Nachtgespräche I

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Nachtgespräche


Boruto hob leicht seinen Kopf an und schielte hinüber zu Mitsuki, der glücklicher zu sein schien als er sollte. Er wusste schon lange, dass dieser irgendwo einen Dachschaden hatte, konnte sich aber noch nicht ganz erklären, wieso der blauhaarige Genin grinsend auf die Decke starrte. Boruto wendete seinen Blick wieder ab und konzentrierte sich erneut auf sein geliebtes Spiel, „Ninja Super Warriors 2". In letzter Zeit machte sich ein eigenartiges Gefühl in seiner Magengegend breit, wenn er Mitsuki länger ansah. Zuerst dachte er es lag daran, dass die blaue Farbe seiner Haare ihn an den neuen, blauen Burger aus ihrem lokalen Fastfood-Laden erinnerte, der in ihm bis heute einen Würgreiz hervorrief, aber das war es nicht. Es war irgendetwas anderes. Aber was? Boruto merkte wie seine Augen wieder vom Bildschirm wanderten und an Mitsuki kleben blieben. Irgendwie-


„Boruto", rief auf einmal eine Stimme von draußen, „Braucht ihr noch irgendwas? Möchte Mitsuki vielleicht noch etwas essen?"


Boruto seufzte laut auf. Nur einen Moment nicht aufgepasst und Game Over. Fluchend warf er die Konsole auf seinen Nachttisch.


„Willst du noch was essen?", fragte der Blondschopf Mitsuki, der neben seinem Bett zufrieden auf einem auf einem dem Boden ausgelegten Futon lag und nur seinen Kopf schüttelte.


„Ne, ist schon gut, Mom", schrie Boruto zurück und hörte noch wie Hinata die Treppe hinab ging. Dann stand er auf, tapste vorsichtig über Mitsuki hinüber, schaltete das Licht in seinem Zimmer aus und bahnte sich den Weg zurück in sein Bett. Ein Streifen Straßenlicht fiel zwischen den Vorhängen hindurch, jedoch ein Stück zu weit links, sodass es nicht Mitsukis Gesicht traf. Vom Boden kam ein Rascheln, wahrscheinlich drehte sich Mitsuki gerade auf die Seite. Zudem noch diese peinliche Stille, von der Boruto nicht wusste, wieso sie seit Kurzem auftauchte. Aber vielleicht merkte es Mitsuki ja auch gar nicht. Vielleicht war für ihn alles wie immer, nur Boruto kam alles zurzeit irgendwas komisch vor. Wie dieser unbegründete Frust, dass der Lichtstreif zu weit links war. Genervt rieb er sich seine Augen und fasste sich wieder.


„Ehm, also, Gute Na-", wollte er noch sagen, als Mitsuki ihn pötzlich unterbrach.


„Weißt du, das ist das erste Mal, dass ich bei einem Freund übernachte."


Überrascht hob Boruto im Dunkeln eine Augenbraue. Es kam nicht oft vor, dass er etwas über sich selbst erzählte.


„Tja, dann weißt du's jetzt, wie es so ist", erwiderte der Sohn des Hokage neckisch, „Eigentlich teilt man sich nur ein Zimmer. Nur, dass einer den Boden bekommt und einer das Bett."


„Ich find es genial", meinte Mitsuki leise, „Vor Allem, weil es mit dir ist."


Es begann also wieder. Boruto fühlte wie Hitze in seine Wangen stieg. Verlegen zog er seine Bettdecke höher, in der Hoffnung, dass falls sein Gesicht rot zu leuchten beginnt, der andere nichts merken würde.


„Sag sowas nicht. Das klingt voll seltsam", nuschelte Boruto in die Decke.


„Was meinst du mit sowas?"


„Ach, du weißt schon, wenn du so Dinge redest, wie ich sei deine Sonne oder dass du mir überall hin folgen würdest."

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