Aller Anfang ist unfair

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So,damit ich überhaupt mal zu sache komme schreib ich mal nen bisschen weiter

Dank der großen Vorfreude schaffte ich es in nur zehn Minuten aus meinem Bett zu kommen und währenddessen nur zwei mal wieder einzunicken. Während ich mich nun fertig machte und meine Tiere versorgte, fragte ich mich bereits, was mich erwarten werde. Doch in meinen Vorstellungen wäre ich auch am liebsten geblieben.

Während ich nun im Auto meiner Freundin saß, da unsere Eltern eine Fahrgemeinschaft gegründet hatten, schaute ich gefühlte 828 mal auf die uhr,da ich Angst hatte zu spät zu sein. Am Stall angekommen stiegen wir aus dem Auto, holten unsere Sachen aus dem Kofferraum und stellten fest, dass noch niemand da war. Unsere Mitfahrgelegenheit hatte sich währenddessen verabschiedet und fuhr schon wieder los, als meine Freundin und ich die erste Bedrohung wahrnahmen-Ferien Gäste.

Da wir als (angehende) Pferdemädchen eine Authoritätsperson darstellten wurde wir von einer aufgereten Horde kleiner pferdefanatischer Kinder umzingelt und ich sah keinen Ausweg aus ihrem Kreis der Fragen über Dinge, von denen ich keine Ahnung hatte. Nach zwei minütigen Abwimmeln von Fragen wie " Wann holt ihr die Pferde?" ," Dürfen wir mitkommen?" oder extrem spannenden Aussagen über ihre Lieblings Pferde hier und ihr reiterliches Talent könnte ich das Auto unserer zwei Kollegen ausmachen. Nachdem diese uns sahen,würden wir mit einem total liebevollem "Morgen" abgespeist und wir wurden gekonnt ignoriert. Erst als es darum ging, was wir an Arbeiten machen könnten bekamen wir erneute Beachtung. Zu unseren Einführung Aufgaben gehörte unteranderem Füttern, Tür öffnen (vor dieser warteten meine Lieblings Gäste bereits) und natürlich die Pferde mit holen. Meine Freundin nahm das Halfter für eines der Kaltblüter, während ich meine alleinige Anwesenheit als genug empfand.

An der nahen Koppel angekommen kam es wie es kommen musste: die Gäule befanden sich natürlich am anderen Ende-und nur damit das klar ist:es ist eine sehr große Koppel. Nachdem wir die Pferde erfolgreich zum Tor gescheucht hatten ( vor welchem-wie sollte es anders sein-die Nerv-Kiddis warteten), ging es darum, das Kaltblut,wessen Halfter meine Freundin in der Hand hatte, zu fangen. Bei dieser Aktion verhielt ich mich eher passiv, genauso wie alle anderen, da ja nur einer das Halfter hatte. Nach einer halben Minute wusste ich, warum das Einfangen dieses Tieres einem von uns aufgetragen wurde. Ich hätte Tom (der eine Kaltblüter) zu diesem Zeitpunkt mit folgenden Worten beschrieben: dreist, stark aggressiv und komplett respektlos gegenüber Menschen. Diese Beschreibung hatte ich fertiggestellt, während ich als passiver Beobachter belustigt zusah, wie Tom meine Freundin,beim Versuch ihm das Halfter über den Kopf zu ziehen, einfach mit einem gezieltem Stoß mit seinem kopf in den Dreck beförderte. Während ich mir das Lachen auf Grund dieser Aktion verkneifen musste, gelang es meiner Freundin nun doch ihn einzufangen und nicht mehr ganz so amüsant zu gucken. Aus meiner passivischen Rolle gerissen öffnete ich das Tor und rannte so gleich mit Winnie und Pooh (zwei der kleinen Shettys) den Berg hoch. Meine Aufgabe war nämlich, die Boxentüren hinter den Pferden zu schließen, da diese sonst schnell wieder Ciao sagen würden. Nach dem Meistern dieser enorm anspruchsvollen und anstrengenden Aufgabe hatten die Pferde eine gewisse Zeit um zu fressen und danach wurden alle geputzt (wobei natürlich meine besten Freunde die Nerv-Kiddis helfen wollten).

Dafür das mir eben berichtet wurde, was alle für grandiose Reiter sie seien, fand ich ihre Art zu putzen wirklich belustigend. Besonders der Versuch,mit fünf Leuten einen Huf von Rocky (Halflinger und dem entspanntesten Pferd was ich kenne) anzuheben, was jedoch kläglich scheiterte. Während jeder,also wirklich jeder eines der Pferde putzte,hatte ich das edelste Tier im ganzen Stall: den ESEL! Ich hatte nichts gegen Bonny, aber die Tatsache, dass ich das Tier reinigen sollte,was es gar nicht brauchte (da man sie nicht reiten kann) und wir auch als einziges auf der anderen Seite des Stalles standen, vergewisserte mir, wie wichtig meine Arbeit war.

Wenigstens war das Wetter gut und heute liefen zwei Kutschen. Während Ernst (der ehemalige Besitzer des Hofes) und die zwei "richtigen" Pferdemädchen Tom und Jerry (den anderen fast gleich ausstehenden Kaltblüter wie Tom) das Kutschgeschirr anlegten, schauten meine Freundin und ich einfach mal so richtig interessiert zu, während wir von drn Nerv-Kiddis mit Fragen über das Kutschgeschirr genervt wurden. Als es darum ging, die zwei Pferde zur Kutsche zu bringen, sollten wir mitkommen, nur um dann hinter und zwischen den Pferden herum zulaufen und die Ketten der Kutsche an den Geschirren zu befestigen. Als die Kutsche nach fünf Minuten auch mit den Gästen befüllt war, wurde uns mitgeteilt,dass die zwei Pferdemädchen vorhatten mitzufahren und wir das schon alleine im Stall schaffen. Begeistert von diesem Vorschlag gingen wir zurück in den Stall und putzen die restlichen Pferde zuende.

Nachdem die zwei anderen auch noch die zweite Fahrt absolviert hatten (bei welcher glücklicherweise dir Nerv-Kiddis mit fuhren) und wir genug getan hatten, da einige Familien da waren (welche auch genug Trinkgeld gegeben hatten), war es uns erlaubt Feierabend zu machen und natürlich unser verdientes Trinkgeld an die zwei Anderen überging, da sie so viel dafür gearbeitet hatten. Das letzte, was sie uns mitteilten war, dass sie der Chefin sagen wollen,dass alles gut geklappt hat und so weiter und sofort ( im langen Zuhören über langweilige Themen war ich noch nie die Beste). Die zwei konnten natürlich unsere erledigte Arbeit sehr gut einschätzen, da sie so oft anwesend waren, aber egal-so lange wir den Job bekommen, war mir fast alles egal.

Nach Auszahlung unseres Lohnes wurden wir nun von meinen Eltern abgeholt und es wurde uns gesagt,dass sich der Hof melden wollen, sobald wir dann alleine kommen könnten.

Müde ging ich an diesem Abend in mein Bett und viel vor Erschöpfung sofort in einen traumlosen Schlaf.

So, das war erstmal der allererste Arbeitstag (ich weiß-noch nicht sehr spannend, aber man muss ja erstmal in die ganze Geschichte reinkommen).

liebe Grüße

Da hat man einen Ferienjob mit vielen unbekannten NebenjobsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt