Wie Mein Leben Zerstört Wurde

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Ich war 14 als alles anfing.
Mein Leben war bis zu meinem 14ten Lebensjahr eigentlich ganz in Ordnung. Ich hatte eine sehr enge Bindung zu meiner Schwester, mit der Familie war auch alles gut, meine Noten waren Durschnittlich und ich hatte viele Freunde. Wirkliche Probleme gab es damals nicht und die Probleme, die ich hatte, waren schnell wieder gelöst. Alles war in Ordnung. Hätte ich damals gewusst, dass sich alles so schlagartig ändern würde, hätte ich es mehr genossen.

Dann trat er in unser Leben, bzw. Damals in das Leben meiner Schwester. Jim.
Er war eine Person, die immer versuchte klar zu machen, dass er alles konnte und alles andern nicht. So ein typischer Besserwisser halt.
Er veränderte meine Schwester und ihr Leben komplett.
Sie verliebten sich. Sie wurde von ihm abhängig und hatte alles getan, was er sagte. Er hatte sie komplett in der Hand, was wir (ihre Familie) Anfangs nicht merkten.
Als wir ihn kennenlernten, fanden ihn alle nett. Er wohnte ungefähr 350 km weit weg. Hätte ich nur damals gewusst, dass er mal unsere Familie auseinander reißen würde, hätte ich es versucht zu verhindern.

Sie trafen sich öfter und kamen zusammen. (Anfangs inoffiziell)
Irgendwann hatten wir (meine Familie und ich) mitbekommen, dass meine Schwester sich selbst verletzte. Ich hatte ihre Wunden auf einem Zeltlager in der Sammelumkleide gesehen. Ich hatte so Angst um sie und habe es einfach nicht verstanden. Wir haben erfahren, dass sie Suizidgedanken hatte. Zuvor wusste ich nicht mal, was Suizid hieß.
Meine Mutter und ich hatten im Internet geschaut, wie wir ihr helfen könnten. Wir haben keine wirkliche Lösung gefunden und sie wusste auch nicht, dass wir es mitbekommen hatten und uns den Kopf wegen ihr zerbrachen.
Dann kam diese Nacht, in der ich mir bis heute wünsche, gehandelt zu haben.

Sie hatte eine Panikattacke.
Da meine Schwester und ich alleine oben gewohnt hatten und unsere Eltern unten ihr Schlafzimmer hatten, konnte sie nicht zu meinen Eltern. Mein Zimmer war direkt neben ihr.
Sie brauchte Hilfe.
Sie rief mich an. Da es mitten in der Nacht war, hatte ich geschlafen und es nicht gehört, da mein Handy auf vibrieren war.
Sie schickte mir ein Audio, indem sie sagte:
"Nadine... Bitte ruf einen Kranken wagen. Ich habe eine Panikattacke!"

Diese Worte schwirren mir bis heute im Kopf und mir geht ihre Verzweiflung bis heute nicht aus dem Kopf und ich hasse mich dafür, dass ich ihr nicht helfen konnte.

Da ich ihr nicht geantwortet hatte, rief sie selbst einen Krankenwagen. Dieser war dann nach kurzer Zeit da, genauso wie der gleich mitgerufene Krankenwagen.
Sie klingelten und meine Mutter machte auf. Sie wusste nichts von einem Notruf und war sehr überrascht und besorgt.
Sie ließ die Polizei und den Notdienst in unser Haus und hoch zu meiner Schwester. In diesem Moment bin ich aufgewacht und sah den das Blaulicht durch mein Fenster.
Ich stand auf und sah den Notdienst bei meiner Schwester im Zimmer.
Ich ging zu ihrer Zimmertür und sah sie.
Sie war verweint.
Ich wusste nicht, was mit ihr los war, wollte ihr aber unbedingt irgendwie helfen.
Plötzlich stand meine Mutter hinter mir und wir gingen nach unten.
Sie erzählte mir, was passiert war.
Damals verstand ich nicht, was mit meiner Schwester passierte.
Meine Mutter sagte mir, ich solle mich wieder schlafen legen.
Als ich in meinem Zimmer war, sah ich auf mein Handy und hörte mir die Sprachnachricht an, welche sie mir geschickt hatte.
Sie brauchte meine Hilfe und ich bin nicht für sie da gewesen.

Diese Nacht war noch lange Gesprächsthema in meiner Familie.