Krieg so halten.“

„Und wenn die Bewohner des Hauses keine fremden, bewaffneten Männer bei sich übernachten lassen wollen?“, gab Jannik zu bedenken.

„Du meinst sie werden ihren Prinzen aus dem Haus werfen? Ich denke nicht.“, lachte Galan und ritt an Jannik vorbei. Er hatte ein Bauernhaus am Wegesrand entdeckt und träumte schon von gebratenem Speck und einer warmen Suppe.

„Ich habe nicht vor mich als Prinz zu erkennen zu geben. Wenn sie dich dort also nicht haben wollen, dann wirst du schon einen anderen Weg finden müssen um die Leute zu überzeugen.“, rief er Galan nach und gab seinem Pferd die Sporen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 07, 2014 ⏰

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