Nur ein Traum

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Professor McGonagall blickte äußerst verwirrt drein als eine Gruppe von Gryffindors zu ihr geeilt kam.

„Professor, wir müssen unbedingt mit Professor Dumbledore reden!" keuchte James völlig außer Atem.

„Beruhigen sie sich doch bitte, Mister Potter. Wozu müssen sie mit Professor Dumbledore reden?" fragte die Lehrerin misstrauisch.

„Das... kann ich ihnen leider nicht sagen!"

„Nun ja, es tut mir leid ihnen das zu sagen, aber er ist nicht hier." sagte McGonagall.

„Bitte was?!" fragten alle Schüler geschockt wie aus einem Munde, was die Professorin nur noch mehr zu verwirren schien.

„Was soll das heißen, er ist nicht hier?" fragte Sirius schockiert.

„Professor Dumbledore ist im Ministerium auf einem ein-wöchigen Seminar zum Thema Schulbildung. Es tut mir leid, aber wenn sie etwas wichtiges zu besprechen haben, müssen sie sich wohl an mich wenden." erklärte sie.

Alice wollte gerade etwas sagen, doch sie wurde von Remus unterbrochen.

„Wissen sie was, Professor, ich denke es gibt doch nichts zu besprechen! Ich wünsche einen schönen Tag!" Remus zerrte Alice aus dem Raum und der Rest folgte ihnen beiden.

„Na toll, und was jetzt?" jammerte Alice am Gang.

„Sagen wir es einfach McGonagall!" schlug James vor, doch Remus schüttelte den Kopf.

,,Nein! Dumbledore ist der einzige der über die Zwillinge bescheid weiß. Wenn wir es McGonagall verraten wir sie uns 1. für verrückt halten und 2. bekommen Hylla und Nia vielleicht noch mehr Schwierigkeiten." meinte er.

„Und was sollen wir jetzt machen?" fragte Dorcas verzweifelt.

„Na was denn, wir nehmen das selbst in die Hand!" beschloss Sirius. „Ich hab auch schon einen Plan!" Der Rest der Gruppe sah ihn mit großen Augen an, weshalb er einfach fortfuhr.

„Wir locken Hylla aus ihrem Zimmer raus und schleppen sie in den Krankenflügel! Dann sieht sie dass ihre Schwester doch ein Mensch ist und keine Puppe, die zwei fangen an zu heulen, vertragen sich und boom, wir haben ein Problem weniger!" erklärte er.

„Wow... einfallsreich!" meinte Remus sarkastisch.

„Komm schon!" sagte Sirius empört und verschränkte seine Arme. „So schlecht ist der Plan nicht!"

„Hast recht, der ist noch viel schlimmer!"

Sirius boxte seinen besten Freund leicht in die Seite.

„Hey du Arsch!" protestierte James. „Dir ist es vielleicht noch nicht aufgefallen, aber eine der Schwestern liegt gerade im Tiefschlaf!"

Sirius verstummte... das hatte er wirklich nicht bedacht.

„Ja... das schon!" fing Lily an. „Aber wir müssen Hylla einfach wenigstens Zeigen, dass ihre RICHTIGE Schwester unten im Krankenflügel liegt! Schlafend oder wach! Einen Versuch ist es Wert!"
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„Nibora, komm her zu mir!" eine weiße Hand streckte sich nach Nia aus. Eine weiße Gestalt näherte sich dem Mädchen schon seit Stunden und sagte ständig ihren Namen.

„Nein! Geh weg!" sagte Nia, doch die Gestalt hörte nicht auf sie.

„Komm zu mir!" wiederholte sie. Sie strich mit ihren kalten Händen über Nias Wange.

„Lass mich in Ruhe! Was willst du? Wer bist du überhaupt!" keifte Nia zurück.

„Du erkennst mich nicht!" stellte weiße Figur fest.

„Ja richtig!" meckerte Nia. „Also lässt du das bitte, langsam krieg ich echt Panik... wo bin ich überhaupt, ist ja gruselig hier..." Nias Blick streifte durch schweigende Dunkelheit. Ein einziger, riesiger Schatten der sich über die Flächen zog. Das einzige vorhandene Licht, das kam von ihr selbst... doch es war schwach.

