Hallo, liebe Leser!
Ich habe zum zweiten Mal eine neue Welt entdeckt, das Internet. Die erste war Amerika, jedoch musste ich dort wegen Komplikationen fliehen, aber ich habe beschlossen wieder Fuß zu fassen und ein Teil dieser verwobenen Gesellschaft zu werden. In den letzten Jahren hörte man viele Gerüchte über Vampire, deshalb beschloss ich mit diesem Blog Vorurteile aus dem Weg zu räumen.
Aber zu aller erst möchte ich mich vorstellen, obwohl ich anonym bleiben will sollte man meinen Namen und mein Alter kennen. Zweites gebe ich ungern zu, doch ich sehe aus wie 19 was mich mit der Zeit gestört hat. Wenn man nämlich eine Frau bezirzen will ist es unvorteilhaft so bübisch auszusehen wie meine Wenigkeit. Jedoch kommen selten Frauen in mein derzeitiges Apartment, da meine Mitbewohner es nicht mögen und die Bleibe fürchterlich zugerichtet ist. Ich möchte kein Snob sein, aber ein wenig Reinlichkeit darf man sich wünschen. Ich sehe das so: Wenn das der letzte Abend für deinen Gast ist, willst du ihn doch schön gestalten? Ich spiele zu diesen Anlässen gerne meine Hochalpenzither, welche mir mein Vater schnitzte. Der Klang wiegt die Menschen in eine verträumte Stimmung, sodass sie langsam zu Ruhe kommen. Genau dann, wenn das Blut vor Aufregung nicht mehr rauscht wie ein wilder Fluss zwischen grünen Gräsern, dann nehme ich ihnen ein bisschen von ihrem Lebenselixier, so viel um mich zu erhalten und die anderen leben zu lassen. Außerdem muss man nicht umständlich Leichen entsorgen und zusammenräumen. Einmal traf ich unabsichtlich eine Arterie, was in einer Unordnung sonderbaren Ausmaßes endete, weil sie sich gefürchtet hat und ich nicht schnell schlucken kann, selbst wenn ich mich bemühe.
Meine Mitbewohner sind eher weniger von der Idee begeistert, die Menschen leben zu lassen. Jaques musste dafür jedoch fast bis in die frühe Morgenstunde ein Grab schaufeln, da ich meinte er könne den Toten nicht einfach auf den Kompost werfen. Was würden die Nachbarn denken? Mich sollte es nicht kümmern, da sie sowieso sterben, jedoch kann ich diese Gedanken die mir anerzogen worden sind nicht ablegen. Wie auch immer, Jaques hatte große Schwierigkeiten einen Friedhof zu finden der nicht katholisch ist, denn diese Anekdote trug sich in Texas zu, wo es fast nur Katholiken zu geben scheint. Man muss wissen, Vampire dürfen Orte ihres früheren Glaubens nicht mehr betreten, was für Atheisten nicht sonderlich von Bedeutung ist, jedoch vor allem für alte Vampire eine Bürde ist. Ich bin protestantisch erzogen worden, meine Familie floh aus Österreich vor Maria-Theresia, der damaligen Kaiserin, nach Edinburgh, Schottland. Bis heute habe ich diesen deutschen Akzent in Englisch, der mich verrät. Von Schottland sind wir weiter nach Amerika gefahren, wo meine Familie durch gute Instrument Bauarbeit Ansehen erntete. Wir wurden von Maria-Theresias Sohn sogar beauftragt eine Geige anzufertigen, was uns wieder nach Österreich brachte. In Amerika wurde ich verwandelt, was es für mich schwer machte nach Österreich zu fahren, weshalb ich in New Orleans blieb.
Das sind zu viele Details auf einmal und ich möchte meine Leserschaft nicht mit meinen Geschichten langweilen aus alten Zeiten, sondern über Probleme der Moderne für Vampire reden und unsere Präsenzen in der Öffentlichkeit, weil ich es eine Schande finde etwas zu hassen, was man nicht kennt. Meine Freundin und neue Mitbewohnerin Chiara führte mich ein in die Welt des Blogs, die ich hier und jetzt nützen werde.
- Viago
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Viago's Blog Für Den Modernen Vampir
VampireViago hat keine Lust mehr auf Vorurteile und unwissende Menschen. Er fragt sich was er tun kann von seiner Wohnung in Paris aus. Er könnte sich aufregen und weiter untot weiterleben. Doch durch eine junge Vampirin entdeckt er die unendlichen Weiten...