Chapter 2

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Harry POV

Nach gefühlten Sekunden öffnete ich erneut meine Augen. Mein Wecker gab einen lauten Alarm von sich und ich kniff meine Augen fest zusammen und versuchte mich aufzurappeln. Ich schielt meinen Wecker aus und ein Blick verriet mir die Uhrzeit: 7.02 Uhr

Ich zwang mich aus der weichen, kuschligen Wärme meines Bettes und tapste so schnell wie möglich den kalten Fließen Boden meines Zimmers in mein kleines Badezimmer entlang. Ich betrachtete mein Spiegelbild und sah wieder einmal Enttäuschung. Enttäuschung in mir selbst. Wieso musste ich derjenige sein, den niemand mag...? Wieso wurde ich von anderen fertig gemacht...? Hatte ich nicht ein anderes Leben verdient? Wieso konnte ich nicht der coole und beliebte an unserer Schule sein? Ich ließ mich auf den kalten Klodeckel sinken und litt erneut an Selbstvorwürfen... Was habe ich nur falsch gemacht...? Wieso konnte ich in meinem Leben nichts erreichen...?

Ich hörte plötzlich ein leichtes, unsicheres Klopfen an der Tür und hob meinen Kopf. "Harry? Bist du dadrin?", Gemma, meine Schwester, sprach etwas unsicher. "Jaa", rief ich zurück und stand wieder auf den kalten Boden. "K-Kann ich reinkommen?", ich stimmte erneut zu und sie betrat zurückhaltend den Raum. "Alles in Ordnung", fragte sie und schloss mich in ihre zarten Arme. Ich nickte. Doch sie wusste, dass etwas nicht stimmt. Sie hat ein Gefühl für sowas. Doch anstatt mich auszufragen was los sei kamen andere Worte aus ihrem Mund. Worte voller Liebe und Sorge, die mich immer wieder zu denken liessen, dass ich nicht ganz bedeutungslos für manche Menschen bin. "Du weisst ich bin immer für dich da. Und du kannst mit mir über Alles reden. Auch um 4 Uhr Nachts noch.", waren die Worte und ich strich ihr beruhigend über den Rücken. "Ich weiss das sehr zu schätzen", antwortete ich und ließ sie mit einem kurzen Kuss auf die Wange, aus meinen Armen gleiten. Sie lächelte noch einmal und verließ dann den Raum. Fast jeden Morgen kam Gemma jetzt schon zu mir... Entweder legte sie sich zu mir ins Bett, fragte mich am Frühstück, oder kam wie gerade hier her ins Bad. Nur um mit mir zu reden... Sie wusste nichts... Nichts von dem Gehänsel in der Schule und nichts von meinen Zweifeln an mir selbst...

Ich schloss die Türe und zog mir eine schwarze, enge Jeans und ein langärmiges Shirt an, um die Tattoo's, die meinen Körper bedecken, verschwinden zu lassen. Ich bin eigentlich ein zurückhaltender Mensch. Bin schüchtern... Aber die Tattoo's ermutigen mich ab und zu, dass ich mein wahres Ich finden sollte, und es auch irgendwann finden werde.

Ich kämmte mir meine Locken zurück und gelte sie nach hinten. Niemand kannte mich anders... Schon seit sehr langer Zeit lief ich jetzt schon so rum. Meine Haare waren täglich glatt nach hinten gegelt und meine Tattoo's kannte auch niemand... Ausser meiner Familie... Ich weiss nicht, ob sie sich wunderten warum ich mich immer gleich stylte, und warum ich immer meine Tattoo's verdeckte. Aber sie konnten ja nicht wissen, dass mich niemand so akzeptieren konnte...

Schnell schappte ich meine Brille und setzte sie mir auf die Nase und gehe dann die Treppe hinunter in die Küche.

