Dylan's P.o.V.
„Na los, Dylan, steh endlich auf!", hörte ich eine fröhliche Stimme sagen. „Kaya, hau ab!", gab ich genervt zurück und warf mein Kopfkissen in die Richtung, aus der ihre Stimme kam. Doch natürlich verfehlte ich sie um Längen, zum einen, weil ich noch total verschlafen war, zum anderen, weil sie ganz einfach auswich. Sie schnappte sich mein Kopfkissen und lief außerhalb meiner Reichweite. „Steh auf", wiederholte sie. „Jetzt hast du ja nicht mal mehr ein Kopfkissen." Dieses Argument überzeugte mich nicht wirklich, stattdessen half ein Blick auf meinen Wecker. Es war fast sieben Uhr. Kaya und ich würden heute in die Schule zurückkehren. Ich liebte diese Schule, es gab nur ein einziges Problem: Wir mussten fast zehn Stunden dorthin fahren und wollten zeitig ankommen. Also raffte ich mich auf und stand auf. Kaya grinste, weil sie ihr Ziel erreicht hatte, und warf mir mein Kopfkissen wieder zu. „Du hast eine Viertelstunde", meinte sie während sie mein Zimmer verließ.Um halb acht saßen wir schließlich im Auto meiner Schwester, die uns zur Schule bringen würde. Sie hatte letztes Jahr erst ihren Abschluss dort gemacht und dieses Jahr würden wir ihn (hoffentlich) auch schaffen. Es war wirklich ein glücklicher Zufall gewesen, dass Kaya UND ich beide an der Academy of Arts angenommen worden waren. Das war eine Schule speziell für Schüler, die sich für Schauspiel und Musik interessierten. Wir hatten beide ein Stipendium bekommen, ich ein Jahr vor Kaya. Ich war jetzt seit vier Jahren an der Academy, sie seit drei. Wir kannten uns seit wir beide 12 Jahre alt waren, also jetzt schon seit fast sieben Jahren, und sie war wie eine Schwester für mich. Was auch einer der Gründe war, weshalb sie mich morgens um sieben Uhr aus dem Bett werfen durfte, ohne, dass ich sauer auf sie wurde.
„Dylan, welches Wahlfach willst du dieses Jahr eigentlich belegen?", wollte Kaya nach einer Weile wissen. Ich hatte mir darüber noch nicht wirklich Gedanken gemacht. Man hatte an unserer Schule die Pflicht, mindestens ein künstlerisches Fach zu belegen. Es gab die Auswahl zwischen Schauspiel, Tanz, Gesang und einem Instrument. Man hatte jeden Tag ganz normale Schulstunden, und dazu noch zwei Stunden Unterricht im Wahlfach. „Vermutlich Schauspiel", erwiderte ich und sie nickte bloß. Kaya hatte sich noch nie wirklich für das Schauspielern interessiert, dafür war sie eine fantastische Musikerin. Sie spielte einfach wahnsinnig gut Klavier, so gut, dass sie bei der regulären Aufführung am Ende des Schuljahrs bisher IMMER einen Solo-Part bekommen hatte. Wir unterhielten uns noch ein wenig mit meiner Schwester über ihr Abschlussjahr und ihre Prüfung und irgendwann schlief ich ein.
Ich wurde abermals von Kaya geweckt, die mich unsanft wach rüttelte. „Dylan, wach endlich auf! Wir sind da!"
Nachdem Kaya und ich unsere Sachen in unsere jeweiligen Zimmer gebracht hatten, machten wir uns auf die Suche nach unseren Freunden. Als erstes fanden wir Rosa, die jedoch viel zu sehr damit abgelenkt war, ein ziemlich hübsches, blondes Mädchen zu küssen. Ich wollte die beiden eigentlich nicht unterbrechen, doch Kaya war da komplett anderer Meinung als ich. Sie und Rosa waren die einzigen Mädchen in unserer kleinen Gruppe, und da war es irgendwie klar gewesen, dass die beiden schnell eine ziemlich enge Beziehung zueinander aufgebaut hatten. Und nun wollte Kaya eben ihre beste Freundin begrüßen und davon würde niemand sie abhalten können. Deshalb lief sie schnurstracks zu dem glücklichen Paar und tippte Rosa energisch auf die Schulter. Die löste sich offenbar nur ungern von ihrer neuen Freundin, doch als sie Kaya sah, war Rosa diese offenbar wichtiger. Aufgekratzt wie sie war, fiel sie Kaya um den Hals, und als sie mich ein paar Meter weiter sah, kam sie auf mich zu gerannt und sprang mir in die Arme. Ich hob sie hoch und wirbelte sie einmal im Kreis herum. Ich freute mich sehr, sie wiederzusehen und ihr Lachen zu hören. Sie hatte einfach so ein süßes, ansteckendes Kichern, dass jeder automatisch mitlachte, ob er wollte oder nicht. Als ich Rosa kennen lernte, war ich überrascht gewesen, dass sie keinen Freund hatte, denn sie war ein bildhübsches Mädchen mit einem wunderbaren Charakter. Erst einige Wochen später hatte sie mir anvertraut, dass sie kein Interesse an Jungs hatte.
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Two different worlds (Dylmas Fanfiction)
FanfictionAuf der einen Seite Thomas. Er ist reich, beliebt und einer der schlechtesten Schüler seiner Klasse. Auf der anderen Seite Dylan. Er hat nicht viel Geld und nur wenige Freunde, jedoch hervorragende Noten. Zwei Schüler. Eine Schuljahr. Und eine wunde...