Unglaubliches Angebot

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Als Melody mittags nach Hause fuhr, begleitete Michael sie in ihren Gedanken. Verdammt, dieser Mann hatte irgendwas an sich, dass sie nicht los ließ. Vielleicht war es seine charmante Art, oder einfach der Umstand, dass er ganz anders war, als sie jemals vermutet hätte. Überhaupt nicht hochnäsig, arrogant oder derartiges. Einfach höflich, freundlich und ohne Allüren. Selbst das Krankenhausessen war okay für ihn. Er wählte das vegetarische Menü, und äußerte sonst keine extravaganten Wünsche.

Aber egal, er würde übermorgen das Krankenhaus verlassen und sie würde ihn nie wiedersehen und das Leben würde weitergehen.

Als sie daheim ankam, war Chester schon mit dem Essen fertig.

"Ai wie schön! Ich habe einen Bärenhunger!", freute sich Mel.

"Ja ja, das hab ich mir gedacht. Es gibt Spaghetti Bolognese, natürlich vegan.", grinste Chester.

Melody lebte seit Jahren vegan. Sie liebte Tiere, wie konnte man sie da essen? Sie fütterte schnell ihre Katzen, sie hatte ganze vier Stück, und dann hatte Chester schon aufgetischt.

"Und, wie war die Arbeit?", fragte Chester beim essen.

"Ganz gut...", sagte sie eintönig, während sie den nächsten Biss in den Mund schob.

"Michael Jackson ist ja bei euch...", fragte Chester und sah sie eindringlich an.

"Oh, echt?".

"Mel, du bist nicht gut darin, dich doof zu stellen", lachte Chester.

Verdammt, er kannte sie einfach zu gut.

"Ja, aber...", wollte Mel sich erklären.

"Schon gut, ich weiß, dass er bei euch liegt. Alles andere interessiert mich eigentlich nicht. Du darfst ja eh nicht drüber reden, nehme ich an.", lächelte Chester.

"Ja, stimmt."

Melody sah einfach vor sich hin, immer noch Michael in ihren Gedanken umhertragend. Langsam nervte sie sich selbst damit. Was sollte das?

"Mh, er ist nett, oder?", grinste Chester.

"Was?", fragte Melody ihn irritiert.

"Naja, du magst ihn...", lachte er. "Zumindest findest du ihn nicht so scheußlich, wie ich angenommen hätte.".

"Ja, das stimmt schon. Er ist sehr menschlich halt. Normal für seine Verhältnisse. Was macht dein Jobangebot?".

Chester verzog das Gesicht. "Hat nicht geklappt", antwortete er traurig und sah traurig auf den Teller.

"Mh, okay. Dann beim nächsten Mal.", lächelte Mel aufmunternd.

"Und wenn nicht? Wenn gar nicht mehr? Ich kann doch nicht ewig bei dir leben... Dann lande ich wieder auf der Straße...".

"Vergiss es! Du schaffst das, beim nächsten Mal wird es besser! Und solange kannst du hier bleiben, solange du willst. Solange mein Vermieter davon nichts mitbekommt, passiert nichts. Also alles gut. Und sobald mein nächstes Gehalt kommt, gehen wir für dich erstmal einen Anzug oder sowas kaufen, damit du eine gute Figur bei der Arbeitssuche machst.", lächelte Melody aufmunternd.

Sie verdiente zu wenig für beide zusammen, so dass beide nur das nötigste hatten und gerade genug zu essen. Sie überlegte sogar das Studium zu schmeißen, um richtig arbeiten zu können und mehr zu verdienen. Immerhin finanzierte sie seinen Lebensunterhalt gerade mit, was sie zwar gerne tat, da er auch so viel für sie getan hatte, aber es war eine große Anstrengung.

Doch schon bald sollte sich alles ändern...

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Als sie am nächsten Tag wieder Frühdienst hatte, war sie extrem müde. Sie hatte kaum geschlafen, viel zu sehr machte sie sich Gedanken um Chester und ihr Leben, wie es weitergehen sollte. Petra wartete schon auf sie, als sie um 6 Uhr pünktlich auf Station erschien.

The Lioness and the King of PopWo Geschichten leben. Entdecke jetzt