Es ist Samstag, Sehnsüchtig starre ich durch das kleine, halbblinde Fenster, in dem Haus unserer Nachbarn kann man das Weltmeisterschaftsspiel, gegen Kamarun beobachten. Aber wenn ich nach vorne blicke, sehe ich nur Blut. Das Blut meiner Mutter, sie schreit immer lauter, doch sie kann sich nicht wehren. Das Blut fließt über ihr Gesicht, während meine Stiefvater mit seinem ledernen Gürtel, vor ihr steht und sie immer wieder schlägt. Es hört nicht auf, er hört nicht auf. Ich will hier einfach nur weg, in meinem Bett auf wachen und bemerken, dass das hier keine Realität ist. Dass ich nur Träume, dass wenn ich gleich schreiend aufwache, meine völlig unversehrte Mutter vor mir steht und mich tröstet. Ich kann nicht weg blicken, aber ich will das nicht sehen, ich bin zu klein, zu hilflos. Leise quitschend geht die Zimmertür meiner kleinen Schwester auf, unsicher tappst sie über den kalten Holzboden. In ihren Armen, liegt fest umschlossen der braune Teddybär, den sie von unserem Vater geschenkt bekommen hatte, 2 Monate bevor er abgehauen war. Ihre süßen Augen starren unseren Stiefvater mit Tränen in den Augen an, als würde sie auf etwas warten, vielleicht auf eine Entschuldigung, oder eine Erklärung, dass das alles hier nicht echt ist, dass das nur Spaß sein sollte, dass Mummy und Daddy nur spielten. Aber mein Stiefvater sagt nichts, statt dessen kommt er immer näher zu meiner kleinen Schwester. Er schwankte, musste sich an der Wand festhalten. Tapfer blickt meine Schwester ihm weiter fest in die Augen. Er wankt weiter, ich starre ihn an, Mama schluchzt, dann kommt der erste Schlag, meine Schwester schlägt mit dem Kopf gegen die Heizung, aus ihrem Kopf kommt pochend, rotes Blut und sie sinkt bewusst los zu Boden, meine Mutter fängt an zu weinen, anschuldigend gucke ich den Teddy an, warum hatter er meiner Schwester nicht geholfen? Mein Stiefvater kommt zu mir immer noch wankend, aber mit festen Schritten, wüsste ich nicht was gleich kommen würde, hätte ich losgelacht. Er baut sich vor mir auf, mit einem angeeckelten und gleichzeitig spöttischen Gesichtsausdruck, guckt er auf mich hinunter. Seine Augen glänzen leicht, er holt aus und gibt mir eine Ohrfeige auf die rechte Wange, meine Wange brennt und kribbelt, aber das bin ich gewohnt. Er fängt an zu schreien und schlägt mir in den Magen, ich sinke zu Boden, er schlägt mich weiter, irgendwann hört er auf, er schreit mich weiter an, doch ich verstehe kein Wort, viel zu oft hatte er mich angeschrien. Ich brauchte ihm nicht zu zuhören, um zu wissen was er sagte. Er hasste mich und er will mich nicht mehr in seiner Familie haben, weil ich die Familie zerstörte und unglücklich machte. Noch einmal schlug er mir in den Magen, so dass ich mich nach vorne beugen muss, deshalb konnte ich ihm nicht mehr ins Gesicht schauen. Er hatte aufgehört zu schreien, als ich es dann endlich schaffe auf zu sehen, steht er an der Wand gestützt und ist kurz vorm umkippen. Gut, für heute hatten wir es geschafft. Mama nahm ihren Mann am Arm und führt ihn ins Schlafzimmer. Ich ging zu meiner Schwester, die war zum Glück wieder aufgewacht und ihre Wunde blutete nicht mehr. Ich setze sie an die Wand und hole schnell Pflaster, einen nassen Lappen und etwas zu trinken. Mit dem Lappen, wasche ich ihr das ganze Blut vom Körper ab, danach klebe ich das Pflaster auf ihre Wunde und gebe ihr etwas zu trinken. Ihr ganzer Schlafanzug ist voller Blut, also ziehe ich sie um und lege sie in ihr Bett, sie schläft sofort ein. Ich gehe zurück, will jetzt auch endlich schlafen, da sehe ich den Teddybären auf dem Boden liegen. Vereinzelte Bluttropfen hängen an ihm, ich nehme ihn trotzdem und gehe noch einmal leise zu meiner Schwester. Immer noch schlief sie friedlich, langsam ging ich zu ihrem Bett und lege ihr ihren Teddy in den Arm. Auf Zehenspitzen verlassen ich den Raum, gehe in mein Zimmer und kuschel mich in mein Bett.
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Rasierklingenliebe
FanfictionPrinz Pi Eine Geschichte nach dem Vorbild von dem Lied ,,Rasierklingenliebe" ~ Prinz Pi, geschrieben! In dem Buch geht es tatsächlich um das Lied von Prinz Pi und nicht um das Lied von Casper!