Kapitel 1 : Sie

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Es war ein Morgen wie jeder andere, doch irgendetwas war anders. Die Sonne weckte mich aus meinem Schlaf wie sonst auch, aber irgendwie störten mich ihre grellen Strahlen heute ganz gewaltig, da sie mich nicht nur weckten, sondern mich direkt, nachdem ich hoffnungsvoll die Augen geöffnet hatte, blendeten und mir direkt mein Augenlicht raubten.

Etwas verwirrt richtete ich meinen Oberkörper auf und drehte mich dorthin, wo ich den Rand meines Bettes vermutete.

Langsam schob ich mich vorwärts und malte mir in Gedanken schon den schönen Tag aus, als mich ein stechender Schmerz an meinem Allerwertesten und mein eigener, zwar kurzer aber ohrenbetäubender Aufschrei in die Realität zurückholte...

Ich war von meinem Bett gefallen...

Erneut richtete ich mich mit Hilfe der Wand auf und torkelte, immer noch von dieser Ausgeburt der Hölle namens Sonne geblendet, auf die Tür meines Schlafzimmers zu.

Doch als wären mir an diesem verfluchten Morgen nicht schon genug Unglückliche Zwischenfälle passiert, wiederholte sich mein schmerzvolles Erlebnis noch einmal:

Ich stieß ernuet einen sehr lauten Schrei aus und humpelte orientierungslos durch mein Schlafgemach, doch diesmal ging der stechende Schmerz von meinem Fuß aus, denn ich hatte mir den kleinen Zeh an einer Ecke meines Bettes gestoßen, an der es rein physikalisch überhaupt nicht möglich war.

Ein toller Tagesanfang, obwohl ich es bisher nicht einmal aus meinem Schlafzimmer geschafft hatte.

Erschöpft lief ich in die Küche um mir endlich mein Frühstück machen zu können, in der Hoffnung das es meinen Morgen noch retten könnte, doch kurz nachdem ich meinen Kühlschrank geöffnet hatte, war endgültig jeder noch existierender Funke guter Laune aus meinem Gesicht verschwunden, denn mir wurde klar, dass ich am Vortag hätte einkaufen gehen solen und jetzt nichts mehr hatte.

Enttäuscht schlug ich die Kühlschranktür zu und drehte mich wieder Richtung Flur, als ich meine Uhr erblickte und schockiert feststellen musste, wie spät es schon geworden war und, dass ich nur noch Zehn Minuten Zeit hatte um mich umzuziehen, zu stylen und zur Schule zu kommen.

Also sprintete ich, so schnell wie ich nur konnte (und zu meiner Verwirrung ohne mir irgendetwas zu stoßen) zurück in mein Schlafzimmer, zog  mich in windeseile um, ging mir noch kurz mit meinem Kamm durch die Haare und rannte wieder aus meiner Wohnung.

Zum Glück ist mein College nicht weit von meiner Wohnung entfernt, sodass ich normalerweise in knapp Zehn Minuten da bin, doch heute brauchte ich nicht einmal fünf, um komplett ausgepowert, müde, verschwitzt und ohne etwas zu Essen zu mir genommen zu haben, aber dafür nur etwas zu spät anzukommen.


Ich hechtete zu meinem Kurs – Raum und klopfte ungeduldig an die Tür,bevor mir mein genervter Lieblingslehrer, Mr.Carter öffnete und stumpf zu mir brummte:"setzen Whilsson. Und das mir das nicht wieder vorkommt!". Erleichtert, nicht mehr rennen zu müssen setzte ich mich zu meinen Kumpels in die Ecke, denen es sichtlich schwer fällt sich das Lachen, über meine Unpünktlichkeit zu verkneifen (und das, obwohl sie eigentlich schon lange aus diesem Alter raus sein müssten).

Kaum hatte ich mich gesetzt , klopft es erneut an der Tür und man konnte Mr.Carter ansehen wie sein Kopf rot anlief und wie wütend  er geworden war, während er auf die Tür zustapfte.

Er drückte die Klinke hinunter und wendete sich direkt wieder seinem Schreibtisch zu, ohne der Person im Türrahmen auch nur einen einzigen Blick zu würdigen.

Ganz im Gegenteil zu mir.

In der Tür stand ein etwas schüchtern wirkendes Mädchen, dem es sichtlich peinlich war direkt am vermutlich ertsen Tag zu spät zu kommen.

Obwohl ich sie noch nie zuvor an dieser Schule gesehen hatte kam es mir so vor, als wären wir uns irgendwo schon einmal begegnet, denn die Gefühle die ich spührte als ich sie dort so unschuldig in der Tür stehen sah kamen mir einerseits so vor, als wäre ich nie in der Lage gewesen solche Gefühle zu entwickeln, andererseits waren sie mir sehr vertraut und fühlten sich super an.

Es gab so viele Mädchen an meiner Schule, dei auch nicht gerade unattraktiv waren und unter denen ich quasi freie Wahl hatte, aber keine von ihnen hatte es jemals geschafft solche Gefühle in mir auszulösen.

Doch dieses süße, kleine Mädchen, das ich in meinem ganzen Leben gerade zum ersten Mal gesehen habe (oder auch nicht?!?), hat es mit ihren wunderschönen, perfekt gestylten barunen Löckchen und den Hübschen, diamant ähnlichen ebenfalls braunen-funkelnden Augen

geschafft, mich sofort in ihren Bann zu ziehen (und das ohne mich überhaupt einmal anzuschauen).


Plötzlich holte mich die krazige, von mir so sehr gehasste Stimme von Mr.Carter asu meinen Träumen in die Realität zurück:" Das macht aber keinen guten Eindruck, wenn man direkt zur ersten Stunde zu spät kommt!" schertzte er udn sagte anschließend:" Darf ich euch erue neue Mitschülerin vorstellen: Sie heißt Emma Smith, ist 16 Jahre alt und vor kurzem zu uns nach London gezogen, richtig?". Sie nickte verlegen und es war deutlich zu sehen, wie dankbar sie ihm war, dass sie sich nicht selbst vorstellen musste.

"Du kannst dich davorn hinsetzen." sagte Mr.Carter und deutete auf einen Platz am anderen Ende des Raumes (was mich insgeheim ein bisschen traurig machte).

Obwohl ich in Mathe so oder so nicht wirklich gut bin oder viel verstehe, konnt eich mich in dieser Stunde noch weniger konzentrieren, da meine Gedanken immer wieder zu diesem wunderschönen Geschöpf am anderen Ende des Raumes wanderten.

Ich war so in Gedanken, dass ich bei nahe die Klingel zur Pause überhört hatte, doch diese Gedanken hatten sich definitiv gelohnt.


Ich ging gemeinsam mit meinen Freunden in die Pause und  es ist ihnen natürlich nicht entgangen, dass ich so abwesend war. Deshalb fragte mich Nic, jemand den ich als meinen besten Freund bezeichnen würde:"Was hat dich denn eben so abgelenkt? Du warst ja vollkommen neben der Spur!" während er undeutlich in seine Faust hinein kicherte. Ich beachtete ihn nicht und beschleunigte stumm meinen Gang um ihn abzuschütteln, doch die Art , mit der Nicolas hinter mir her hechelte verschaffte mir ein Grinsen, sodass ich direkt noch einen Zahn zulegte.

Wir gingen gemeinsam zu den Umkleiden an unserer Schule, da wir jetzt Sport hatten und uns noch umziehen mussten.

Doch auch beim Sport konnte ich mich nicht konzentrieren, weshalb ich nicht einen Korb geworfen habe.

Nach dem Training kam Nic (wie sonst auch) hinter mir her gerannt und fragte mich aufgeregt:

" Das kann doch nicht wahr sein! Erst warst du in Mathe so abgelenkt und jetzt hast du nicht einen Punkt gemacht?! Da stimmt doch was nicht!"

"Alles okay. Bin heute nur mit dem falschen Fuß aufgestanden, ist einfach nicht mein Tag."

beruhigte ich ihn und war froh endlich nach hause gehen zu können um die Ereignisse und schönen Erinnerungen des Tages zu verarbeiten.

Lovestory of a BoyWhere stories live. Discover now