Kapitel 22

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*Louis*

Wir waren im Krankenhaus angekommen. Nun standen wir ratlos vor einer Tafel. Nach rechts ging es zu Anna und Ines. Nach links ging es zu der Kinderstation. Sollten wir uns erst um die noch lebenden Kinder kümmern oder um unsere fast verlorenen Geliebten und Schwestern?

Es tat mir fast weh aber es musste sein. Wir konnten eh nichts für Anna und Ines tun. So gerne ich das auch wollte. Ich konnte nur die Ärzte zusammen schreien wie unfähig die waren.

„Zuerst kümmern wir uns um die Kinder. Zayn du und Niall gehen zu Anna und Ines. Löst Harry von Anna. Er soll mal eben raus gehen und was trinken und essen", alle nickten und so teilten wir uns auf. Perrie, Liam und Ich kümmerten uns zuerst um die Kinder. Zayn und Niall um Harry und meine Schwestern.

*Zayn*

Niall und ich gingen schweigend den langen Flur entlang. Hatte sich etwas verändert? Würde irgendwas passiert sein? Ob sie sich bewegt haben? Ob sie...

Ich öffnete leise die Tür und schlüpfte hindurch. Niall tat es mir gleich und schloss die Tür wieder. Alles war wie vor einer Woche als ich schon einmal hier war. Alles war so trist, farblos und langweilig. Würden Ines und Anna leben, würden sie hier erstmal streichen und überall Deko hinstellen. Sie würden das alte karge Sofa entfernen und ein neues hübsches buntes hinstellen. Aber sie lagen einfach nur da. Stumm und bewegungslos. Würden sie sich je wieder bewegen?

„Hey Harry", sagte ich leise und vorsichtig, doch er erschreckte sich trotzdem. Dann drehte er sich langsam zu uns um. Er sah schrecklich aus. Tiefe dunkle Augenringe, fettiges Haar und abdrückte im Gesicht. Außerdem waren seine Augen rot und verheult.

„Komm, geh dich eben duschen. Geh an die frische Luft und iss was. DU fällst ja fast von den Knochen", meinte ich und klopfte ihm auf die Schulter. Wiederwillig löste er seine Hand von Annas. Als er aus dem Raum raus war, nahm ich ihre Hand. Niall setzte sich zu Ines und strich ihr sanft über den Kopf. Man hörte schluchzen die aus seiner Richtung kamen. Weinte er etwa gerade?

Jetzt löste ich mich von Anna und ging zu ihm rüber. Tatsächlich. Er hatte Tränen in den Augen. Und nun musste auch ich weinen. Ich kann es nicht mit ansehen wenn jemand weint. Ich muss sofort mit weinen.

„Das wird schon wieder", sagte ich leise und Niall nickte sanft.

Die Tür ging auf und Harry, Louis, Liam und Perrie kamen herein. Mit ihnen eine Krankenschwester.

„So, ich kläre sie jetzt über alles auf was sie wissen müssen. Was das spenden angeht. Wir dürfen nichts riskieren. Es dürfen nur Familienmitglieder spenden. Oder bekannte Personen die die gleiche Blutgruppe und die gleiche Gewebeart haben. Alles andere können wir nicht zulassen", meinte sie streng und wir blickten zu Boden. Es würde nur Louis gehen und damit würde nur einer der beiden geholfen.

„Ich spende", sagte Louis selbstbewusst. Und die Frau nickte.

„Sie können aber nur für eine der beiden spenden. Wir können nur einen Teil ihrer Lunge abnehmen. Ein winzig kleinen Teil. Das lässt unsere Technik heutzutage zu. Aber wenn sie weiter leben wollen dürfen wir nicht mehr abnehmen. Und da sie Sänger sind dürfen wir noch weniger nehmen. Das würde gerade so für Ines Snow reichen. Ihre Krankheit ist noch nicht so weit fort geschritten", meinte sie und Harrys, mein und Louis Gesichtsausdruck endweichten. Liam sah nicht traurig aus, aber auch nicht glücklich. Klar wir alle freuten uns das Ines wieder leben durfte, aber Anna war genauso wichtig für uns.

„Aber Anna ist doch gerade erst 16 Jahre alt. Sie kann doch jetzt nicht sterben", meinte Louis und eine Träne rollt ihm über die Wange.

„SIE IST 17 VERDAMMT!", schrie Harry plötzlich und wir zuckten alle zusammen nur Louis nicht. Er sah geistesabwesend auf Annas leblosen Körper.

„Nein. Es gab bei ihrer Geburt viele Verwechslungen. Sie ist gerade erst 16 geworden", sagte er tonlos und wir alle bekamen einen weiteren Schock. Als würde nicht die Tatsache reichen das sie wahrscheinlich nie wieder leben wird. Nun hatte sie gerade erst 16 Jahre ihres Lebens gelebt. Wie sollte das nur weiter gehen?

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