Kapitel 2: Ein undurchkreuzbarer Plan

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Svenja's Sicht:

Verdammter Mist! Ich komme zu spät! Ich trete fluchend gegen mein Fahrrad. Warum muss das ding ausgerechnet heute nen platten haben? Ich schmeiße es in den Vorgarten und renne fluchend zu Schule. Wahrscheinlich werde ich mal wieder zu spät kommen . Aber was soll's ! Ich habe sowieso nen Super Durchschnitt und heute werde ich hoffentlich zum letzten mal in meinem Leben diese Schule betreten. Dieses mal Ist mein Plan besser ! Das ahnt wirklich keiner! Die werden Augen machen. Ich kicherte beim Rennen vor mich hin, was mich wahrscheinlich wie ne Geistesgestörte aussehen lässt. Aber ich kann es mir einfach nicht verkneifen, wenn ich daran denke, was für Gesichter die machen werden. Vielleicht werden sie es auch gar nicht bemerken... Naja ist ja auch egal. Sie hassen mich jedenfalls und das genügt schon. Ich hab keine Ahnung , warum sie mich hassen . Vielleicht liegt es daran ,dass ich rumlaufe wie der letzte Penner oder weil ich ein Überflieger in der Schule bin, aber wenn ich ehrlich bin, ist es mir auch Scheiß egal ! Ich mag meine übergroßen Pullies und die mit Farbe verschmierten und zerlöcherten Hosen. Außerdem trage ich meine Haare gern offen und kämme sie nicht gerne , weil das bei meinen dichten blonden locken schlichtweg einfach unerträglich ist.Es kann sein , dass sie dadurch ein “kleines “ bisschen verfilzt sind , aber whatever mir macht das nichts aus. Und Naja meine Schuhe.....sagen wir einfach sie haben schon mal besser ausgesehen. Hoffentlich denkt ihr jetzt nicht , dass meine Familie arm ist oder so ! Nein , wir sind eher das Gegenteil von schrecklich arm. Wir sind schrecklich reich und wenn ich schrecklich sage, meine ich auch schrecklich! Meine Eltern nie da und fast immer in irgendeiner Stadtville und mein Bruder ist ein überzogener Snob , den alles in Arsch geschoben wird und der zu allem Überfluss auch noch Captain des Footballteams ist. Und Naja sagen wir mal so, dass er mich besonders mag, was noch nett ausgedrückt ist. Er ist auch der Grund ,warum ich mit dem Fahrrad fahre obwohl wir stinkreich sind. Es würde ja sein Emage ruinieren ,wenn er mit mir in einem Auto säße! Und weil ich noch  keinen Führerschein habe, muss ich halt Rad fahren und ihr seht ja , wie weit mich dieses Fahrrad heute bringt.... Ganze 0 von 3km weit ! Nach 10 min. Habe ich keine Lust mehr zu rennen und fange an zu trödeln. Die erste Stund hat sowieso vor 20 min angefangen , da kann ich auch gut Frühstücken gehen und erst in der Mittagspause zur Schule gehen. Gedacht getan . Ich mache mich also auf den Weg nach Starbucks und gehe unterwegs meinen undurchkreuzbaren Plan noch mal durch.

Nach einem ausgiebigen Frühstück und ungefähr 3 Tassen Kaffee später habe ich es jetzt doch zur Schule geschafft . Das Mittagspause ist schlurfe ich ohne Hektik zu meinem Schließfach und verstaue meine ganze Tasche in ihm. Unterwegs konnte ich die Blicke der andere Schüler auf mir spüren. Uhh die Ausgestoßene ist wurde da. Die sind doch krank! Ich knalle mein Schließfach zu und mach mich auf den Weg , um meinen Plan zu verwürglichen. Meine Hand gleitet wie von selbst in meine Hosentasche und umfasst den kleinen Schlüssel. Es ist der Schlüssel zu Schuldach. Nur ich habe ein Exemplar. Wie ich daran kam? Ich habe ihn dem Hausmeister geklaut. Er ist alt und dement und außerdem geht er nie aufs Schuldach. Tja Pech für alle andere , aber Glück für mich ! Ich steige die Stufen hinauf und komme endlich an der Stahltür an , wo dick und fett „Zutritt verboten!“ draufsteht. Tja who cares? Ich hole den Schlüssel aus meiner Hosentasche und schließe die Tür auf . Ich betrete das Schuldach und ziehe die Tür hinter mir zu. Den Schlüssel lasse ich wieder in meiner Hosentasche verschwinden. Dann atme ich entspannt die warme Sommerluft ein.....Es riecht einfach nach Sommer . Es riecht nach Blumen und Eis und...Moment riecht es hier nach Zigarette? Ich wollte schon wie einer kleiner Paranoid übers Dach laufe und gucken , ob sich hier oben jemand aufhält , aber zum Glück stoppte ich meinen kleinem Paranoyer-Anfall selbst und besann mich auf mein eigentliches Ziel. Darf ich vorstellen mein gefühlt 35. Selbstmordversuch. Ich hab ja schon vieles Versucht, aber heute bin ich mir sicher , das mich aber wirklich nichts und niemand aufhalten kann. Puh ! Das erleichtert einen schon. Ich gehe langsam auf den Rand zu. Habe ich alles erledigt? Mhmm..Hass-Abschiedsbrief?  ...jep hab ich . Ich ziehe den Brief aus meiner Pullietasche und lege in auf den Boden. Dann gehe auf den Rand zu und steige auf ihn drauf. Hmm ....nochmal schnell nachdenken: hat meine Familie das verdient??? Kurz nachdenken: Ja hat sie definitiv! Also gut , nadann ist ja alles geklärt. Ich schließe meine Augen und breite meine Arme wie Flügel zur Seite aus. In meinem Kopf spielt , welch eine Ironie , „If I die young“ und ich kann mir ein leichtes schmunzeln nicht verkneifen. Aber sieht ja zum Glück keiner. Ich atme tief ein und will gerade springen , als....

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