-Teil 3-

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[Chae Won's Sicht]

Jimin schaute mich zögerlich an. "Sag es mir bitte, was habe ich falsch gemacht?", drängte ich. Er antwortete: "Ich bin jetzt seit 5 Jahren mit den Jungs zusammen, du bringst einfach alles durcheinander! Ich war glücklich so wie es war, bevor du gekommen bist." Seine Augen funkelten wütend, doch ich konnte nicht böse sein. "Ich versteh dich.", antwortete ich, "Aber denkst du es kann nicht auch gut werden, wenn ich da bin? Du kennst mich doch noch gar nicht. Woher willst du wissen, dass ich alles durcheinander bringe und es wegen mir schlechter wird?"

"Es geht mir nicht darum. Lass mich einfach in Ruhe. Sei froh, wenn ich überhaupt meine Zeit damit verschwende, mit dir zu reden.", fauchte er mit kaltem Blick. Er schüttelte meine Hand von sich, stand auf und ging einfach ohne weiteres zu sagen.
So hatte ich mir das nicht vorgestellt, dachte ich und seufzte. Ich legte mich wieder in's Bett und starrte noch einige Zeit an die Decke und versuchte, mir alle möglichen Szenarios auszumalen. Wieso fühlte ich mich so schlecht? Ich hatte Jimin doch gar nichts getan! Ich drehte mich noch lange im Bett hin und her, bevor ich letztendlich doch einschlief.

[Jimin's Sicht]

Ich ging in Hobis Zimmer, der mir erlaubt hatte, heute Nacht bei ihm zu schlafen und setzte mich auf das Bett. Er war noch im Bad, ich war also allein in seinem Zimmer. "Warum musste das alles so kommen...?" Wütend schlug ich mein Kissen gegen die Wand. "Dieses bescheuerte Mädchen ruiniert mir hier alles. Und dann ist sie auch noch super hübsch und mega sympathisch." Ich verdrehte die Augen, holte mein Kissen zurück und warf mich anschließend wieder auf's Bett. "Ich hoffe sie verschwindet bald wieder, aber ich glaube, da kann ich ewig warten...", redete ich weiter mit mir selbst, deckte mich seufzend zu und versuchte, endlich zu schlafen, "Ich wollte doch einfach nur ein schönes Leben mit den Jungs haben. Sie wird sich in den Mittelpunkt stellen, sie wird die anderen ausnutzen und immer auf liebes Mädchen tun! Genau so wird es sein! Ganz sicher!" Hoseok kam ins Zimmer und ich drehte mich um und versuchte einen Wutanfall zu unterdrücken. Er wünschte mir noch gute Nacht, doch ich tat so, als würde ich schon schlafen. Zum Glück redete er nicht weiter, und schon bald konnte ich seinen gleichmäßigen Atem hören.

[Jin's Sicht]

Früh am Morgen, es war noch dunkel und die anderen schliefen wahrscheinlich noch, wachte ich auf und streckte mich. Ein kurzer Blick auf die Uhr sagte mir, dass es wirklich ziemlich früh war, genauer gesagt 6 Uhr. Doch da ich nicht mehr müde war, ging ich ins Bad und machte mich fertig.
Ich könnte ja einfach schon Frühstück für die anderen machen...
Und genau das tat ich auch. Als ich fertig war, hörte ich jemanden auf mich zukommen und drehte mich um. "Ah Chaewon. Du bist es. Gut geschlafen?", begrüßte ich das Mädchen. "Guten Morgen Jin! Ja habe ich, danke. Ich dachte schon ich sei als einzige so früh wach.", erwiderte sie. Schmunzelnd kam Chaewon auf mich zu. "Bist du auch, es ist nur eine Ausnahme, dass ich so früh wach bin. Ich konnte einfach nicht mehr schlafen.", neckte ich den Neuankömmling.
"Ich auch nicht. Die Sache mit Jimin macht mich irgendwie fertig. Ich hab gestern versucht mit ihm zu reden, aber egal was ich mache, er scheint mich nicht zu akzeptieren..." Sie seufzte und sah bestürzt zu Boden. Man konnte sehen, dass sie sich wirklich schlecht fühlte, doch das sollte sie nicht. Sie sollte sich hier willkommen fühlen. Ich legte tröstend eine Hand auf ihre Schulter. "Mach dir nicht zu viele Gedanken. Er hätte niemand neues akzeptiert, es liegt also nicht an dir. Und ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass er seine Meinung noch ändern wird. Gib ihm nur noch etwas Zeit.", versuchte ich, sie zu beruhigen. Chae Won schaute mich dankbar lächelnd an. "Danke Jin. Ich hoffe, dass du Recht hast. Ich hab mich so gefreut, als ich hörte, dass ich nach Korea darf und eine Karriere starten kann. Und als ich bemerkt habe, dass ihr es seid, mit denen ich jetzt zusammen singen und tanzen kann, hat es mich noch viel glücklicher gemacht. Es wäre echt schade, wenn Jimin mich niemals akzeptieren würde."
Ich antwortete: "Denk jetzt erst einmal an das Positive und nerv ihn nicht zu sehr damit. Irgendwann wird er es einsehen." Ich zwinkerte ihr zu und sie erwiderte es mit einem Lächeln.
"Lass uns schon mal frühstücken, ich hab Hunger.", brummte ich.
"Sollen wir nicht noch auf die anderen warten?", meinte sie zögerlich. "Ach, bis die kommen, dauert das noch 'ne Ewigkeit und ich will nicht, dass das Essen kalt wird.", sagte ich gleichgültig und ließ mich auf einen der Stühle fallen. "Komm, setz dich neben mich und iss etwas."
Chae Won nickte, setzte sich hin und nahm sich ein bisschen Reis und Gemüse. Ich bediente mich ebenfalls und wir ließen es uns schmecken.