Romy POV

Ich öffnete langsam meine Augen und stellte fest, dass ich in den Armen meines Freundes lag. "Morgen Babe!", seine raue Morgenstimme durchfuhr meinen Körper mit Gänsehaut. "Morgen", ich lächelte ihn an und löste mich vorsichtig aus seinem Griff. Ich richtete mich auf und blickte unsicher unter die Decke. Mein Herz raste, denn ich war nackt... Nicht, dass ich ein Problem.mit meinem Körper hatte, nein... Aber Zayn und ich hatten wohl schon wieder miteinander geschlafen. Ich kann mich an absolut gar nichts mehr erinnern und das letzte an das ich denken kann ist, dass ich gestern auf einer Party bei Louis war. Ich hatte vielleicht mal wieder zu viel getrunken, aber dass Zayn das gleich wieder ausnutzen musste verletzte mich etwas. Ich galt als eine der beliebtesten Mädchen an unserer Schule und ich weiss, dass ich mir so ziemlich alles erlauben konnte. Ich richtete mich langsam auf, hielt die Decke fest an meinen Körper gepresst und wollte aufstehen und mich frisch machen. Doch Zayn griff erneut nach meinem Handgelenk und ich schreckte leicht auf. "Komm schon, Babe... Lass uns noch etwas Spass haben!", er zog mich mit seinem starken Griff zurück ins Bett und ich landete auf ihm drauf. "Nein Zayn...", ich seufzte und startete einen neuen Versuch aus seinen Armen zu entkommen. Doch er ließ mich nicht los. "Zayn?", sagte ich in einem etwas barscherem Ton und riss mein Handgelenk aus seiner Hand.

"Komm schon, Babe. Ich will dich spüren!", ich schaute ihn angewidert an und schaffte es nach wenigen Sekunden von ihm frei zu kommen. "Verschwinde!", schrie ich und zeigte auf die Türe meines Zimmers. Zayn sah mich verdutzt an und kam auf mich zu. Er versuchte den Arm um mich zu legen aber ich schlug ihn weg. "Ach komm Ba-"

"Hau ab!", schrie ich erneut und es kam mir wie Stunden vor, bis er endlich mein Zimmer, mit seinen Klamotten in der Hand, und hoffentlich auch mein Haus verlassen hatte. Ich glaube, ich war noch nie so sauer auf jemanden... Noch nie kam es mir so vor, dass Zayn mich nur benutzte. Doch gerade daran zweifelte ich. Wollte er mich nur um seine Bedürfnisse zu stillen? Aber er könnte doch jedes Mädchen haben, was er wollte... Er liebte mich doch... Ich versuchte meine Gedanken von ihm abzuwenden und kramte in meinem Schrank herum.

Ich holte mir frische Unterwäsche, eine weiße Hot Pants und ein schwarzes Top heraus. Manche meinten ich stylte mich wie ein Model. Jedoch tat ich das überhaupt nicht. Ich zog nur das an was mir nun mal gefällt... Nichts Auffälliges aber auch nichts zu Langweiliges. Ich lief in mein großes Badezimmer, das mit natürlich einer Toilette,  einer riesigen Badewanne und einer begehbaren Dusche, und einem riesigen Spiegel über dem Waschbecken ausgestattet war. Ich beschloss mir den Ekel von Zayn wegzuwaschen, und stieg in die Dusche. Das kalte Wasser weckte meinen Körper sofort auf und ich fühlte mich frisch und erholt. Ich zog mir die geholten Klamotten über und betrachtete mich im Spiegel. Ich war noch nie zufrieden mit meinem Körper gewesen und seufzte bei dem Anblick meines Spiegelbilds. Meine Hüfte war dünn, mein Bauch flach, und meine Beine muskulös aufgebaut. Doch irgendetwas gefiel mir überhaupt nicht an mir. Auch wenn ich nicht sagen konnte was es war, wusste ich, dass es existierte. Ich kniff meine Augen zusammen und setzte mich auf den Rand der Badewanne. Ich las die kleine Schrift zwischen meinen Fingern und versuchte zu lächeln. Bravery (Tapferkeit)

Ich musste daran denken wie ich mich in dieses Tattoostudio setzte und der Tattoowierer genau wissen wollte, warum ich mir genau das in meiner Haut verewigen wollte... Er wollte nicht, dass ich mir etwas tue und es dann bereue... Doch ch erinnere mich nich genau an meine Worte und sie werden wohl immer fest in meinem Herzen eingeschlossen sein.

Ich gebe etwas vor, was ich nicht sein will und nicht mehr lange sein kann... Ich möchte tapfer sein und eines Tages dazu stehen können, wie ich in Wirklichkeit sein möchte...

Ich spürte die Tränen in meinen Augen und wedelte mir mit meinen Händen Luft zu.

Eines Tages... Eines Tages werde ich zu mir stehen können...

Ich föhnte meine Haare zu einer trockenen, voluminösen Mähne und ließ sie mir über die Schultern fallen... Dann machte ich den Weg in die Küche und setzte mich alleine, an den schon gedeckten Tisch, in die Stille und fing an zu essen...

Impossible Love ღ || h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt