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Julie

Ich hatte Niall lange nicht gesehen. Zu lange, für meinen Geschmack. 3 Wochen und immernoch liefen die Dinge falsch zwischen uns. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte. Am Anfang hatte alles so perfekt gewirkt, doch jetzt war alles so scheiße.

Ich hatte probiert, ihn anzurufen, aber naklar, er war nicht an sein Handy gegangen. Warum sollte er? Ich meine, er denkt, ich hätte direkt nach unserem Date mit seinem Bruder geschlafen. Wenn er wüsste, dass ich dabei auch noch meine Jungfräulichkeit verloren hatte, würde er komplett ausflippen und das wollte ich nicht, also würde ich es ihm nicht erzählen.

Ich würde ihm eh nichts erzählen, er würde garnicht mit mir reden wollen.

Ach, diese ganze Situation war so verdammt kompliziert und verstrickt, wie ein dichtes Wollnetz oder Kopfhörer, die den ganzen Tag in der Hosentasche gesteckt hatten.

Ich tat mich immer noch schwer, zu glauben, dass ich vergewaltigt worden war und mein Leben war wie auf Pause. Ich spürte nichts mehr, fühlte mich taub, saß nur noch in meiner Wohnung, stopfte Eis und Chips in mich rein und schaute Fernsehserien auf Marathon. Typisches Liebeskummercliché.

Nachdem ich schon Supernatural und Scrubs ganz durch hatte, war jetzt Pretty Little Liars dran. Ich hatte mir alle bis jetzt erschienen DVDs aus den USA bestellt und dabei fast mein komplettes Erspartes rausgehauen, aber es war mir egal.

Ich wollte eh nicht mehr rausgehen, in die Außenwelt. Zu viel Angst hatte ich, dass Niall da sein würde. Oder schlimmer, sein Bruder. Das wäre wirklich das Schlimmste, was mir passieren könnte. Dieses Monster erneut sehen. Ich dachte zum millionsten Mal über die Vergewaltigung nach. Wie sie passiert war und wo.

Hatte dieser Typ verhütet? Ja, denke schon.

Er hatte doch ein Kondom benutzt, da war ich mir sicher.

Oder?

Niall

(:3)

Meine Hände glitten über die Saiten der Gitarre, hin und wieder notierte ich etwas auf meinem Block. Der Song war halb fertig, doch ich wusste nicht, ob ich weiter schreiben sollte, nach alle dem. Ich wollte den Song nicht weiter schreiben, denn sie hatte etwas getan, dass ich niemals glauben konnte, dass es passieren würde. Ich meine, klar, es war krank und auch ziemlich verrückt schon so etwas nach nur 6 Wochen zu denken, dieses Gefühl so früh zu verspüren. Und doch war es einfach da, es saß fest. Und vorallem in den letzten Tagen war ich mir sicher geworden, dass ich etwas für  sie empfand, dass ich solange nicht mehr verspürt hatte. Wenn ich bei ihr war, hasste ich mich nicht selbst und wenn sie mich anlachte, vergaß ich alle Sorgen, die ich hatte, sie war wie Drogen, nur gesünder.

Also, sollte ich weiter schreiben? Nein, oder? Doch. Ich brauchte es. Ich musste meine Gefühle niederschreiben, nur so würde es mir irgendwann vielleicht wieder besser gehen. Doch mir fiel einfach nichts mehr ein, was ich verwenden könnte.

"Let's just try the first part of the song" murmelte ich und spielte den ersten Akkord an. Das Vorspiel ging zehn Sekunden und dann fing ich an zu singen.

"I figured it out,

I figured it out from black and white.

Seconds and hours.

Maybe they had to take some time.

I know how it goes,

I know how it goes from wrong and right.

Silence and sound.

Did they ever hold each over tight, like us.

Did they ever fight, like us."

Ich seufzte, ich konnte nicht weiter spielen, die Tränen hielten mich vom Singen ab. Ich war so ein Lusche, schon wieder weinte ich. Es machte mich halt einfach fertig, was alles passiert war.

Die letzten Wochen waren schlimm für mich gewesen. Es ging mir überhaupt nicht gut, mir ging es ehrlich gesagt miserabler als je zuvor. Ich war gefallen, auf den harten Boden der Realität. Sie hatte mit meinem Bruder geschlafen, direkt nach unserem Date. Direkt nachdem alles so perfekt war. Ein Teil meiner Enttäuschung schwang auf sie zu. Doch am Meisten fühlte ich Wut. Tiefe Wut. Gegen sie und meinen Bruder.

