Eliza

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Ich versuchte, irgendwie auszublenden, was die anderen da redeten. Ich wollte eigentlich nur Star Wars sehen und nicht schon wieder wegen irgendetwas diskutieren. Aber Neil und Halley waren bei ihren Diskussionen leider unüberhörbar.
„So wie du das alles sagst, hört sich das an, als wäre Dad uncool. Und da ich deiner Meinung nach so bin wie Dad, bin ich dann also auch uncool, oder was?", fragte Neil und sah seine Schwester beleidigt an.
Diese nickte. „Ganz genau so ist es, Bruderherz."
Genervt verdrehte ich die Augen. „Leute, können wir nicht einfach den Film anschauen?" Dann warf ich noch einen bösen Blick auf June. „Und du, sei nicht immer so gemein zu Neil."
Neil war eigentlich ein wirklich netter Kerl. Er war nicht unbedingt ein Mädchenschwarm oder so. Und vielleicht war er auch nicht der Typ, den man so wahnsinnig gerne als Freund hätte. Aber wenn June nichts von ihm wollte, konnte sie das doch auch netter sagen.
Wütend stand June auf. „Also mir reicht's! Ich hab keinen Bock mehr auf diesen Kindergarten!", schimpfte sie. „Außerdem hab ich heute sowieso noch ein Vorsprechen für ein Theaterstück."
„Aber nimm nicht mein Auto!", schrie ich ihr nach, bevor sie die Wohnung verlassen konnte.
Sie seufzte. „Also schön." Dann sah sie Georgie an. „Georgie, kannst du mich bitte zu meinem Casting fahren?"
Dieser sprang sofort auf. „Ja, ich komme schon."
„Warte mal, Georgie!", rief Halley ihm nach.
Er drehte sich nochmal um. „Was ist denn?"
„Vergiss deine Autoschlüssel nicht", meinte sie mit einem Blick auf den Esstisch. „Sonst kommt ihr nicht weit."
„Ach ja stimmt", lachte er. „Hätt ich jetzt voll vergessen." Dann lief er hinter June zur Tür hinaus.
„Na da haben sich ja zwei gefunden", seufzte ich.
Jetzt konnten wir zum Glück endlich ungestört Star Wars ansehen. Ganz ohne dass sich jemand beschwerte. Einfach nur ein schöner Abend mit meinen besten Freunden. Mit meinen besten Freunden außer Georgie. Aber der trug ja sowieso nie viel sinnvolles bei.
Doch da klopfte es schon wieder an der Tür. „Georgie, was hast du denn jetzt noch vergessen?"
Aber als die Tür aufging, kam nicht Georgie herein. Es waren Howard und Bernadette. „Ach, ihr seids", bemerkte nun auch Halley seufzend.
„Was ist denn mit June los?", fragte Howard neugierig. „Sie ist gerade ohne zu grüßen an uns vorbei gestürmt. Und sie hat ziemlich wütend ausgesehen."
„Sie ist einfach June", antwortete ich. „Das ist mit ihr los."
„Ok, klingt einleuchtend", meinte er. Dann fiel sein Blick auf den Fernseher. „Ihr schaut Star Wars? Super! Dann schau ich gleich mit."
„Howard", ermahnte Bernadette ihn streng. „Wir sind nicht hier, um fernzusehen!"
„Warum seid ihr denn überhaupt hier?", fragte Halley.
„Wir sind wegen Neil hier", erklärte Bernadette. Dann blickte sie ihren Sohn böse an. „Du warst seit fast einer Woche nicht mehr Zuhause. Du bist nur noch bei deiner Schwester. Sind wir dir denn gar nicht mehr wichtig?"
Ich sah, wie Neil die Augen verdrehte. „Hey Leute, ich bin 22 Jahre alt. Ich kann doch wohl machen, was ich will."
„Nicht solange du noch Zuhause wohnst!", schimpfte Bernadette.
„Ich glaub, ich geh dann mal lieber", meinte ich und huschte schnell aus der Wohnung, bevor mich jemand aufhalten konnte. Denn wenn Bernadette sauer war, dann hielt sich wirklich keiner gern in ihrer Nähe auf.
Schnell lief ich durchs Treppenhaus nach unten und setzte mich dann in mein Auto. Zum Glück hatte ich es geschafft, aus dieser Wohnung zu fliehen.
Eigentlich war ich ja echt gerne bei Halley. Sie war die einzige aus unserer Clique, die schon eine eigene Wohnung hatte. Da war es dann immer viel gechillter als bei uns Zuhause.
Aber das lustige war, dass Halley jetzt in der Wohnung wohnte, in der June und ich früher mit unseren Eltern gelebt hatten. Die Wohnung war eigentlich schon immer zu klein für uns vier, aber unsere Eltern hatten es sich nie leisten können, sich ein Haus zu kaufen. Doch dann war irgendwann unser Grandpa, also der Vater unseres Dads, gestorben und hatte uns ziemlich viel Geld vererbt. Und seitdem lebte nun Halley in unserer alten Wohnung.
Aber irgendwie wohnten wir ja alle ein bisschen bei Halley. Bei ihr war es einfach immer lustig. Da war immer irgendwas los, weil fast immer jemand von uns da war.
Als ich Zuhause war, saßen Mum und Dad auf dem Sofa. Dieses Bild bot sich mir eigentlich so gut wie jeden Abend.
„Hey Eliza", meinte Dad. „Bist du wieder mal vor Bernadette geflohen?"
Lachend nickte ich. Dad wusste das mittlerweile schon, da ich nur so früh Zuhause war, wenn Bernadette mal wieder bei Halley aufkreuzte.
„Wo hast du denn deine Schwester gelassen?", fragte Mum.
Ich seufzte. „Die musste doch zu diesem Casting", antwortete ich. „Und Georgie hat sie da hingefahren."
„Georgie?", wiederholte Dad. „Der Georgie, der nichtmal eine Ampel von einem Stoppschild unterscheiden kann?"
Genervt verdrehte ich die Augen. „Dad, hör doch endlich mal auf, dir wegen allem so große Sorgen zu machen. June weiß sich schon zu helfen."
„Na wenn du das sagst."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 19, 2019 ⏰

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