Doch in Wirklichkeit war ihr Herz schon damals gebrochen geworden, als Klaras damaliger Freund Felix aus der gemeinsamen Wohnung in Wissfeld auszog.
Felix und Klara waren damals verlobt und sie wusste nach fünf gemeinsamen Jahren und einem Jahr in der gemeinsamen Wohnung, dass Sie ihn heiraten und mit ihm alt werden wollte.
Felix hatte ihr damals eröffnet, dass er ausziehen würde, da er sie nicht mehr genug lieben würde.
" Du bist nicht mehr der Mensch den ich kennengelernt habe, Klara. Ich will wieder zurück nach Stuttgart. Du musst alleine klar kommen. Ich habe durch eine Freundin, die ich kennen gelernt habe gemerkt, dass ich ohne dich mehr Spass haben kann."
„Felix gib uns bitte eine Chance." hatte sie ihn angebettelt."
Ihr Herz schmerzte, ihre Augen brannten, alles zog sich zusammen. Sie dachte sie würde sterben.Felix ging aus der Tür. Die Wohnung war leer und sie dachte bei sich: Ich halte das nicht aus, mein Leben ist zerstört. Ich fühle mich leer an, alles tut weh. Sie ging in die Küche, holte ein Messer heraus und legte es sich an den Bauch.
Doch zum Glück hatte sie einen lichten Moment, den Glauben an Gott und irgend etwas in Ihrem Herzen hielt sie ab..
Sie spürte, sie war nur in einem depressiven Stimmungstief und sie müsste „ nur" da heil hindurch kommen und alles könnte wieder gut werden, auch ohne Felix. Es war kein Wissen, das sie abhielt, nein, aber ihr Gott-Vertrauen, ihre schönen Erinnerungen und ihr Wunsch zu leben und glücklich zu sein, hielten sie damals, mit 23 Jahren ab, ihr Leben zu beenden.
Klara saß jetzt, Jahre später in ihrer gemütlichen Küche und musste lächeln. Der Abend gestern und das ganze Wochenende waren sehr schön gewesen. Sie war mit ihrer Tochter Sophie auf einer Freizeit-Messe in Ohrnhausen gewesen, sie hatten Klaras Freundin Claudi getroffen und viel gelacht.
Abends war Klara dann noch mit ihren Freundinnen tanzen gewesen.
Klara war inzwischen eine ausgeglichene, glückliche Frau. Zumindest meistens. Sie musste lachen und zwinkerte sich innerlich zu.
Ja, doch mit 23 Jahren damals, war sie noch nicht so weit. Ihre Pläne waren damals zerstört, ihr Herz schmerzte und sie versuchte sich damals abzulenken und wieder am Leben Spass zu finden.
Die dummen Sprüche „ Zeit heilt alle Wunden", „ Denk nicht dran und leb dein Leben." hatten ihr damals nicht weiter geholfen.
In den Arm genommen zu werden und zu spüren, dass sie für andere Menschen auch wichtig war, dagegen sehr.
Ihr Opa hatte sie damals unter vier Augen abgefangen und und hatte gemeint:„ Weißt du Klara, ihr jungen Leute schmeißt alles heut zu Tage viel zu schnell weg. Es ist normal, dass man sich einmal streitet."
Klara brach mit ihren 23 Jahren in Tränen aus. „ Opa, nicht ich hab Schluss gemacht. Ich weiss, das, was du sagst stimmt, aber es hilft nichts, wenn nur ich weiter die Beziehung möchte und ich Felix mittlerweile egal bin. Zu einer Beziehung gehören zwei. "Ihr Opa war kein Mann, der Gefühle zeigen konnte, aber sie merkte, dass er beschämt war und es ihm leid tat.
„ Die Zeit heilt alle Wunden." Der Spruch Ihres Vaters hatte Klara gar nichts geholfen.
Sie kam sich damit abserviert und unwichtig vor. So nach dem Motto: So, und jetzt genug von deinen Problemen. Bekomm endlich dein Gefühlsleben wieder in den Griff. Du bildest dir nur ein, dass es dir schlecht geht.Klar, auf lange Sicht war es so. Ihr ging es wieder gut. Aber sie würde den Spruch niemals zu Sophie sagen, wenn sie einmal Liebeskummer haben würde. Sie lieber in den Arm nehmen.
Ihre Oma väterlicherseits hatte, bevor sie starb einmal zu Klara gesagt: „ Es tut sich jeden Tag eine Tür auf."
Dieser Spruch hingegen, der ihr auch mit 23 Jahren in dieser schwierigen Zeit immer wieder ins Gedächtnis kam, würde Klara ihr ganzes Leben begleiten und in ihrem Leben sehr hilfreich werden.
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Verrücktes Leben
RomanceDiese Geschichte handelt vom etwas chaotischen Leben der alleinerziehenden Klara. Klara ist im Großen und Ganzen ein glücklicher Mensch, aber eben nicht mit einem Leben wie aus dem Bilderbuch. Zwei Kinder, unverheiratet und noch ohne ihren „Traum-M...