"Hey, konntet ihr nicht auf uns warten?", tönte eine empörte Stimme zu uns herüber. Ich drehte mich um und sah Jungkook, Namjoon, Hoseok und Jimin vor mir stehen. "Sorry Leute, aber ich hatte Hunger. Setzt euch und esst was.", grinste ich.
"Typisch!" Namjoon grinste ebenfalls und setzte sich neben Jimin, der gegenüber von mir Platz genommen hatte. "Boah Jin, hast du das gemacht? Das schmeckt echt mega gut.", nuschelte Jungkook während er sich den Mund mit Reis und Tofu vollstopfte. Chae Won nickte zustimmend, da ihr Mund ebenfalls voll war. "Ja, schön, dass es schmeckt.", freute ich mich über das Lob. Als ich in die Runde blickte, konnte ich jedoch den finsteren Blick von Jimin nicht übersehen. Ich riss mich zusammen und gab dazu keinen Kommentar ab. Wenigstens war Jungkook mehr als begeistert von unserem neuen Mitglied. Er strahlte sie die ganze Zeit an und fragte sie aus.

"Ah, Yoongi und Taehyung, da seid ihr ja.", begrüßte Namjoon die beiden Neuankömmlinge. Ich drehte mich um. Tatsächlich, da kamen die beiden, ziemlich verschlafen, auf uns zu gestapft. "Morgen.", sagte Yoongi und Taehyung winkte nur einmal kurz. Ich musste grinsen, als ich sie sah. Was haben sie wohl die ganze Nacht gemacht, dass sie jetzt so müde sind? Sie setzten sich hin und nahmen sich auch etwas zu Essen. Ich war mittlerweile fertig und auch Chae Won, Jungkook und Namjoon hatten aufgegessen. Wir räumten unsere Teller weg und setzten uns dann wieder an den Tisch.
"Na, was steht heute an?", wollte Hoseok wissen. Planlos schauten wir uns an. "Äh, keine Ahnung. Aber ich vermute, wir werden heute mit unserem neues Mitglied trainieren und ihr erstmal alles zeigen.", sprach Namjoon. Wir schauten alle Chae Won an, diese nickte. "Okay, ich freu mich schon."

Als schließlich alle mit essen fertig waren, räumten wir den Tisch ab und Taehyung und Jungkook führten sie erstmal durch unser Haus. Währenddessen unterhielt ich mich mit Yoongi, Hoseok, Namjoon und Jimin.
"Und, wie findet ihr sie?", hakte Yoongi neugierig nach.
"Scheiße.", sagte Jimin simpel.
"Jimin. Du übertreibst. Klar, es ist bescheuert, dass wir jetzt nicht mehr zu siebt sind und sich jetzt voll viel verändert, aber ich hab gefragt wie ihr sie findet, nicht wie ihr die Tatsache findet, dass wir ein neues Mitglied haben.", schoss Yoongi zurück. "Yoongi hat Recht. Sie bestimmt ein nettes Mädchen und garantiert sehr talentiert. Gib ihr wenigstens eine Chance.", stimmte ihm Namjoon zu. Ich nickte ebenfalls und wir schauten Jimin Erwartungsvoll an.
"Lasst es einfach, okay? Sie wird sich garantiert in den Mittelpunkt stellen und einfach alles ruinieren, sie --", begann Jimin wieder aufzubrausen.
"Jetzt hör mal auf!", wurde er von einem ungeduldigen Hoseok unterbrochen, "Du hast keine Ahnung wie sie ist. Wenn sich herausstellen sollte, dass das der Fall ist, dann musst du sie meinetwegen nicht akzeptieren, aber solange du das nicht weißt, denk dir nicht irgendwelchen Schwachsinn aus!"
"Er hat Recht. Du musst ja nicht ihr bester Freund werden, aber streng dich wenigstens an, mit ihr klarzukommen, okay?", sagte ich und sah ihn an.
"Leute. Ich versteh ja, dass ihr nur das beste für die Band und so wollt, aber versucht auch mal mich zu verstehen. Es ist schwer für mich, okay?!", wurde mein Gegenüber lauter.

"Natürlich versuchen wir dich zu verstehen. Wir werden dich auch immer unterstützen, aber es gehört zum Leben dazu, mit jemandem zusammenzuarbeiten den man vielleicht nicht mag." "Genau, Namjoon hat Recht. Du sollte --", setzte Hoseok wieder an.
"Es reicht jetzt! Bitte. Ich brauch meine Zeit dazu also lasst mich einfach in Ruhe und hört auf über das Thema zu reden!!", platzte es aus Jimin heraus.
"Jimin..."
"Lasst es einfach!" Mit diesen Worten stand Jimin auf und verließ den Raum.
"Na klasse... Das kann ja mal was werden.", seufzte ich resigniert.
"Ja, und zwar nichts gutes.", sagte Yoongi grimmig.
Wir saßen für einige Zeit noch so da, ohne, dass jemand etwas sagte. Ich glaube, jeder war in seine Gedanken vertieft. Niemand wusste genau, wie es jetzt weitergehen sollte...

-Liars-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt