[1] Obdachlos

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Ich lief müde durch die dunkle Stadt. Nur ein paar Straßenlaternen beleuchteten den Weg.
Meine Hellbraunen Haare ,die mir ein Stück über die Schultern gingen, waren sehr fettig da ich schon lange keine Möglichkeit hatte sie zu waschen. Auch meine Nägel waren nicht mehr die schönsten. Abgebrochen und dreckig waren sie jetzt.
Von meinem Körper wollte ich garnicht sprechen. Er war sehr abgemagert und die Haut blass.
Und das alles nur wegen meinen Eltern. Sie schmissen mich mit 15 raus da sie nie ein Kind wollten und sie mit mir überfordert waren. Jetzt bin ich 16 und somit schon 1 Jahr obdachlos.
Ich wollte mich oft umbringen doch irgendwas hielt mich am leben.
Vielleicht die Hoffnung das ich bald doch ein Zuhause finde.
Die Hoffnung jemanden zu finden der mich liebt und bei dem ich so sein kann wie ich will.

Ich lief durch ein paar schmale Gassen, auf der Suche nach essen oder einem Schlafplatz.
Ich hatte schon lange nichts mehr gegessen. Der Hunger bereitete mir wie immer so starke schmerzen das ich nicht mehr die Kraft hatte weiter zu laufen weswegen ich mich auf eine Parkbank setzte.

Ich hielt mir an den Bauch und hoffte das die schmerzen bald weniger werden würden, doch ich hatte das Gefühl das sie immer stärker wurden. 
Ich schaute in den Himmel und sprach mit mir selber >>Wieso habt ihr mir das angetan? War ich wirklich so überfordernt für euch? Wolltet ihr mich so gerne los werden? << Jeden Tag stellte ich mir diese Fragen, die ich eigentlich meine Eltern fragen wollte. Jedoch bekam ich keine Möglichkeit sie zu fragen da sie mich immer ignorierten wenn ich sie irgendwo sah und ansprechen wollte.

>>Was ist los?<< Hörte ich plötzlich eine Stimme neben mir. Ich zuckte kurz zusammen, bis ich einen Mann neben mir sitzen sah. Er hatte blaugefährbte Haare und viele Tattoos, sogar am Hals und im Gesicht. Eigentlich fände ich Tattoos nicht so schön aber bei ihm sieht es irgendwie richtig hübsch aus. Da er nur ein T-Shirt an hatte viel mir schnell auf wie muskulös er ist.
Wieso trägt man bei so einer Kälte nur ein T-Shirt?
Fragte ich mich selbst.

>>Ist alles okay bei dir?<< Diese Frage zog mich aus meinen Gedanken. Ich schüttelte kurz den Kopf um meine Gedanken zu sortieren und bemerkte erst jetzt das ich geweint hatte.
Ich fasste mir an meine Wange und sagte leise >>Ja alles bestens...<<
Er stand auf und hockte sich vor mich. Dann schob er vorsichtig meine hand von meiner wange weg und wischte mir die Tränen vom Gesicht. Ich fing leicht an zu lächeln.
>>Es ist schon spät. Soll ich dich nach Hause bringen?<<
Ich liebe seine tiefe Stimmlage.
>>I-Ich habe k-kein zu Hause...<< Sagte ich sehr leise und Stotternt.
Er stand auf und schaute zu mir runter.
>>Achso... Also wenn du ein Schlafplatz brauchst kannst du auch zu mir kommen<<
Zuerst fande ich es eine gute Idee doch dann kam mir der eine Gedanke in den Kopf.
Du solltest mit keinem fremden mit gehen!
Jedoch hätte ich dann einen Schlafplatz und vielleicht auch was zu essen doch wäre es das wert?

Ich Stande auf und ging mit starken schmerzen an ihm vorbei.
>>Danke aber ich komme gut alleine klar.<<
Sagte ich und ging langsam weiter.
Jedoch wurde bei jedem Schritt meine schmerzen stärker und ich spürte wie alles um mich Rum dunkler und leiser wurde.
Ich verlor das Gleichgewicht und viel um.
Meine Sicht würde immer dunkler bist mein ganzes Bewusstsein schwindet.

-EinPsycho

[588 Wörter]

I Love My Daddy - Taddl FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt