Chapter One

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Ein Monat war nun vergangen, seit ich das letzte Mal mit ihm Kontakt gehabt hatte. Ein Monat war um, indem ich die andere Seite des Blattes der Liebe gekostet hatte. Die schmerzliche Seite. Noch nie hatte ich derart Sehnsucht nach einer Person gehabt, wie dieser. Noch nie hatte ich so ein Vertrauen gespürt, bis ich ihn kennen lernte. Noch nie hatte ich so schmerzhaft köstliche Erinnerungen gehabt... Wie an ihn.

"Nora! Nora!" Jemand schnipste mit seinen Fingern vor meinem Gesicht herum. Ich blinzelte und brauchte kurz um mich zu erinnern, wo ich war.
Heute war eine Veranstaltung, bzw. eine Art Feier für alle Schüler der 10. Klassen arrangiert worden, da wir vor einem halbem Jahr alle Spenden für die Gemeinde gesammelt hatten, um die Schul-Bücherei, die von einer Gruppe Jugendlicher angezündet worden war, wieder neu aufzubauen.
Heute war sie eröffnet worden.
Und so kam es, daß meine beste Freundin Jenna Westfield und ich gerade an einer Bar standen.

"Was möchtest du trinken, Nora?" "Ich... Ähm... Ich m... Äähhh..." stotterte ich. Jenna stöhnte. Sie wandte sich an den Kellner, der mir erst jetzt auffiel. "Hast du Ginger ale?" fragte sie ihn. "Ja, klar." Er lächelte sie an. Sie grinste zurück. "Dann zweimal bitte."  "Kommt sofort." Und somit drehte er sich weg, um die Getränke fertig zu machen. Die Bar war von einem gedimmten orangenem Licht umgeben und wirkte einladend.

"Der Kellner ist echt süß, findest du nicht?" sagte Jenna mit einem breiten Lächeln und konnte die Augen nicht mehr von ihm lassen. Ihr Blick glitt weiter nach unten... Und blieb an seinem Po hängen, der echt gar nicht mal so übel aussah. "Ja, mag sein. Trotzdem schickt es sich nicht für eine Frau, jemandem so offensichtlich auf den Po zu starren!" neckte ich sie und lachte. Nun wandte Jenna ihren Blick auf mich, die Augen leicht zu Schlitzen verrengt. "Wenn ich dich daran erinnern darf, dass du dich vor über einem Monat noch mit ihm in den Laken gewälzt hast und und wahrscheinlich tausendmal dreckigere Sachen mit ihm getrieben hast, als ich mir je ausmalen könnte. Das ist es mir ja wohl erlaubt, ein bisschen zu spannern. " sagte sie spielerisch empört. Dann grinste sie mich wieder an. Doch grinste ich nicht zurück.
Sofort verschwand ihr grinsen wieder." Nora, tut mir leid! Ich hab überhaupt ni-   Du musst endlich über ihn hinweg kommen! " 
Ihre warme Hand legte sich auf meine. "Ja ich weiß..."

Der junge Kellner kam wieder zurück und stellte die Gläser Ginger ale vor uns ab. "Vielen Dank!" sagte Jenna mit einem verführerischen Lächeln.
Wir, bzw. ich drehte mich um, um zu gehen. Ich wusste schon, was jetzt kommen würde...

Wie vermutet, konnte ich hören, wie Jenna den Kellner nach seiner Nummer fragte. Als sie leise kicherte, wusste ich, dass sie sie bekommen hatte und das der Junge wahrscheinlich gerade sein Glück kaum fassen konnte. Denn Jenna war wirklich sexy.
Sie hatte schwarze lange Haare, die ihr bis über den Po reichten, eine leicht bräunliche Haut, was ihr einen exotischen Stich verlieh. Außerdem hatte sie ein sehr hübsches Gesicht. Volle rote Lippen und verträumte grüne Augen. Ihre Haut war makellos. Ihre Figur schlank und sie hatte ihre Rundungen natürlich an den richtigen Stellen. Ja, so gesehen entsprach sie dem perfekten So-haben-Frauen-auszusehen-Klischee der Männerwelt. Typisch hübsch.

Ich ging langsam, damit meine beste Freundin mich noch einholen konnte. Als ich die feiernde Menschenmenge bereits erreicht hatte, musste ich jedoch feststellen, daß sie immer noch mit diesem Kellner flirtete.
Ich seufzte und nippte an meinem Glas. Jenna hatte auf jeden Fall die richtige Wahl getroffen. Ich liebte diesen süßlich-säuerlichen zitronigen Geschmack. Ich stellte fest, daß ich eigentlich total süchtig danach war.

Ich sah wieder rüber zur Bar. Jetzt lehnte Jenna auf ihren Ellbogen an der Bar und sah diesen Kerl wie hypnotisiert an. Zwar sah ich sie nur von hinten, aber ich malte mir aus, wie sie ihr verführerisches grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht bekam und immer wieder kicherte.
Ich schmunzelte. Jenna war noch nie wirklich verletzt worden. Jedenfalls tat sie immer so. Vielleicht war sie vorher auch noch nie richtig verliebt gewesen.

Ob er mich wirklich geliebt hatte? Es hatte sich auf jeden Fall so angefühlt. So echt... Und doch so unwirklich... Wie in einem Traum...

Plötzlich zerrte jemand an mir und zog mich unsanft in eine Ecke, in der niemand war. Die ganze Zeit versuchte ich mich umzudrehen und beschwerte mich was das soll. Aber es brachte nichts. Also versuchte ich einfach, mein Glas Ginger ale nicht zu verschütten.
Als wir endlich zum stillstand kamen drehte ich mich wütend um. So eine unverschämtheit! Ich holte tief Luft und sah der Person ins Gesicht. Gleich würde ein Regen meiner Wut auf ihn niederprasseln, vor dem er sich nicht schützen konnte.

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