Frühstücksumarmung

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Durch ein Schnaufen symbolisierte ich ihm ein kleines Lachen. Ich drehte mich lachend zu ihm um und rief schon fast: "Ja! Ich hab Frühstück gemacht."
Ich grinste ihn mit meinem breitesten Grinsen an. Als ich mich gerade wieder von ihm wegdrehen wollte, um die Holzbrettchen zum Sofa zu bringen, wurde ich stürmisch herumgerissen.

Ich konnte kaum reagieren, da stand ich schon eng an Natsus Brust gedrückt. Sein Arm umschlang meinen Rücken, eine Hand lag auf meinem Kopf. Er drückte seine Stirn an meine Haare und murmelte: "Danke..."

Zuerst stand ich wie gelähmt in seinen Armen, dann riss ich mich jedoch zusammen. Los, Lucy Heartfilia! Tu' was!

Langsam hob ich meine Arme an und legte sie vorsichtig um Natsus Oberkörper. Zuerst traute ich mich kaum, ihn so innig zu halten, dann drückte ich jedoch immer fester zu. Ich bemerkte, wie mir Tränen in die Augen schossen, weshalb ich mein Gesicht nur noch mehr an seine Brust quetschte. Ich war so unglaublich froh, dass es ihm wieder gut ging. Der Schock, ihn so krank im Schnee aufzufinden, steckte mir immer noch in den Knochen.


"Mach' das nie wieder!", schluchzte ich nur an seine Brust. Natsu löste sich ein wenig aus der Umarmung und hielt mich mit gestreckten Armen vor sich hin. Er betrachtete mich ein wenig verwirrt und fragte dann: "Mich bedanken???"

Diese blöde Frage entlockte mir ein Lächeln. Schniefend wischte ich mir die Tränen aus den Augen. Ich schaute ihn nun direkt in die Augen und griff nach seinen Händen. "Einfach so bewusstlos im Schnee liegen und mir so eine Angst einjagen", erklärte ich ihm. Sorge und Bedauern mischten sich in seinen Blick. Genau in dem Moment, als er antworten wollte, unterbrach ich ihn. Ich hatte etwas ganz vergessen.

"Natsu, was ist eigentlich mit Happy?", wunderte ich mich. Ich hatte mich das schon lange gefragt, aber einfach noch keine gute Gelegenheit zum Fragen gehabt. "Habt ihr euch gestritten? Warum ist er ohne dich unterwegs?"

Seine Hände zuckten kurz in meinen. Dann drückte er sanft zu, schloss die Augen und schüttelte den Kopf. "Nein...Wir haben uns nicht gestritten. Ich habe ihm gesagt, dass ich ein wenig Kopfschmerzen habe und mich fiebrig fühle. Ich habe ihn gebeten, mich allein zu lassen. Das wollte er zwar nicht, aber dann ist er doch mit den anderen auf eine Mission gegangen."

"Aber warum wusste dann keiner in der Gilde, was mit dir los ist? Er hätte doch über deine Krankheit berichten können?", entgegnete ich, ein wenig entsetzt. "Ich habe dich überall gesucht."

"Nimm's ihm nicht böse, Luce~. Du kennst ihn doch. Wenn er Carla oder Fisch sieht, hat er mich doch sowieso wieder vergessen", lachte Natsu. Ich schaute ihn ein wenig finster an, woraufhin er ernster hinzufügte: "Nein, ich habe ihm deutlich gemacht, dass es nichts schlimmes ist und dass ich bald wieder fit bin. Vielleicht war er auch gar nicht in der Gilde und hat sich direkt mit den anderen getroffen, sodass dort keiner von mir wusste."

Das war durchaus möglich. Es reichte schließlich ein Gruppenmitglied, um eine Mission anzumelden. Ich entschloss mich dazu, Happy nicht böse zu sein. Vermutlich hatte er auch nicht gewollt, dass sich die anderen zu sehr sorgten. Ich seufzte, ließ Natsus Hände los und hielt ihm vielsagend eine Frühstücksplatte hin. Das Knurren meines Magens machte dem Schrei eines Drachens sicherlich schon Konkurrenz.


Drachenfieber - Fairy Tail NaLu FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt