Die Sonnenstrahlen schienen mir warm ins Gesicht, da ich natürlich vergessen hatte meine Gardinen zuzuziehen. Die Sonnenstrahlen waren warm und grell. Fürchterlich.
Genervt stand ich auf und zog sie wieder zu. Heute musste ich noch einmal zu Jessica rüber, um das Referat fertig zu machen. Sie war ganz okay. Eigentlich. Wäre da nicht ihr Bruder, der mich schon mit seiner Anwesenheit höchst aggressiv machte.
Da es noch relativ früh war legte ich mich wieder in mein Bett. Es war ein gemütliches Doppelbett. Genug Platz für mich. Nur für mich.
Ich ließ meinen Gedanken freien Lauf, ehe ich wieder weg driftete.
•••
Ein lautes Klingeln ließ mich hochschrecken. Die Tür? Nein, zu laut. Verwirrt blickte ich um mich und sah, dass April mich anrief.„Hey, was gibt's?" fragte ich verschlafen.
„Ich wollte fragen, ob wir nachher ins neue Café wollen, ich hab gehört es soll da total leckere Sachen geben!" sagte bzw. fragte sie ganz aufgeregt.
„Ich würde voll gerne, aber ich muss mit so einem neuen Mädchen ein Referat machen und wir haben uns für heute verabredet." sagte ich, während mich ein Hauch von einem schlechten Gewissen überkam.
„Mmh, okay schade. Aber hey, auf deinem Weg soziale Kontakte zu schließen will ich dir ja nicht im Weg stehen! Also viel Spaß!" und da hatte sie auch schon aufgelegt.
Ich spähte auf die Uhr und sah, dass es schon zwölf Uhr war. Für elf Uhr hatte ich mich mit Jessica verabredet. Ups.
Also stand ich dann schweren Herzens auf, um mir eine Jogginghose und einen zu großen Pulli anzuziehen. Wen sollte ich in diesem Haus schon beeindrucken?
Da ich meine Biosachen gestern da gelassen hab, ging ich mit nur dem Haustürschlüssel bewaffnet rüber zu Jessica, die genau zwei Häuser neben mir wohnte.
Ich klopfte ein paar mal, bis vor mir eine strahlende Jessica stand.
„Es ist kurz nach zwölf..." sagte sie mit hochgezogener Augenbraue.
„Sorry, hab verschlafen." entgegnete ich ihr und trat in das Haus ein.
„Hast du Durst?" fragte sie, als wir einen kleinen Abstecher in der Küche machten, auf dem Weg zum Wohnzimmer.
„Joa, ein bisschen." und Hunger auch. Aber wir wollen ja nicht unhöflich sein.
Von oben kam ein lautes Gepoltere, ehe Louis in der Küche stand. Jessica war wohl immer noch auf der Suche nach Flaschen. Nun ja, ich habe schon eine erblickt.
„Verdammt, wo sind denn die Flaschen?" sagte sie, während sie ein Regal unter Spüle zuknallte.
„Also eine steht da." sagte ich, während ich auf Louis deutete.
„Hahaha." entgegnete dieser nur monoton.
Mein Blick schweifte rüber zu ihm. Er stand angelehnt an die Küchentheke und beobachtete grinsend Jessica, wie sie die Flaschen suchte. Obwohl direkt neben ihr eine stand...
Sein Grinsen war sehr herzlich und seine Zähne perfekt gerade und weiß. Seine braunen Augen und Haare gaben dazu ein nahezu perfektes Bild ab. Er sah wirklich verdammt gut aus.
Wenn ich ihn so ansah, musste ich mich echt konzentrieren, um nicht zu starren.„Was machst du heute noch?" fragte Jessica an ihren Bruder gerichtet.
Verlegen kratze sich dieser am Hinterkopf und schaute unschuldig zu seiner Schwester.
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Late night coffee
ChickLitIch mochte mein Leben. Es war alles ruhig, so wie immer. Keine Veränderungen in Sicht. Dachte ich. Denn gerade als ich so richtig zufreiden war, dachte sich mein Schicksal, dass ich etwas frischen Wind in meinem Leben gebrauchen könnte. Und dann ka...