Karnaren, Bier, Blau

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Ich saß auf meinem rot weiß gestreiften Liegestuhl und schaute auf das blaue Wasser, welches in Wellen an die Felsen klatschte. Die Sonne war so gut wie untergegangen und schien nun wie ein Feuerball im Meer zu versinken. Meine Hand war ganz kühl von dem kalten Glas, das mit einer gelblichen Flüssigkeit gefüllt war. Kleine Wassertropfen lösten sich vom Glasrand und hinterließen eine Pfütze auf meiner nackten Haut. Gedankenversunken nahm ich einen Schluck und erschauderte abermals. Bier, ein Getränk, was ich normaler Weise nicht anrührte, doch die Kellnerin, die es mir gebracht hatte, lächelte mich so freundlich an, dass ich es nicht ablehnen konnte und verzieh ihr das Missgeschick. Seit einer halben Stunde lag ich nun schon hier und genoss das Gefühl von Freiheit, dass das glitzernde Meer in mir auslöste, doch mein Bier wurde einfach nicht leerer. nach einigem Überlegen, kippte ich die Plörre in das Gras, das mich umgab.

Langsam erhob ich mich, legte der netten Dame, die hinter der Bar stand und sich mit einem Kollegen unterhielt, das Geld auf den Tresen und ging ohne ein Wort zu sagen. Ich wollte das Wasser nicht nur sehen, sondern auch in das kühle Blau eintauchen, also entschied ich mich dafür zum Strand zu laufen. Mit meinen Sandalen in der Hand, stolpere ich durch den noch warmen, weichen Sand, bis ich mein Ziel erreichte. Vorsichtig ließ ich erst meine Finger in das Wasser gleiten, um nach der Temperatur zu schauen und wie ich es mir dachte, war es eiskalt. Nichts desto trotz watete ich hinein, egal wie sehr meine Haut durch die Kälte schmerzte, Hauptsache ich spürte etwas anderes, als den Schmerz in meinem Herzen, dieses Gefühl, als würde es mich zerreißen. Ich wollte nur dass es aufhörte und das kühle Nass brachte mir genau die Ablenkung, die ich brauchte.

Der Urlaub war nicht nur für mich bestimmt gewesen, es sollte eine romantische Reise zu den Kanareninseln werden, dem Ort, von dem wir immer geträumt hatten, doch bevor wir starten konnten, verließ er mich nach vier Jahren, einfach so.

Vorbei, alles schien vorbei zu sein. Ehe ich meinen ganzen Körper untertauchte, war sein Gesicht das Letzte was ich sah.

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Der Kapitelname, sind die Schlagwörter gewesen. (Da die Überschrift nicht übernommen wurde, hier nochmal die 3 Schlagwörter: Karnaren, Bier, Blau)

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