Für Sie

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Fünf uhr morgens.

Ich liege auf der Matratze auf dem boden und schaue an meine Decke. Sehe mein zimmer aus einer Perspektive die ich nicht kenne.

Draußen fällt der Schnee unbemerkt und leise vom dunkelblauen Himmel. Alles wirkt so ruhig, so entspannt. Es ist als würde die ganze Welt schlafen, nur wir sind wach.

Ich sehe ihre weichen Gesichtszüge von dem blassen Licht ihres Displays erhellt.
Sehe, wie sie sich bei jedem ihrer Worte über die Augen wischt. Jedes Wort so wunderschön und trotzdem voller Verzweiflung.

Sie erzählt von ihrer Geschichte, ihrem unendlichen Schmerz und ihrer Zerbrechlichkeit, die sie immer zu verbergen scheint.
Ich bin glücklich, dass sie sich endlich überwindet, sich öffnet und ihre Last teilt und zu gleich merke ich, wie mir die Tränen eiskalt die Wangen runterlaufen und in meinem Nacken verschwinden.

Ich liebe sie, wie sie da sitzt und mir ihr Herz ausschüttet und ich hasse die Person, die ihr solches Leid zufügt. 'Ich ertrage es nicht dich so zu sehen'. War das Einzige was ich unter Schluchzern herausbringen konnte.

Dann umarmten wir uns und weinten um sie. Um den Teil von ihr, den sie durch ihn verloren hatte und all den Schmerz, den sie immer so gut vor allen versteckt hielt.

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xxshxttalk

StorytellerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt