Die Vögel zwitscherten fröhlich und flogen durch die Luft, von Baum zu Baum.
So idyllisch dieser Anblick auch war, ich konnte ihn nicht genießen. Szenen von Nolan mit blutigen Krallen schossen mir durch den Kopf und brachten mich zu einer Erkenntnis, die mich erstarren ließ.Er könnte jeden Moment aus einem dieser Büsche springen und mich anfallen. Erneut versuchen, mich zu töten...
Hastig sah ich mich um, drehte mich dabei mehrmals im Kreis, doch ich konnte nichts als Bäume entdecken.
Ein Vogel flog aus einer der Baumkronen heraus und lenkte meine Aufmerksamkeit schließlich auf sich. Wie er da so unbeschwert flog und sang verursachte ein Gefühl der Sehnsucht in mir.
Sehnsucht nach Freiheit und Frieden.Ich war so in Gedanken versunken, dass ich das knacken in den Büschen hinter mir fast nicht hörte.
Aber eben nur fast.Ich fuhr herum... und starrte geradewegs in stahlgraue Augen.
Ich schrecke zurück und instinktiv kamen meine Krallen zum Vorschein. Ich spürte einen Hauch des Feuers in mir, den ich aber unterdrückte, als ich das zerzauste Mädchen vor mir genauer betrachtete.
Sie war ebenso verängstigt wie ich und starrte mich nur groß an.
„Kennen wir uns?", fragte ich.
Irgendetwas an ihr kam mir sehr bekannt vor. War es ihr Aussehen? Ihre Kleidung? Nein es war... ihr Geruch.
Augenblicklich fletschte ich die Zähne und knurrte gefährlich. Meine Augen begannen rot zu glühen.
„Du bist es wirklich", hauchte sie und lächelte nun erleichtert.
Verwirrt hielt ich inne.
„Wer bist du. Eine weitere Chimäre in der Nähe war mir nicht bekannt", meinte ich und zog die Krallen ein.
„Ich bin Asta. Ich habe schon so viel von dir gehört! Und nachdem die Schreckensärzte tot waren musste ich dich einfach finden!"
Ihre grauen Augen leuchteten bei jedem Wort mehr.
„Und warum musstest du mich so dringend finden?"
„Ich will Teil deines Rudels werden! Ich habe den Ärzten nicht gehorcht und hätte es auch niemals getan. Sie waren grausam...", sagte Asta mit gesenktem Kopf.
„Was haben sie dir angetan?", war meine erste Frage an die Fremde.
„Früher war ich ein ganz normales Mädchen aus Mexiko..."
Jetzt wo sie es sagte vielen mir ihre gebräunte Haut und die dunklen Haare auf.
„...doch eines Tagen klopften drei Männer an unserer Tür. Sie töteten meine Eltern und nahmen mich mit, führten Experimente an mir durch bis ich nicht mehr ich war."
„Was bist du jetzt?"
Sie sah mich traurig an.
„Eine Mischung aus Werwolf und Berserker", sie hatte so viel Abneigung in der Stimme das es mir schmerzte in der Brust.
„Ich bin auch eine Mischung aus Höllenhund und..."
Beinahe hätte ich Mensch gesagt, aber dies stimmte nicht mehr.
„...und Werwolf. Du bist nicht alleine mit deinem Schicksal", versicherte ich ihr.
„Bitte", flehte sie, „Nimm mich in dein Rudel auf!"
Ich überlegte.
„Da müsste ich erst meinen Alpha fragen, aber er ist ein sehr warmherziger Kerl. Ich denke nicht, dass er dich stehen lassen wird"
Asta sah mich verdutzt an, ehe sie etwas antwortete, mit dem ich niemals gerechnet hätte. Sie hätte alles sagen können, aber das?
Sie sah mir tief in die Augen und sagte: „Was redest du da? Du bist die Alpha"

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That's me now
FanfictionZweiter Teil von "Who am I really?" Nach dem Biss vom jungen Alpha Scott hat sich Lia's Körper verändert... Doch nicht ihr Verhalten, ihre Gefühle. Sie ist noch die gleiche... dachte sie zumindest. Nach dem Tod der Schreckensärzte wandelten viele...