Ich wusste nicht mehr, was ich machen sollte. Mein Herz fühlte sich an, als wäre es zuerst in Feuer gefallen und dann im eiskalten Wasser erfroren. Meine Augen waren rot, geschwollen von den ganzen Tränen, die ich vergossen hatte, ich war ein laufendes Chaos.

Ich würde jede Nacht in irgendeinen Club gehen, mich betrinken bis aufs Letzte und mir dann irgendein Mädel für die Nacht schnappen. Wenn dies alles nicht half, musste was Härteres her. Aber da hatte ich auch was gefunden, Kokain war ziemlich gut bei sowas.

Klar, es war nicht das Beste, mich jetzt mit irgendwas vollzuhauen, aber ich brauchte es. Nachdem mein Herz immer Sprünge gemacht hatte, wenn ich sie sah, tat es jetzt weh. Es tat so sehr weh.

Kennt ihr das, wenn ihr euer ganzes Vertrauen in eine Person steckt? Eure ganze Zuversicht, eure Hoffnung? Und wenn sie dann wegschmeißt, als wäre sie nichts wert?

Ich hatte überlegt, ihr vielleicht eine Chance zu geben, zu erklären, was vorgefallen war. Sie wirkte wirklich aufgebracht, wütend und traurig. Gleichzeitig enttäuscht. Aber warum? Wenn sie wirklich den ersten Schritt auf meinen Bruder gemacht hatte, dann war sie offensichtlich auch Schuld. Doch ich konnte sie und die Schuld einfach nicht zusammen kriegen.

Sie war einfach so wunderschön, alles an ihr war es.

Ihre zarten blauen Augen, die so unschuldig glitzerten und die ich vor Glück zum Strahlen bringen wollte. Ihre blonden Haare, die in leichten Wellen ihr perfektes Gesicht umrahmten und mit denen sie bei Nervosität spielte. Ich wollte durch sie fahren, ihre Weiche ertasten. Ihr zarter Körper, der mich meine Arme um sie legen lassen wollte. Und ihre kleinen Hände, die ich in meinen großen halten wollte, um sie vor der Welt zu beschützen.

Wie sie bei Wut ihre Augenbrauen hob und senkte. Wie beim Lügen ihre Augen funkelten. Wie bei Angst ihre Lippe zitterte und wie sie bei Fröhlichkeit die ganze Welt mit ihrem Lächeln beglückte.

Wie sie immer so perfekt roch, nach Vanille, nach Blumen, nach Geborgenheit. Wie wunderschön sie immer aussah, mit ihren langen Beinen, ihren kurvigen Hüften und ihren wunderschön geformten Brüsten. Mit ihren vollen Lippen, mit ihrem markanten Gesicht. Mit ihren schmalen Schultern und ihren kleinen Füßen.

Wie sie immer zu mir hochguckt, wenn sie eine Antwort erwartet. Wie sie immer soviel vor sich hin quasselt. Wie sie einen ängstlich ansieht, weil sie denkt, sie hat etwas Falsches gesagt.

Sie ist perfekt.

Leider zu perfekt für mich.

Mein Herz brannte erneut, der Schmerz war unaushaltbar in meiner Brust. Es war doch verrückt, wie mich ein Mädchen so derartig fertigmachen konnte.

Was sollte ich jetzt nur machen? Ich dachte schon so lange drüber nach, was jetzt der beste Schritt war. Und da fiel es mir ein. Es würde perfekt passen. Unser erstes Gespräch fiel mir ein. Wie ich probiert hatte, cool zu wirken und nicht bei ihrer Schönheit zu erschlaffen. Ja. Es war der perfekte Plan und ich würde bald mit ihm starten.

"Mission Ignorance is taking off."

-

JIALL D:

Ich fühle mich so schlecht mit diesem Kapitel. SORRY, DASS ES SO KURZ IST :(

Ich probiere alles, doch ich konnte mich irgendwie nicht aufraffen, was längeres zu schreiben, weshalb dieses Kapitel entstanden ist.

Könntet ihr bitte die Story so'n bisschen teilen oder so?

Ich schwöre, ich würde euch noch mehr liieeeben :D

Widmung an Maddi01, ist glaube ich schon seit Anfang dabei :3

xoxo,

Tonii :3

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 08, 2014 ⏰

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Ignorance ✘ Punk Niall Horan {wird überarbeitet}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt