The mask

Chapter 1

Ein ohrenbetäubendes Geräusch hallt durch mein Zimmer und reißt mich aus meinen Schlaf. Es ist Montag, was man an meiner Laune merken kann. Auch mein Äußeres Erscheinungsbild lässt zu wünschen übrig, als ich dieses im Bad zu Gesicht bekomme.
Mit einem Abschminktuch entferne ich die letzten Reste von meinem gestrigen make up und schminke mich anschließend neu. Nicht viel, aber so, dass ich frischer aussehe. Heißt: ein wenig concealer, puder und Maskara, was meine grünen Augen zur Geltung bringt.
Meine Klamotten habe ich mit zum Glück schon gestern Abend bereit gelegt, sonst würde ich morgen noch überlegen, was ich jetzt anziehe.
Auch hier bleibt es schlicht, da mein Outfit aus einer Jeans und einem schwarzen Shirt besteht. Nachdem ich fertig bin, werfe ich noch einen prüfenden Blick in den Spiegel. Meine langen braunen Haare fallen mir leicht wellig über meine schultern, was ich schon immer an mir liebte. Ich habe sie von meiner Mutter.
Nein Tessa, denk jetzt nicht an sie. Deine Stimmung kippt sonst nur noch mehr.
Mahnt mich meine innere Stimme.
Ich atme einmal tief durch und nicke mir selber zu.
Dann gehe ich auch schon nach unten in die Küche, wo Tante Amy auf einen der Barhocker sitzt und ihre Zeitung durchstöbert.
Mit einem schlichten „guten Morgen", was sie mit einem Lächeln quittiert, nehme ich mir einen Apfel und bin schon wieder auf den Weg zum Flur.

„Ins Nachbarhaus ist eine neue Familie eingezogen. Wie wärs wenn du sie nach der Schule zum Essen einlädst?"

Lass die doch erstmal ankommen.

Nickend gebe ich ihr zu verstehen, dass ich es machen werde, bevor ich mir im Flur meine Schuhe anziehe und mich hinaus begebe.

Ich habe es nicht weit zur Schule, weswegen ich den Weg immer zu Fuß verbringe.

An dem besagten Ort angekommen, werde ich direkt in zwei zierliche Arme geschlossen und ein vertraulicher Duft steigt in meine Nase.

„Hey süße" grinst mich Em', eigentlich Emma, an.
„naa" lächle ich leicht zurück und gehe mit ihr rein.

Von vorne sehe ich benja auf uns zu laufen und in seinem Blick kann man direkt etwas ablesen. Neuigkeiten.

„Erstmal guten morgen Mädels!" trällert er, bevor er weiterspricht. „wir bekommen anscheinend einen neuen Schüler! Hoffentlich ist der heiß"

Lachend über sein Verhalten, schauen Em' und ich uns an. Ja, Benja ist schwul.

Nach dem ersten Klingelzeichen begeben wir uns in unser Klassenzimmer.
Em' und ich sitzen in der Mitte, benja leider ganz hinten in der Ecke — auch ‚sein Lieblingsplatz' genannt.
Kurz nachdem der Unterricht anfängt, wird die Tür aufgerissen.
Ein mir unbekannter junge tritt ein und sein Blick schweift einmal durchs Zimmer, bis er bei mir stehen bleibt und kurz seine Augen weitet.
Okay?

,,Sie müssen der neue Schüler sein, richtig? Stellen sie sich kurz mal vor." spricht Mrs Miller ihn an.
Er ist der einzige Lehrer, der auf das siezen besteht.

Der Junge verdreht genervt seine Augen, bevor er schließlich doch antwortet.

„Ich bin Kyle Parker, 19 Jahre alt und gestern hergezogen. Noch Fragen?"

Mehrere Hände zeigen auf, unter ihnen natürlich auch die von Chloe, Ashley und Sydney, auch die „Schulschlampen" genannt.

Kyle reagiert nicht auf die unbeantworteten Fragen und setzt sich neben Benja, der kaum merklich nach Luft schnappt.

Das nächste was ich merke ist ein Stoß in meine Seite, der nur von Em' kommen kann. Zischend schaue ich zu ihr.

„Was sollte das?" Gifte ich sie an, was sie lachend entgegen nimmt.
,,du starrst süße. Und er schaut dich an, als hätte gerade ein Autounfall vor seinen Augen stattgefunden"
Unmerklich schluckend, nicke ich nur und schaue auf mein Buch.
Em' weiß nicht, was damals passiert ist. Niemand weiß das.

Und das bleibt auch so.