Eintritt in die Freiheit

Todeszelle Teil 2

Ich öffnete die Tür und starrte auf die Flure. 

Aus jedem Zimmer kamen Patienten angeströmt um die abscheuliche Nahrung aufzunehmen, welche dort unten hergestellt wurde. Ich rümpfte die Nase, nachdem mir der säuerliche Geruch von Erbsen in die Nase gelangte. 

,,Bah.", ich nahm mein Pullover und schütze damit mein Geruchsorgan. 

,,Pure Verätzung die hier produziert wird.", sprach ich leise vor mich hin, als ich die weißen Treppen, welche in die Mensa reichten, hinunterstieg. 

Ein Junge rempelte mich an, als er gierig die Treppen hinunterstürzte. Er muss ein Neuling sein, denn sonst würde er wissen auf was er sich da so gewaltig freut. Ich grinste ihm hinterher. Dämlicher Trottel. 

Ich nahm mir ein Tablett und stellte mich in die Schlange. Ein großer, ausgehungerter Junge stand vor mir. Und ein Bösartiges, Schauendes Mädchen hinter mir. Die Frau an der Theke nahm den großen Silbernen Löffel und tunkte ihn in die Erbsen. Danach nahm sie mit ihren dreckigen Fingern einen Teller aus dem Regal und warf die Erbsen förmlich darauf. Dann knallte sie ihn mir direkt vor mein Gesicht.  

Ich setzte mich an einen leeren Tisch um möglichst meine Ruhe zu haben. 

Leider hat das mit dem leeren Tisch nicht allzu lange angehalten. Im nächsten Moment setzte sich ein Mädchen zu mir. 

Ich starrte sie auffordernd an, damit sie merkt dass ich gerne alleine sitzen will. 

,,Was?", lustlos starrte sie zurück. Ich war erstarrt. Das ist das erste mal, dass hier jemand mal normal auf meinen auffordernden Blick reagierte. Die letzten hab ich nach meinem Blick nie wieder in meiner Nähe gesehen. 

Gesonnen beobachtete ich das Mädchen vor mir. Sie hatte lange Blonde Haare. Ihre Augen waren Braun mit einem leichten Gelben stich. Sie hatte Sommersprossen auf ihren Wangenknochen und auf ihrer Nase. Durch ihre Helle Haut erinnerte sie mich ein wenig an Käse.

,,Ich sitz hier.", ich warf ihr einen meiner Giftigen Blicke zu.

,,Soll mich das Einschüchtern? Du siehst aus wie ein kleiner aggressiver Welpe",  grinsend sah sie mich an. 

Sie hatte eine Zahnspange. Zwischen ihren Schneidezähnen war eine riesige Lücke. Ich zweifelte, dass sie jemals ihre Zähne geputzt hat.

Ich antwortete nicht auf ihre Frage und nahm einen großen Löffel Erbsen in den Mund. Leider vergaß ich in diesem Moment dass dieses Essen wirklich scheußlich schmecken und man nicht Zuviel auf einmal essen sollte.

Ich muss würgen. 

Das Mädchen vor mir bekommt sich nicht mehr vor lachen. 

Trotz ihrer ekelhaften Mundhöhle, war ihre Lache ansteckend. Und plötzlich beginnte ich lauthals zu lachen. Ich weiß nicht was bescheuerter aussieht. Das zwei Mädchen weinend auf dem Boden der Mensa lagen, oder das ich durch das ganze lachen meine ganzen Erbsen nacheinander ausspucken musste.

,,Sally.", sie schaut mich belustigend an.

,,Mira, hey.", das war das erste mal, dass ich wieder richtig lachen konnte. 

,,Ich hab dich hier noch nie gesehen.", Sally dreht ihren Kopf fragend in meine Richtung.

Ich strich die restliche Erbsen von mir und stand auf. 

,,Liegt daran, dass ich es hasse Kontakt mit anderen Patienten Kontakt zu knüpfen  und mich deshalb eher verstecke.", ich nicke in Richtung der anderen Verrückten. 

,,Ach die, ich glaube sie sind erst verrückt geworden als man sie in diese engen Zimmer gesteckt hatte.", antwortet Sally.

Ich war genau ihrer Meinung. Sie scheint mir sympathisch zu sein. 

Wir begangen ein Gespräch, über wirklich alles in diesem Block. Als ich an die anderen Blöcke denken musste, sprach ich sie auf ein Thema an, dass mich schon seit längerem verfolgt. 

,,Was denkst du über Block 3?", flüsterte ich in ihr Ohr.

Sie lehnt sich zurück und überlegt kurz. Dann sieht sie mich ernst an.

,,Die Frage ist eher, was passiert nach Block 3? Was ist wenn man die 3 Station erreicht hat? Verrückter als die da drüben kann man nicht werden.", seriös sieht sie mich an.

,,Du meinst es gibt noch einen Block ? Einen End-Block?",  interessiert blicke ich sie an.

,,Ja, Ich glaube es gibt noch einen Block. Und von diesem Block kommen diese Schreie her. Und Wieso?", sie sah mich erwartend an, und fuhr dann fort. ,,Weil dort, die überflüssigen, naja, vernichtet. Ich nenne es die TodesZelle. Hier entkommt keiner dem Tod. Wir werden alle hier enden." Sally starrt Richtung Fenster. 

Ein kalter Schauer durchzuckte mich bis auf die Knochen.

Die TodesZelle. Diese ganzen Menschen werden irgendwann umgebracht werden. Sally wird irgendwann umgebracht werden. 

Ich werde irgendwann einmal dort sterben.

,,Ich werde hier nicht enden. Ich komme hier raus.", selbstsicher sehe ich zu Sally.