Just jealous? || bxb

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Cast:
Marik Roeder (DarkViktory)
Kostas Weiß (KostasKind)
Toni Pirosa (Toni Pirosa)
Felix van der Laden (Dner)

,,Ganz ehrlich, wenn ich dich sowieso nur abfucke, warum bist du dann überhaupt noch mit mir zusammen?!"
Während ich diese Sätze schrie, zerbrach mein Herz genauso schnell, wie die Vase, die unter anderem während unseres Streites ihren schmerzvollen Weg gegen die Wand der gemeinsamen Wohnung gefunden hatte. Toni blickte kurz auf den Boden, richtete seinen Blick dann auf mich und ich konnte die Wut in seinen Augen aufflammen sehen. So kannte ich ihn eigentlich nicht, aber Menschen haben viele Seiten. ,,Stimmt. Ich mach Schluss. Pack deinen Scheiss zusammen und verschwinde aus dieser Wohnung bevor meine Faust in deiner hässlichen Lügen-Fresse landet. Trete mir nie wieder vor die Augen, Dennis. Für mich bist du gestorben." Bei jedem seiner zugegeben ziemlich bedrohlich klingenden Worte spürte ich, wie sich mein Oberkörper zusammenzog. Tränen stiegen mir in die Augen. Ich versuchte, diese wegzublinzeln, jedoch liefen sie dadurch nur noch schneller über meine Wange. Toni, der sonst so sanfte und gutmütige Blauhaarige, hatte mich soeben verlassen. Warum? Warum kann ich es nicht zumindest den Menschen recht machen, die ich liebe und die ich in meinem Leben brauche? Nein, ich war nur Kostas, der es keinen recht machen konnte, der jeden nervte und bei dem Beziehungen nie länger als 5 Monate halten. Ziemlich traurig eigentlich. Ich gab mir bei jedem die größte Mühe, ihn nicht zu enttäuschen. Jedoch scheiterte ich auch genauso oft, wie ich es versuchte.

,,Jetzt VERSCHWINDE ENDLICH!" Tonis laute Stimme ließ mich zusammenzucken. Schnell wand ich den Kopf von ihm ab und ging zügig in mein altes Schlafzimmer. In einen Rucksack, der neben meinem Bett lag, warf ich schluchzend ein paar Sachen hinein. Diesen schulterte ich dann und verließ weinend die Wohnung. Draußen wurde ich sofort vom Regen genässt. Scheisse, wo sollte ich jetzt hin? Zu meinen Eltern konnte ich ganz bestimmt nicht, ich müsste über 200 Kilometer mit den Zug fahren und dazu hatte ich nicht genug Geld. Felix, mein bester Freund, war selbst bei seinen Eltern in München und sonst würde ich niemandem zutrauen, mich aufzunehmen. Bis auf einer Person. Meinem ehemaligen besten Freund Mik. Er wohnte nicht weit von hier, was sehr zu meinem Vorteil war. Zwar nicht mehr weinend, jedoch mit einem gebrochenem Herzen stieg ich in die U-Bahn ein und drei Stationen weiter wieder aus. Der Regen war weniger geworden, hatte jedoch nicht aufgehört. Ich hasse diesen lästigen Nieselregen. Der Regen ist nicht vorbei, aber auch nicht wirklich da. Ätzend. Mit etwas gesenktem Kopf und meinen Händen in den Taschen meiner Jacke lief ich den Bürgersteig entlang, bis zu Kostas' Wohnung. Leicht nervös klingelte ich. Nachdem das Surren ertönte, was mir signalisierte, dass die Tür öffen war, betrat ich wegen des Regens tropfend den Hausflur. Kurz striff ich meine Schuhe an der Fußmatte ab und joggte dann hoffnungsvoll die Treppen hoch ins 2. Stockwerk. Als ich ein letztes Mal um die Ecke bog, fiel mein Blick auf die blau angestrichene Holztür, aus der der Kopf von Mik herauslugte. ,,Kostas? Was ist passiert?", fragte dieser mit besorgter Stimme und trat ganz aus der Tür heraus. Mir lief nur wieder stumm eine Träne über die Wange und Mik lief sofort näher zu mir und nahm mich wortlos in den Arm. Ihm schien komplett egal zu sein, dass meine Kleidung komplett nass war. Ich kuschelte mich leicht an ihn und roch seinen Geruch, was ziemlich bescheuert aussehen muss, da ich fast einen Kopf größer bin als er. Noch immer Arm in Arm zog er mich vorsichtig in seine Wohnung. Dort löste er mich langsam von mir, und begann mit seinen Händen an meinen Schultern zu sprechen: ,,Was ist los mit dir? Hast du Stress mit deinen Eltern? Felix? ...Toni?" Als er Toni erwähnte kniff ich sofort die Augen zu, hielt mir die Hände vor mein Gesicht und fiel wieder weinend in Miks Arme. ,,Ok, es ist Toni...", murmelte Der leise und strich mir über den Rücken. Wir kannten uns seit dem Kindergarten, verloren nach dem Abi etwas den Kontakt. Zwischen uns herrschte aber nie komplette Funkstille. Wir waren lange keine besten Freunde mehr, aber wir konnten immer mit dem anderen reden. Ich schätzte das so sehr, besonders in solchen Momenten. Wenn jeder geht, ist da dieser eine Mensch, der bleibt. Egal was passiert. Du kannst mit ihm reden, dich bei ihm ausweinen, ohne, dass er dich verurteilt oder du nervst. Solche Menschen sind einfach nur Gold wert.
Mik löste sich erneut, zog mir meinen nassen Rucksack und meine noch nassere Jacke aus und legte diese an die Heizung. Ich zog mir derweil meine Schuhe aus und wartete dann auf Mik. Dieser drehte sich, nachdem er meine Sachen auf der Heizung platziert hatte, zu mir um und musterte mich erneut mit einem ziemlich besorgtem Gesichtsausdruck. Sofort schloss er mich wieder in seine Arme und ich müsste lügen, würde ich behaupten, ich würde mich in seinen Armen nicht wohl fühle. Diesmal war ich es, der die Umarmung beendete und langsam in Richtung Schlafzimmer latschte. Ich kannte seine Wohnung noch relativ gut, da ich ja ab und zu hier war. Dort ließ ich mich auf Miks Bett fallen und beobachtete den Schwarzhaarigen dabei, wie er ebenfalls das Zimmer betrat und sich neben mich auf's Bett sinken ließ. ,,Willst du reden oder erst 'n bisschen schlafen?", fragte er vorsichtig. ,,Schlafen...", gab ich leise zurück und betrachtete nachdenklich das Parkett des Zimmers. Die Matratze neben mir erhob sich leicht, Mik stand auf. Ich seufzte kurz und zog mir dann mein Oberteil aus. Mik war in der Zeit ins Badezimmer gegangen, also lief ich schnell zu der weißen Kommode neben dem Bett, öffnete die zweite Schublade von oben und zog eine graue Jogginghose heraus. Die war Mik zu groß, weshalb sie mir auch eher passte als seine Anderen. Wie gesagt, ab und zu war ich hier und er war eine lange Zeit mein bester Freund, dann weiß man sowas halt, ob man will oder nicht. Deprimiert ließ ich mich erneut auf Miks Bett fallen und wenige Sekunden später betrat Dieser wie schon vorhin das Zimmer. ,,Hab deine Zahnbürste und den Kack schon ins Badezimmer gelegt. Kannst rübergehen.", murmelte er und widmete sich seinem Handy. Ich begab mich zum genannten Ort, wo ich mich im Spiegel musterte. Haare noch etwas nass und zerzaust, leicht gerötete Augen ohne Glanz, Gesicht etwas blass. Warum verkacke ich eigentlich immer im Leben so? Was mache ich denn falsch, dass mich jeder hasst? Ich will doch einfach nur jemanden, dem ich blind vertrauen kann und der immer für mich da ist. Jemand, der mich liebt. Aber nein, so eine Person ist natürlich zu viel verlangt. Seufzend verließ ich das Badezimmer wieder, ohne auch nur irgendwas getan zu haben, außer mich im Spiegel anzustarren und mich selbst zu bemitleiden. Die Tür knarrte leicht, als ich sie ein Stück weiter öffnete und Mik blickte von seinem Handy hoch und als er sah, wie ich wieder den Tränen nahe verletzt auf den Boden blickte, warf er sein Handy achtlos zur Seite und zog mich wieder in seine Arme. Nun flossen noch mehr Tränen meine Wangen hinunter, jedoch ganz still. Nicht einmal schluchzte ich, ich stand einfach nur mit Mik in meinen Armen dort und starrte den Boden an. ,,Wieso mach ich immer alles falsch?", flüsterte ich leise und drückte Mik näher an mich. ,,Du machst nichts falsch. Die ganzen Hunde erkennen es nur nicht.", flüsterte Mik leise. Das brachte mich leicht zum schmunzeln. Wir lösten uns aus der Umarmung, ich schaltete das Licht aus und legte mich zu Mik ins Bett. Es war etwas ungewohnt, nicht neben seinem Freund, sondern seinem ehemaligen besten Freund im Bett zu liegen. Trotzdem konnte ich es genießen und Miks gleichmäßiger Atem beruhigte mich extrem. Ich schloss meine Augen und tatsächlich leicht benebelt von dem Geruch des Kleineren schlief ich ein.

Nächster Morgen, 8:37

Ich öffnete müde meine Augen und erschrak direkt, da ich vor mir direkt die braunen Augen von Mik wahrnehmen konnte. Da ich mich aber wegen des Schrecks leicht nach vorne bückte, knallte meine Stirn gegen die von Mik und dieser ging lachend von mir runter, da er fast auf mir lag. Auch ich musste etwas lachen, hielt mir jedoch eine Hand an die Stirn, auch wenn das vermutlich nichts bringen würde. Für einen Moment vergas ich meine eigentliche momentane Situation, aber kein Moment dauert ewig, und so verstummte mein Lachen und ich ließ meine Hand langsam sinken. Ich dachte an den Streit, Tonis Worte und alles, was in den letzten Tagen passiert war. Mik bemerkte das und hörte ebenfalls auf zu lachen. ,,Sollen wir deine restlichen Sachen holen gehen? Du kannst ruhig erst bei mir bleiben, wenn du willst..." Langsam nickte ich und so machten wir uns auf den Weg zu Tonis Wohnung. ,,Kostas?" Ich gab ein leises Brummen von mir als Bestätigung, während wir durch die Straßen der hektischen Großstadt liefen. ,,Ich hab 'ne Idee, wie wir Toni eifersüchtig machen.", sagte er überzeugtund blickte zu mir. ,,Und die wäre?", fragte ich leicht verwirrt. ,,Ganz einfach, wir tun so, als wären wir zusammen. Der beißt sich selber in den Arsch dafür, dass er dich hat gehen lassen!" Ehrlich gesagt fand ich die Idee gar nicht schlecht, also stimmte ich zu und kurz vor Tonis Wohnung nahm er meine Hand und lächelte mich an. Ich erwiederte die Geste und drückte etwas nervös den Klingelknopf. Ein Surren ertönte und wir betraten die Wohnung. In der richtigen Etage angekommen stand Toni im Türrahmen und blickte skeptisch in meine Richtung. Als er meine und Miks verschränkte Hände sah, zog er die Augenbrauen hoch und verschwand in der Wohnung, ließ die Tür jedoch auf, also betraten wir sie. Mik lächelte mich an und flüsterte: ,,Siehst du." Ich grinste nur zurück und konnte mich danach im Schlafzimmer wiederfinden, wo ich mit Mik mein Zeug in eine große Reisetasche packte. Toni stand wieder im Türrahmen und beobachtete uns. ,,Ihr beide also? Ging ja ziemlich schnell.", sagte er nach einer Zeit mit hochgezogenen Augenbrauen. Mik gab nur ein überzeugtes ,,Jap" von sich und packte danach einige Tshirts in meine Tasche. ,,Das glaub ich euch nicht. Niemals ist dieser sensible Typ so schnell über mich hinweg.", spottete mein Ex. Langsam stieg die Wut in mir auf und deshalb tat ich etwas eher unüberlegtes. ,,Ach ja? Würde ich denn auch DAS machen, wenn ich dir nachtrauern würde?", rief ich und zog Mik am Kragen zu mir, um ihn zu küssen. Es fühlte sich tausendmal schöner an als bei Toni oder allen Typen, die ich bis jetzt geküsst hatte. Viel intensiver, aber auch viel gefühlvoller. Mik erwiederte den Kuss und nach wenigen Sekunden löste ich mich und blickte zu Toni, dessen Mund ein Stück weit aufgefallen war und der uns fassungslos anstarrte. So verweilte er kurz, drehte sich dann aber um und ging ins Wohnzimmer, Küche, irgendwo hin, keine Ahnung. Was mich in diesem Moment viel mehr interessierte, war, dass ich Mik geküsst hatte und es sich unglaublich angefühlt hatte. Das Grinsen in meinem Gesicht bekam ich nicht wieder weg. Ich wollte dieses Gefühl wieder spüren, weshalb ich sofort meine Lippen auf seine drückte. Mik zog mich noch weiter zu sich, was ich sehr genoss. In den Kuss hinein lächelte ich, einfach, weil ich so inglaublih glücklich war. Ich fühlte dabei mehr als bei allen anderen Küssen bisher zusammen. Er war der richtige.

,,Ich habe so lange auf diesen Moment gewartet.", flüsterte Mik, als wir uns lösten.

,,Ich liebe dich."

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Meinung? Keine Ahnung wie oft hier was kommt, da ich bei sowas ziemlich faul bin und allein diesen OneShot über 2 oder 3 Wochen geschrieben habe xD

Bye!

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