41. Kapitel - irgendeine Insel

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Helles Licht bahnte sich seinen Weg durch das Fenster direkt in Lillys Gesicht.
Es waren Monate vergangen seit dem Vorfall mit der Erinnerungssuche. Ihr Leben hatte sich seitdem ziemlich verändert.
Auf eine Weise, die sie nicht einordnen konnte. Sie wusste nicht, ob der Wandel positiv oder negativ war.
Wenige Tage nach dem Gespräch mit der Direktorin, war ein Lehrer zu ihr und ihren Freunden gekommen.
Ihre Aufgabe war es gewesen, zusammen mit zwei weiteren Schülern, Jack und Leila die Bücher der Bibliothek zu sortieren. Es war eine mehr als ätzende und nervenaufreibende Arbeit, aber vergleichsweise harmlos zu den Rankenfrauen.
Zack hatte vermutet, dass die Lehrer seit diesem Vorfall vorsichtiger mit den Strafen umgingen, da sie ihre Schüler immerhin nicht umbringen wollten.
Es hatte sie einige Nachmittage gekostet, die ganzen Bücher zu sortieren, abegesehen davon, dass absolut langweilig gewesen war.
In der Zeit hatten sie versucht sich abzulenken, in dem sie viele Witze rissen und Grimassen schnitten.
Sowohl sie als auch die anderen, wie sie später erfuhr, hatten sich darauf zunächst von Büchern fern gehalten. Die Wochen während der Weihnachtsfeiertage waren sowohl wunderschön, als auch stressig, denn jede Minute Freizeit hatte sie dazu genutzt Geschenke zu machen.
In kleinen Gruppen hatten sie viele Schneeballschlachten gemacht, wobei vorallem Lilly eine großen Vorteil hatte, da sie sowohl Wasser als auch Luft zu dem Zeitpunkt ziemlich gut beherrschen konnte.
Noch jetzt, wo sie ihren Koffer packte, musste sie darüber lächeln, was es für ein Spaß gewesen war, Zack und Jake mit den Bällen zu jagen, oder zusammen mit Tyler und ein paar anderen Wasserbändigern einen riesigen Schneemann zu Zaubern.
Während sie an den kalten Schnee zurück dachte, packte sie ihre kurzen Hosen und Badesachen in den Koffer und schaute auf ihrer Liste.
Sie ging die Sachen nochmal durch und hielt grinsend bei der Kette inne, die ihre Freunde ihr geschenkt hatten.
Es waren ein Luft und ein Wassersymbol daran befestigt.
Kopfschüttelnd fuhr sie die zwei Metallstücke nach und packte weiter. Sie war glücklich darüber, dass sie ein solches Zuhause gefunden hatte. Denn auch wenn sie viel mehr Zeit in dem Heim verbracht hatte, hatte sie nun eine Familie gewonnen.
Sie stopfte eine Leggins in den Koffer, um ihn gleich darauf zu verschließen.
Die Kette mit der Tränenflüssigkeit rutschte mit funkelndem Licht aus ihrem T-Shirt. Schnell umschloss sie es mit ihrer Hand und spürte die funkelnde Wärme um sich.
Vorsichtig steckte sie es zurück in ihren Ausschnitt und erinnerte sich an den Dämonenangriff.
Sie hatte schon lange nichts mehr davon gehört. Auch wenn ihre Gedanken stetig darum kreisten, war nichts mehr passiert.
Sie hatte Mrs Smith einige Male darauf angesprochen, doch diese hatte geschwiegen. Jedes mal.
Auch ihre Freunde hatten sich nicht weiter darum gekümmert. Oft hatten sie Lilly erklärt, dass es nun bei den Lehrern läge. Und auch wenn sie es nach vollziehen konnte, ließen die Gedanken sie nicht los.
Erschrocken blickte sie auf, als es an der Zimmertür klopfte.
Sie öffnete sie und stand einem freudig grinsenden Tyler gegenüber.
"Wo bleibst du denn?!", rief er ungeduldig und zauberte Lilly ein Lächeln aufs Gesicht.
"Ich bin sofort fertig!", erwiederte sie lachend und schnappte sich den Koffer von dem sonst so gut wie leer gefegten Räumen.
Ein letztes Mal checkte sie, ob sie alles hatte und schloss die Tür hinter sich.
Zusammen mit Tyler machte sie sich auf den Weg zu den Portalen.
In einer angenehmen Stille liefen sie zu dem Ort, wo schon einige andere warteten.
Grinsend rannte sie mit Ty zu Jake und Zack die geduldig auf sie warteten.
"Hallo!", rief sie glücklich und winkte ihnen überschwinglich zu.
"Hey! Freust du dich auf die Ferien?", fragte Jake grinsend.
"Jaaaa!", rief sie begeistert aus und sprang grinsend in die Höhe.
Ihre Freunde schüttelten lachend über ihr kindliches Verhalten die Köpfe. "Kommen eigentlich eure Familien?", wollte sie dan neugierig wissen, während sie durch das Portal zu der Fähre liefen. Der riesige außergewöhnliche Berg hinter ihnen wurde am Horizont immer kleiner.
"Meine Eltern und meine kleine Schwester kommen noch mit. Der Rest ist ja eh mit auf Lernferien", erzählte Jake glücklich. Lilly konnte nicht anders als erleichtert zu grinsen, denn nach seinen Erzählungen wollte sie die Bande unbedingt kennen lernen.
"Meine Eltern wollten auch kommen, aber ihnen ist eine Hochzeit zwischen gerutscht, deswegen kommen sie was später", meinte Tyler kopfschüttelnd. "Eigentlich voll unnötig, weil sich meine Tante eh nach 3 Wochen wieder Scheiden lässt, 'nen Neuen findet und neu heiratet", fügte er eher an sich gerichtet hinzu.
Lilly lachte mit den anderen beiden geschockt los und Ty zog schuldbewusst, aber grinsend die Schultern hoch.
"Was denn?! Das ist Tante Marta halt! Anders kenn ich sie nicht! Ich war schon auf 10 Hochzeiten von ihr!", verteidigte er sich grinsend mit erhobenen Armen.
"Junge, meine Mutter hätte mich in den nächsten See geworfen, hätte ich sowas über meine Verwandten gesagt!", lachte Jake.
Sag ich ja, diese Familie will ich kennen lernen, dachte sie sich still.
Als es wieder Stiller wurde, wandte sich Tyler an Zack.
"Und deine Familie? Kommt sie auch?", fragte er fröhlich. Doch Zack's Reaktion war alles andere als fröhlich und Ty bemerkte seinen Fehler schnell. " Sorry, ich... ich wollt dir nicht zu nahe treten", versuchte er es schuldbewusst rückgängig zu machen.
"Alles gut. Wenns euch interessiert...mein Bruder kommt. Meine Elter sind... ihr wisst schon", er verdrehte die Augen und seufzte. "Mal wieder, zufällig, auf Geschäftsreise und haben leider keine Zeit".
Die anderem drei nickten wissend. Er hatte bereits erzählt, wie er zu seinen Eltern stand.
"Schau mal, wenigstens kann dein Bruder kommen!", versuchte Lilly ihn auf zu muntern. "Wie hieß dein Bruder nochmal?", fragte sie gleich darauf.
"Zayn", murmelte er stolz und schien zu überlegen. "Ich glaube, wenn er seine Freunde mit bringt, muss ich, eigentlich er euch unbedingt etwas erzählen", fügte er gehimnisvoll grinsend zu.
Verwirrt überlegte Lilly, was sie bereits über Zack's Bruder wusste.
Als ihr die Unterhaltung mit Maddison wieder einfiel bildete sich ein teuflisches Grinsen auf ihrem Gesicht.
Verstört von ihrem Gesichtsausdruck gingen Jake und Tyler einen Schritt von ihr fort und sie musste leise Kichern.
"Wir haben eine Mission", grinste sie und funkelte besonders Zack begeistert an.
Verunsichert und leicht verwirrt sah er sie an.
"Das wäre?", fragte er misstrauisch.
"Erinnert ihr euch an den Tag an dem ich den Schlüssel geklaut habe?", begann sie, wurde aber von genervten Ausrufen gestoppt.
"Lilly! Du hast schon einen verdammten Verweis! Du kannst jetzt nicht weiter suchen! Das machen immer noch die Lehrer!", rief Tyler genervt aus, sodass einige Schüler verwirrt zu ihnen blickten.
"Das will sie nicht", verteidigte Jake sie. "Erklär uns, was du vor hast, wenn wir im Bus sitzen", bemerkte er, weil die Fähre anlegte und sie ausstiegen.
"Mach ich!", versprach sie grinsend.
Wenige Minuten später saßen sie in einem Vierer im Bus und die anderen drei warteten gespannt darauf, dass sie zu reden begann.
Vorsichtig blickte sie sich um und als sie keine Maddison entdeckte, begann sie zu erklären.
"Also, zu aller erst, ist es wahr, was du zu Maddison gesagt hast?", wollte sie wissen.
Verwirrt erinnerte er sich und nickte dann, bis er gleich darauf verstand und sie überrascht ansah.
"Das würdest du für meinen Bruder tun?! Obwohl du ihn nicht kennst?!", rief er entgeistert aus.
Lilly grinste begeistert.
"Klar! Ich mein, wenn deinem Bruder wirklich, wirklich, wirklich, wirklich etwas an ihr liegt, ist es doch unfair, dass er sie nichtmehr erreichen kann. Ich mein er ist ja offensichtlich von der Schule und Maddison im Abschluss. Also helfen wir ihm einfach sie zurück zu gewinnen. Wenn er es nicht schon alleine tut", fügte sie begeistert zu.
"Du mischst dich in Geschichten ein, die dir komplett unbekannt sind", bemerkte Zack ernst.
"Weißt du, manchmal braucht man jemanden, der die Situation aus einer neutralen, gesamten Perspektive sieht", erwiderte sie schlicht und zuckte mit den Schultern.
Immer noch skeptisch überlegte Zack.
"Leute?! Es ist ja schön, dass ihr irgendwem helfen wollt, aber könnte einer von euch Allwissenden die Situation aufklären?", forderte Tyler etwas beleidigt und zog eine Schmollmund.
"Awe wie süß!", rief Lilly aus und piekte ihm spierlerisch in die Wange. Empört schlug er ihre Hand weg, verkniff sich aber einen Kommentar um seine Antwort noch zu erhalten.
Daraufhin erzählte Lilly wovon sie sprachen, nach Zacks Zustimmung. Den Rest der Fahrt verlief verleichsweise still.
Es dauerte einige Zeit bis Sie ankamen, wo sie ankommen wollten.
Ein kleiner Ort im Süden Englands, direkt an der Küste, wo das Meer türkis unter dem Sonnenlicht strahlte.
Neugierig gingen sie in ein großes altmodisches Gebäude. Es wirkte wie eine normale Bibliothek, nur war an der hintersten Wand ein Wasserfall mit ungewöhnlich blauen Wasser. Es erinnerte sie an das der Portale im Berg.
Verwirrt sah Lilly zu Zack, welcher neben ihr her lief.
"Wie heißt noch gleich der Ort, wo wir unsere Lernferien haben?", wollte sie misstrauisch wissen.
"Atlantis", erklärte er ernst.
"Atlantis?!", lachte sie auf und grinste ungläubig. Der schwarzhaarige Junge zuckte nickend mit den Schultern.
Die ersten, älteren Schüler traten bereits durch die Wasserwand.
Also wirklich ein Portal.
"Weißt du Lilly, langsam solltest du dich daran gewöhnen, dass es in der Elementewelt viel mehr Möglichkeiten gibt, als du zu erträumen vermagst.
Und, dass manche Saagen von den Menschen gar nicht mal so falsch liegen", fügte er grinsend hinzu und ließ Lilly, lachend und durch das Wasser gehend, zurück.
"Komm schon Lilly!", rief Jake ihr zu und schnell machte sie einen Satz durch das Portal.
Mit stolperndem Schritt kam sie auf weichem weißen Sand auf und wurde von angenehmer Wärme umgeben.
Staunend sah sie sich um, als sie von Zack vom Portal weggezogen wurde.
"Mach den Mund zu, das sieht dämlich aus", lachte er und Lilly warf ihm einen bösen Blick zu.
"Das Sprichwort kenn ich aber anders", schnaubte sie gespielt beleidigt und sah sich weiter um.
Hätte ihr jemand vor einem Jahr gesagt, dass die Stadt Atlantis wirklich existierte, hätte sie diese Person ausgelacht. Hätte ihr allerdings jemand gesagt, dass sie einmal auf Atlantis stehen würde und das in ihren Lernferien für Elemente-Prüfungen, hätte sie demjenigen von den Drogen abgeraten.
"Obwohl, nichtmal mit Drogen hätte ich mir soetwas ausdenken können", murmelte sie leise und ging weiter den Strand entlang, den anderen hinterher.
Die meisten jüngeren Schüler sahen sich noch staunend um.
"Lilly, machmal bist du echt seltsam", bemerkte Jake lachend während er neben sie und Zack trat, gefolgt von Tyler.
"Ne. Nur übersteigt das grade jegliche Vorstellungskraft", verteidigte sie sich und drehte sich einmal im Kreis auf dem Sand mitten im atlantischen Ozean.
Atlantis existierte wirklich.
"Ich glaub's nicht", flüsterte sie mehrmals und betrachtete die Insel immer und immer wieder.
Es war nicht nur irgendeine Insel. Sie war groß. Und zwar wirklich groß.
Genau genommen riesig.
Sie war überhaupt nicht das, was Lilly unter dem Begriff Atlantis kannte.
Es war nicht so, wie beschrieben.
Es war ein Feriendorf, aber dennoch soviel mehr als das.
Es war Atlantis. Aber mit einer Artenvielfalt, Architektur, Größe und Schönheit von der man glaubte sie wäre nicht möglich.
"Weißt du was, Lilly?", fragte Zack sie plötzlich und sie sah ihn fragend an.
"Sag schon, viel mehr verblüffen kannst du micht nicht", bemerkte sie belustigt.
"Mmh, doch, das glaube ich wohl. Die Insel war vor ein paar Stunden noch weit weit Unterwasser", erklärte er grinsend. Erschrocken keuchte Lilly auf.
"Ach kommt schon! Echt jetzt?!", rief Tyler aus und warf frustriert seine Hände hoch.

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Da bin ich wieder👋🏻

Ich weiß nicht was ich von dem Ende halten soll und find den Schreibstil auch etwas zu kindisch oder was auch immer...
Jedenfalls stört's mich, also nicht wundern, falls sich das noch ändert😉

Wer ist bis jetzt euer Lieblingscharakter? 🤔

LG cxtlover

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