„Du bist am Ort deiner Geburt! Hier wurdest du erschaffen!"

Nia ließ sich die Worte der weißen Figur durch den Kopf gehen.

„Ja, und weiter? Das erklärt noch immer nicht warum ich hier bin!" seufzte sie. Die Kreatur schüttelte enttäuscht den Kopf, bis sie sich plötzlich in weißen Rauch auflöste. Nia wich überrascht zurück.

„Nia?" eine leise, bekannte Stimme erklang hinter ihr. Sie drehte sich um.

„Hylla!" erschrak sie und erblickte ihre Schwester. Sie trug ihr weißes Zeremoniegewand und kam langsam auf sie zu. Von ihr kam ein helles, warmes Leuchten, anders als bei Nia. Hylla erstrahlte beinahe den ganzen Raum.

„Was tust du hier?" fragte Nia. Doch Hylla ignorierte die Frage.

„Du musst zu mir zurück kommen!" bat sie. „Wir gehören zusammen!" Hylla nahm Nias Hand, doch Nia entriss ihre schnell.

„Nein! Geh weg von mir!" schrie Nia ihre Schwester an. Das letzte was sie sah, waren Hyllas traurige blaue Augen als auch sie sich in Rauch auflöste.

Plötzlich wurde das Leuchten um Nia immer schwächer. Die Dunkelheit verbreitete sich und Nia bekam langsam Panik. Sie fing an zu schreien, doch kein Laut verließ ihren Mund, bis sie schließlich in völliger Dunkelheit versank.
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„Nia!" seufzte Remus als er merkte, dass Nia keuchend wieder aufgewacht war. „Was ist los? Geht es dir gut? Bleib liegen!"

Nia fuhr sich verwirrt durch die Haare und tastete durch ihr Gesicht. Es war alles nur ein Traum! Ein blöder Traum, sie war noch hier.

„Alles gut, ich hab nur schlecht geträumt!" seufzte sie erleichtert. Sie sah sich um und bemerkte, dass Remus alleine hier war.

„Wo sind die anderen?" fragte sie verwirrt.

„Ach, die sind bei Hylla." seufzte Remus. „Ich bin bei dir geblieben, für den Fall, das du aufwachst."

„Was machen die denn bei Hylla?" fragte Nia und verdrehte die Augen.

„Wag es ja nicht die Augen so verächtlich zu verdrehen!" zischte Remus wütend. Nia weitete erschrocken die Augen, mit so einer Situation hatte sie nicht gerechnet. Remus fuhr fort.

„Hylla geht es schlecht! Sie isst nicht, schläft nicht, wäscht sich kaum! Das weißt du, du hast es gesehen! Und du... du fühlst dich dazu im Stande dich da raus zu halten!" knurrte er verärgert.

„Ja... weil es nicht meine Sache ist, okay? Ich, ich bin..." versuchte Nia sich zu verteidigen, doch Remus unterbrach sie barsch.

„Natürlich ist es deine Sache! Sie ist deine Zwillingsschwester, und du tu nicht so als müsstest du gerade irgendwem deine Unabhängigkeit oder Selbstständigkeit unter Beweis stellen! Red es dir ruhig ein, aber so wird es nie sein! Es wird immer zwei von dir geben, ob du willst oder nicht. Und weder du, wir oder, weiß Gott, Dumbledore kann jemals was daran ändern!" fauchte er und brüllte Nia fast schon an. „Hylla braucht dich, und anstatt ihr zu helfen verhältst du dich als würdest du sie nicht kennen! Du siehst dabei zu wie deine eigene Schwester den Verstand verliert!!!"

Nia antwortete nichts. Sie wusste nicht was sie hätte antworten können... bis ihr fünf Wörter in den Sinn kamen.

„Das geht dich nichts an!"

Noch bevor Remus etwas erwidern konnte, öffneten sich die Tore des Krankenflügels. Die restlichen Rumtreiber zusammen mit den Mädels stürmten herein. James und Sirius trugen eine aufgelöste Hylla, die zappelte und schrie.

„Remus, geh da vom Bett weg!" rief Sirius ihm zu. Remus tat was ihm gesagt wurde und James und Sirius katapultierten Hylla zu Nias Bett.

You're my past, present and future (HP/ Rumtreiber FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt