Als ich die Küche betrete, sitzt Ryder am Esstisch und frühstückt. Seine dunklen Haare sind zerwühlt und stehen in alle Richtungen ab.
Er sieht von seinem Essen auf, als er meine Schritte hört.
Dunkle Augenringe verzieren seine Augen, doch er schaut direkt wieder weg, als ich meinen Mund öffnen will, um etwas zu sagen.
Er nimmt seine Schüssel, steht auf und stellt sie in die Spüle. Ohne ein weiteres Wort geht er in sein Zimmer zurück.
Ich bleibe wie angewurzelt stehen und starre auf die Tür, welche er hinter sich zugeschlagen hat.
Abends ziehe ich mir ein enges schwarzes T-Shirt und eine dunkle Hose an, binde mir das Pistolenholster und das Holster für mein Kampfmesser um. In meinen BH verstecke ich zwei kleinere Messer. Meine langen Haare habe ich zu einen hohen Zopf gebunden.
In angespannter Stille sitzen wir im Auto. Keiner von uns beiden sagt während der Fahrt etwas. Kurz bevor wir losgefahren sind, ist Ryder aus seinem Zimmer gekommen und ist mir wortlos gefolgt. Ich überprüfe noch einmal meine Waffen. Man kann ja nicht wissen, wie das Treffen verlaufen wird.
Der Clan und sein Einflussbereich ist riesig. Mit ihm als Verbündeten hätten wir auf jeden Fall schon einmal einen wichtigen Schritt gegen Hektar getan.
Mit meinem Auto fahren wir bis zu der Eingangstür der riesigen Villa vor.
Zwei Wachen sind am Eingang positioniert.
Ryder und ich steigen aus meinem Auto aus, beide in schwarz gekleidet und mit Waffen in unseren Holstern. Die Wachen machen sich nicht einmal die Mühe uns die Pistolen abzunehmen.
Die anderen aus unseren Clan sind anscheinend noch nicht da. Dennoch gehen wir auf das große Gebäude zu, um uns anzukündigen.
Ungeduldig warten wir vor der Tür, als Blake sie plötzlich aufreißt.
"Was wollt ihr denn hier? Wir erwarten gleich wichtigen Besuch, also verschwindet."
Damit schmeißt er die Tür wieder zu.
Verdutzt wechseln Ryder und ich Blicke. Erneut drücke ich auf die Klingel. Die neben uns postierten Wachen werfen sich Blicke zu und treten nervös von einem Fuß auf den anderen. Sie haben uns natürlich erkannt. Schließlich sind sie dazu ausgebildet.
Hinter uns höre ich mehrere Autos halten. Aus zwei schwarzen SUVs steigen unsere Männer aus.
Alle sind ziemlich kräftig, groß und furchteinflößend gebaut.
Dieses mal öffnet Blake wieder die Tür.
"Ich habe euch doch gesagt..." fängt er an, doch dann sieht er die Männer hinter uns stehen.
"Ihr... Ihr seid... Ist das euer verdammter Ernst?" Als würde er uns zum ersten Mal wirklich wahrnehmen mustert er erst Ryder und dann mich.
Ich lächle ihn an und dränge mich an ihm vorbei ins Haus.
"Schönes Haus habt ihr." sage ich, nur um ihn zu provozieren.
Er grummelt etwas vor sich hin und führt uns zu einem Konferenzraum.
"Kommt herein." fordert er uns auf. Wir betreten den großzügig ausgestatteten Raum.
An einem langen Konferenztisch sitzt ein Mann Mitte 40.
Blakes Vater.
"Guten Tag Selene. Ich bin Christopher Martens." sagt er und streckt seine Hand aus.
"Hallo." Ich ergreife seine Hand.
Hinter ihm stehen seine Bodyguards und betrachten mich argwöhnisch.
"Nehmt doch Platz."
Wir setzten uns. Blake und sein Vater nehmen uns gegenüber Platz.
„Dein Bruder hat mich darüber in Kenntnis gesetzt, dass ihr daran interessiert seit Hektor und seinen Clan ausschalten. Ich bin insofern an euren Plan interessiert, als dass Hektor versucht sein Gebiet auf New York zu erweitern und das immer wieder. Dauern überschreiten seine Männer unsere Grenze, ohne sich vorher anzumelden. Für uns wäre es aus territorialen Gründen sinnvoll, wenn wir Detroit einnehmen. Aber was habt ihr davon? Euer Clan erstreckt sich über den ganzen Süden der USA, sogar noch in Teile von Mexiko. Ihr seid einer der mächtigsten und reichsten Clans. Warum wollt ihr mehr und erzählt mir nichts von wegen, dass ihr das Geld braucht, oder dass ihr euer Territorium erweitern wollt. Ich weiss, dass das Bullshit ist. Es hat euren Vater nicht interessiert, was Hektar tut. Ich weiss, dass ihr vor einigen Jahren euch sogar noch mit Hektar verbünden wolltet. Wieso der Sinneswandel? Was ist der wahre Grund? Nennt mir einen vernünftigen Grund, warum wir auf euch zählen können und nicht befürchten müssen, dass ihr hinter unseren Rücken einen Pakt mit Hektor schießt, um uns zu Fall zu bringen. Also wieso wollt ihr ihn stürzen?"
Ryder und ich werfen uns kurz Blicke zu.
Er nickt.
Mason hat ihm also nicht gesagt, weshalb wir uns mit ihm verbünden wollen.
Meine Mundwinkel ziehen sich nach unten, trotzdem nicke ich.
"Wäre es möglich, das privat zu halten?" frage ich ihn.
"Natürlich. Verlasst alle den Raum" befiehlt er. "Auch du Blake."
Blake wirft mir noch einen letzten genervten Blick zu und verlässt mit seinen Männern den Raum.
Ich warte, bis sich die Tür hinter ihnen geschlossen hat.
„Wir haben sehr wohl einen Grund, warum wir uns mit euch verbünden wollen und warum ein Bündnis mit Hektor ausser Frage steht."
Ich erzähle ihm die ganze Geschichte in allen Einzelheiten.
Mehr als ich meiner Familie und meinen Freunden je erzählen würde.
Ich halte dabei meinen Blick starr auf den Mann vor mir gerichtet, aus Angst davor, was Ryder von mir denkt, jetzt wo er meine Seite der Geschichte hört. Schließlich habe ich noch nicht mit ihm darüber gesprochen.
Aber wir brauchen diesen Verbündeten. Außerdem habe ich das Gefühl, dass ich ihm Vertrauen kann.
Die ganze Zeit, hat er mir nur nachdenklich zugehört und keine Emotionen gezeigt.
Als ich endlich fertig bin, starrt er auf seine Hände und erhebt sich.
"Ich habe schon Gerüchte von der Arena gehört, aber wir wusste nicht, ob sie wirklich war sind. Bis jetzt hat es ja auch noch keiner lebendig da herausgeschafft. Nun gut. Wir werden mit euch zusammenarbeiten. Wir werden dem ein Ende bereiten. Hektor hat sich mit den falschen Leuten angelegt."
Er streckt mir seine Hand entgegen. Ich erhebe mich und schüttle sie.
„Es tut mir leid, um euren Verlust." Er drückt noch ein letztes Mal meine Hand und lässt sie dann los.
Ich schlucke einmal schwer und drehe mich zu Ryder um.
Er steht neben mir und starrt mich an.
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Loving the Badboy (Fighting the Badboy #2)
RomanceDer 2. Teil von Fighting the Badboy Selene bleibt wenig Zeit um den Tod ihrer Freunde zu verarbeiten, denn der Feind ist ihr näher als gedacht.