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Thomas' P.o.V.
Nachhilfe. Na toll. In meinem Abschlussjahr. Und dann hatte ich nicht mal das Glück, irgendein heißes Mädchen als Nachhilfelehrerin zu kriegen, nein, es war ein Typ. Aus meiner Parallelklasse. Eigentlich waren es nur ein paar Fächer,  in denen ich wirklich schlecht war. Und dann halt ein paar, in denen ich knapp unter dem Durchschnitt war. Richtig gut war ich eigentlich nur in Schauspiel. Und eine gute Note da würde leider nur eine meiner katastrophalen Noten ausgleichen. Vielleicht war Nachhilfe doch keine so schlechte Idee.

„Mr Sangster, ich möchte nach dem Unterricht bitte mit Ihnen sprechen." Na toll. „Thomas, was hast du jetzt schon wieder angestellt?", wollte Isabella wissen, während sie sich zu mir umdrehte. Isabella war meine feste Freundin, seit fast einem Jahr. „Es geht vermutlich nur um die Nachhilfe. Und ich wäre dir echt dankbar, wenn du das nicht erwähnen würdest, Schatz.", erklärte ich. Sie zuckte bloß kurz mit den Schultern. „Natürlich nicht. Aber wer gibt dir denn überhaupt Nachhilfe?", fragte sie. „Ich weiß es nicht so genau. Irgendein Typ aus unserer Parallelklasse.", antwortete ich. Isabella nickte und wandte sich rasch wieder unserem Klassenlehrer zu, der uns schon mehrere warnende Blicke zugeworfen hatte.

„Um was geht es?", wollte ich von meinem Klassenlehrer wissen. „Mr Sangster, wie Sie wissen, sollen Sie Nachhilfe bekommen-" „Erinnern Sie mich nicht dran", murmelte ich. „Wie auch immer, ich würde Sie gerne Ihrem Nachhilfelehrer vorstellen" „Bringen wir es hinter uns", gab ich zurück. „Sehr gut, er müsste gleich hier erscheinen." Einige Minuten später öffnete sich die Tür zum Klassenraum und ein Schüler kam herein. Das war doch- bitte nicht! Das war doch der Typ, den ich vor dem Sekretariat fast umgerannt hatte! Na ja, vielleicht erinnerte er sich nicht mehr. „Hi, ich bin Dylan. Und du.. du hast mich vorgestern fast umgerannt", stellte er sich vor. Er erinnerte sich daran. War ja klar. „Ich bin Thomas", gab ich kühl zurück. Er zog die Augenbrauen hoch und wandte sich meinem Lehrer zu. „Wie viele Nachhilfestunden sollte es pro Woche geben?", wollte er wissen. Wie kam er jetzt dazu, einfach über mich zu sprechen, als wäre ich nicht anwesend? „Zwei bis drei pro Woche. Wann und wo können Sie selbstverständlich selbst bestimmen, genauso welches Fach." „Na gut, ich kann Dienstag bis Freitag ab 14 Uhr", erklärte Dylan. „Und zur Not auch am Wochenende" „Dienstag nächste Woche passt", gab ich zurück. „Dann können wir ja weitere Termine festlegen. Welches Fach?", wollte ich wissen. „Welches ist dein Schlechtestes?", gab er zurück. „Ich bringe Mathe mit", erwiderte ich. „Also gut, 14 Uhr, in Raum 200, das ist meiner. Bis dann, Thomas" Und mit diesen Worten wandte er sich um und verließ das Klassenzimmer. Nach ein paar Augenblicken folgte ich seinem Beispiel.

„Und, wer ist jetzt dein Nachhilfelehrer?", wollte Isabella wissen, als ich mich zum Mittagessen zu ihr an den Tisch setzte. „Bella, du solltest doch-" „Britt und Ki Hong wissen es doch eh schon", unterbrach sie mich. Ich rollte die Augen. „Es ist Dylan" antwortete ich. „Dylan O'Brien?", fragte Britt nach. Verwundert über ihr plötzliches Interesse wandte ich mich ihr zu. „Keine Ahnung, kann sein. Wieso?", wollte ich wissen. „Oh, es ist nur..." Sie fing an zu kichern. „Sie findet ihn süß", klärte Ki Hong mich auf. „Wirklich, Britt? Du findest einen besseren", sagte ich und begann zu essen. Sie warf mir einen leicht beleidigten Blick zu, bevor sie sich ebenfalls wieder ihrem Essen zuwandte.

Wie jedes Jahr war die Schauspiel-Klasse total überfüllt. War ja klar. Die meisten Schüler, und vor allem die Neuen, waren der Meinung, dieses Fach sei von allen Wahlfächern am einfachsten. Die Wahlfächer hatten alle Schüler aller Klassenstufen zusammen, außerdem konnte man das Wahlfach innerhalb der ersten Woche ändern. Die Klasse würde wohl nächste Woche schon wieder viel kleiner sein. So war es auch schon in den Jahren zuvor gewesen. Ältere Schüler gab es nicht ganz so viele, die meisten kannte ich noch vom letzten Jahr. Isabella, Britt und Ki Hong waren leider alle in anderen Fächern, Isabella hatte Gesang, Britt und Ki Hong hatten sich für Tanz entschieden, was vermutlich eine ziemlich dumme Entscheidung war. Aus meinem Jahrgang erkannte ich nur meinen „Nachhilfelehrer", Rosa und Will sowie eine kleine Gruppe Neuer, von denen ich mir die Namen nicht gemerkt hatte. Ich warf einen Blick auf mein Handy. Unser Lehrer, Mr Willow, war schon zehn Minuten zu spät. „Thomas, steck bitte dein Handy weg, der Unterricht beginnt", ertönte im gleichen Moment die Stimme von eben diesem. Ich verdrehte die Augen und ließ mein Handy wieder in die Hosentasche gleiten.

„Ihr werdet heute beginnen eine Szene zu schreiben. Am Freitag werdet ihr diese Szene der Klasse vorspielen. Ihr könnt im Unterricht oder in euer freien Zeit daran arbeiten, das ist euch überlassen. Wer jedoch am Freitag nicht vorspielt, bekommt eine Sechs eingetragen. Falls ihr vorhabt, den Kurs zu wechseln, gilt das natürlich nicht für euch. Ihr werdet in Zweierteams arbeiten, die ich schon eingeteilt habe." Oh Gott, hoffentlich muss ich nicht mit einem der Fünftklässler zusammen arbeiten! „Thomas, du arbeitest mit Rosa zusammen." Rosa. Na ja, immerhin kein kleines Kind...

Ich lag gerade auf dem Bett, als es an meine Tür klopft. „Herein!", rief ich, vermutlich war es Bella oder Ki Hong. Zu meiner Überraschung kam aber... Rosa herein. „Hi Thomas", sagte sie fröhlich. „Wir wollten doch an unserer Szene weiter arbeiten, erinnerst du dich?" Ach ja, genau. Die Szene für Theater. Wir hatten uns dazu entschieden, eine traurige Szene zu schreiben, da dies wohl am wenigsten Aufwand erfordern würde. Wir hatten nämlich schnell festgestellt, dass wir beide ziemlich faul waren.

„Rosa und Thomas, das habt ihr sehr gut gemacht", lobte uns Mr Willow. Rosa hielt mir die Hand hin und ich gab ihr, wenn auch etwas widerwillig, einen High Five. Wir hatten in den letzten Tagen viel Zeit zusammen verbracht, und irgendwie hatte ich angefangen, dieses kleine, etwas seltsame und extrem aufgedrehte Mädchen zu mögen. Wir gingen beide wieder zu unseren Plätzen zurück, Rosa setzte sich zu Will und Dylan und ich setzte mich wieder allein auf meinen Tisch. Allerdings fiel mir auf, dass Dylan offenbar von irgendetwas abgelenkt war, denn als Rosa irgendetwas zu ihm sagte, schien es einige Sekunden zu dauern, bevor er reagierte. Was war los mit ihm? So war er doch sonst nicht, zumindest hatte ich das noch nie miterlebt. Na ja, egal, vielleicht war er einfach müde.

„Und? Wie war das Vorspielen mit der kleinen Schlampe?", wollte Isabella wissen, als ich mich zum Abendessen zu ihr setzte. Ich rollte kurz mit den Augen. „Rosa ist keine Schlampe. Und es war ziemlich gut" „Ihr habt diese Woche ganz schön viel Zeit zusammen verbracht", sagte Bella, so beiläufig, dass man ihre Eifersucht fast schon sehen konnte. „Also, erstens mal interessiere ich mich nicht für Rosa, und zweitens, selbst wenn es so wäre, ich hätte keine Chance bei ihr. Sie ist lesbisch, falls du das noch nie bemerkt hast", wies ich sie zurecht. „Woher weißt du denn, dass sie lesbisch ist? Das klingt, als hättet ihr über sehr private Dinge gesprochen und-" „Bella, komm runter, dass Rosa lesbisch ist, fällt jedem auf, der Augen hat", beendete Ki Hong unseren kleinen Streit.

Ich wurde durch ein Klopfen an der Tür geweckt. Ich warf einen Blick auf meine Uhr und stöhnte auf. Es war gerade mal sieben Uhr! Und es war Samstag! Schlaftrunken torkelte ich zur Tür und fuhr mir kurz durch die Haare, damit ich nicht komplett scheiße aussah. „Wer ist da?", rief ich durch die Tür. „Ich bin's, Dylan!", antwortete er. Ich machte die Tür auf. „Bist du vollkommen irre, mich so früh morgens zu wecken?", wollte ich ihn anmotzen, jedoch kam es wohl eher als Frage heraus. „Sorry, ich hab vergessen, meinen Wecker abzustellen und ehe ich es vergesse wollte ich mit dir über etwas reden", entschuldigte er sich. „Also, ich hab Kaya versprochen, ihr am Dienstag bei etwas zu helfen, deshalb wollte ich fragen, ob wir unsere erste Stunde verlegen könnten?" „Meinetwegen. Hast du heute Zeit?", fragte ich. Ich wollte diese Stunde nur so schnell wie möglich hinter mich bringen. Er sah mich bloß überrascht an, nickte dann aber. „Wie wäre es mit 14 Uhr?", wollte er wissen. Ich nickte bloß, er verließ mein Zimmer und ich legte mich wieder ins Bett, um ordentlich ausschlafen zu können.

Hey
Tut mir Leid, dass jetzt eine Weile nichts mehr kam. Ich hatte meine Abschlussprüfungen und war auch ansonsten ziemlich beschäftigt. Ich versuche jetzt, öfter zu updaten, aber versprechen kann ich leider nichts. Spätestens Mitte Juni sollte ich aber wieder mehr Zeit haben, da kommen dann wirklich regelmäßig Kapitel.
Lg, Jojo

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 14, 2018 ⏰

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Two different worlds (Dylmas Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt