Ich bin jetzt schon seit meinem achten Lebensjahr Vegetarierin, tendiere im Moment dazu Vegan zu leben. Und ich habe meine Einstellung nie bereut. Als achtjährige habe ich beschlossen keine Tiere mehr zu essen, weil mir auf einmal klar geworden ist, dass ich ja Tiere, die ich doch so sehr liebe esse. (Ich wusste natürlich, dass Fleisch Tiere sind, aber damals habe ich das so richtig realisiert. Denn als Kind hinterfragt man nicht. Man tut einfach das was die Erwachsenen einem vorleben) Und je älter ich geworden bin und je mehr ich mich mit dem Thema befasst habe, desto glücklicher war ich mit meiner Entscheidung. Und je länger ich mich auch über die Zustände in der Milch- und Eierproduktion (heißt das so) informiere, desto eher sage ich mal nein zu einer Tasse Kakao und so weiter. Ich würde also von mir selbst behaupten, dass ich mich sehr bewusst ernähre.
Jetzt habe ich natürlich Freunde und Freundinnen, die Fleisch essen und die generell einfach nicht so sehr darauf achten was sie kaufen. Das ist natürlich absolut normal, keine Frage, aber sollte ich ihnen denn nicht trotzdem immer wieder die Gründe darlegen auf bestimmte Dinge zu verzichten? Ich persönlich bin ja der Meinung, dass ich das tun sollte. Schließlich kann ich so vielleicht einen Beitrag dazu leisten, dass die Welt sich ändert. Ein Beispiel: Eine Freundin erzählt ganz stolz davon, dass sie Freitag bei McDonalds war und Chicken Nuggets gegessen hat. In dem Moment meinte ich dann so zu ihr: "Wow, du hast gehäckselte Küken gegessen, ich bin stolz auf dich." (An die die die Ironie nicht erkennen: Das war Ironie!) Und vielleicht war diese Reaktion nicht unbedingt angemessen, aber in diesem Moment hat mich das einfach so sehr gestört, dass ich das sagen musste! Dann schaltet sich eine andere Freundin ein und sagt: "Ja aber es schmeckt halt einfach geil." (Man muss von dieser Freundin wissen: Normalerweise ist sie überzeugte Muslima, und achtet enorm auf die Regeln ihrer Religion. Unter anderem auch darauf, ob hallal geschlachtet wurde.) Und dann meine ich so zu ihr: "Warum gehst du zu McDonalds, wo du doch genau weißt, dass es den Tieren 1. Scheiße ging (entschuldigt diesen Ausdruck)
Und 2. Nicht hallal geschlachtet wurde. Darauf wusste sie dann keine Antwort. Daraufhin habe ich gesagt das ist doch lächerlich, woraufhin eine andere Freundin angefangen hat rumzumeckern, dass ich aufhören solle mich so aufzuführen wie eine Weltverbesserin, weil ich das nicht sei, weil ein einzelner Mensch ja wohl nichts bewirken könne und überhaupt würde ich ihr mit meinem ganzen Gerede nich den Appetit nehmen. (Darauf dass ich ihr den Appetit nehme bin ich ziemlich stolz, denn das ist ja mein Ziel.) Aber ich verstehe ihre Argumente nicht. Klar: Ein einzelner kann vielleicht nicht gerade viel bewirken. Aber wenn jeder Mensch der was erreichen möchte, sich mit diesem Argument in eine Ecke stellt und einfach so weitermacht wie vorher, dann wird auf keinen Fall etwas passieren. Aber wenn ein paar Hundert Menschen beschließen, zum Beispiel ab heute nicht mehr zu McDonalds zu gehen, dann bewirkt das doch etwas, denn das sind ein paar mehr als nur ein Mensch.Vielleicht versteht ihr da draußen das, vielleicht auch nicht, aber ich wollte das jetzt unbedingt loswerden.
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PoetryManchmal muss man bestimmte Gedanken einfach teilen. Und vielleicht interessiert das ja auch den ein oder anderen. Wenn nicht ist mir das auch egal.