Kapitel 9

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Der Rest der Unterrichts Stunde verging quälend langsam aber ohne weitere Zwischenfälle. Eigentlich hatte ich vor gehabt Max zu danken das er mich verteidigt hatte aber als wir jetzt den Raum verließen und er mir unaufgefordert zum Spind hinterherlief kochte alles in mir hoch.
„Spinnst du?! Misch dich gefälligst nicht in meine Angelegenheiten ein!"
Perplex starrte Max mich an „Was mei..." , noch bevor er seinen Satz beenden konnte, schrie ich wieder: „Ich brauche niemanden der mich beschützt oder verteidigt!"
Statt zurück zu schreien, drehte er sich einfach um und ging, ohne sich noch einmal umzudrehen. Ich vermute ich habe gerade meinen einzigen Freund verjagt aber statt ihm hinterherzulaufen knallte ich nur meine Spind zu und mache mich auf den Weg zum nächsten Unterricht. Mir schlagen den Vormittag über immer wieder hämische Kommentare und abschätzende Blicke entgegen, doch die kann ich größtenteils einfach ignorieren.
Als ich in die Cafeteria komme sitzt Max an einem Tisch mit seinen Freunden, neben ihm ist noch ein Platz frei. Als er meinen Blick erwidert stellt er demonstrativ seinen Rucksack auf den Platz. Der Junge ihm gegenüber hat es wohl bemerkt und dreht sich zu mir um. Aber statt mir wie alle anderen einen bösen Blick zuzuwerfen, schenkt er mir ein aufmunterndes Lächeln. Ein kleines Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Ich wandte mich der Schlange vor der Essensausgabe zu, mir würde nix anderes übrig bleiben als mich alleine unter die alte Eiche von gestern zu setzen. Denn mit meinen anderen Mitschülern wollte ich sicher nicht zusammensitzen, zumindest nicht freiwillig.
„Mach dir nix draus, er ist zu jedem neuen ein Arschloch. Verhalt dich einfach ruhig dann vergisst er dich ganz schnell." Matt stand neben mir, ich nickte zur Bestätigung das ich wusste wovon er sprach. Hier sprachen sich Gerüchte also wirklich schnell rum.
Eine hohe einschmeichelnde Stimme erklang hinter uns: „Hiiiiiiiiii das von Herr Mayer heute morgen war eeecht gemein!" Isabella machte eine dramatische Pause, hinter ihr stand ihr Zicken Clique und nickten alle ganz überzeugt. „Wollt ihr euch an unsern Tisch setzen? Wir hätten noch zwei Plätze frei." Isabella linste verführerisch durch ihre Wimpern nach oben zu Matt. Der beachtete sie kaum und schüttelte den Kopf: „Wir beide setzen uns raus." Das beide betonte er als ob er schon ahnte das Isabellas nächster Vorschlag gewesen wäre sie zu begleiten. Aber statt zickig oder abweisend zu reagieren sah sie ihre Niederlage ein und ging mit ihrer Clique zum Ende der Cafeteria.

Seufzend legte ich mich hin und schloß die Augen, die Sonnenstrahlen tanzten durch die Blätter und wärmten meine geschlossenen Lieder. Während ich so dalag konnte ich mir einbilden das alles wieder in Ordnung kommen würde. Eine weiche Hand strich meine Wange entlang und leise flüsterte mir Matt ins Ohr: "Wach auf, der Unterricht fängt gleich an."

Miss BondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt