45. Kapitel - Wochenendsplanung

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Lilly redete gerade wieder mit Jake, Tyler, Zack und Riley, als sie aus dem Augenwinkel erkannte, dass Zayn alleine auf die Terasse ging.
Sie entschuldigte sich kurz bei ihren Freunden und folgte Zacks großem Bruder lautlos.
Als sie sich durch die Tür schob konnte sie erkennen, wie er einer jungen Frau hinter her starrte, welche vermutlich eine der Schülerinnen war, die dieses Jahr ihr letztes Mal auf der Schule sein würden. Lilly kam sofort eine Idee, wer das sein könnte. Ruhig stellte sie sich neben den jungen Mann und ließ ihm noch etwas seine Gedanken.
Nach wenigen Minuten des Schweigens unterbrach Zayn selbst die Stille und seufzte laut. Er blickte sie an und lächelte.
"Ich muss sagen, es hat besser geklappt als gedacht", bemerkte er schmunzelnd und nickte ihr anerkennend zu.
"Ich hab euch gesagt, dass wir versuchen ein richtiges Gespräch zu führen", bemerkte sie mit den Schultern zuckend.
"Nach dem der kurze Kampf beendet wurde... um ehrlich zu sein war es... echt erleichternd einmal die Wahrheit gesagt zu haben. Auch wenn es mich dann irgendwie doch enttäuscht hat, dass es den Kampf zuvor wieder gegeben hat. Ich hatte gehofft es würde einfacher werden", bemerkte er und seufzte. Er drehte sich wieder etwas weg und schaute in den mittlerweile dunklen Wald.
"Euer Kampf wurde beendet - und ihr hattet die Chance zu reden. Ihr habt das gesagt, was die anderen überzeugt hat", bemerkte sie lächelnd und beobachtete sein Profil.
"Du sagst das so, als wärst du gänzlich unbeteiligt an dem Ende des Elementekampfes gewesen. Was du da getan hast war erstaunlich. Viele haben von deinen Kräften gesprochen, aber so stark hatte ich sie mir nicht vorgestellt", bemerkte er grinsend.
"Ich hab nichts gemacht", murmelte sie zum wiederholten Male an diesem Abend. Zayn lachte leise auf.
"Genau das ist es, Lilly", erläuterte er grinsend. "Du hast es unterbewusst getan. Bewusst könnten die meisten Luftbändiger einen Wind wie diesen erzeugen, aber nicht, wenn sie einfach nur unzufrieden oder wütend sind. Du würdest dich sehr gut mit einem meiner Freunde verstehen", bemerkte er grinsend. Lilly lächelte verwirrt und schüttelte den Kopf. Wieder trat eine kurze Stille ein. Jedoch wurde auch diese wieder unterbrochen, als sich Zayn umdrehte und mit dem Rücken an das Geländer lehnte. Er starrte kurz zu den Sternen.
"Weißt du, ich frage mich immer noch - warum genau hilfst du mir? Bei meinem Bruder verstehe ich das ja, ihr seid etwas länger befreundet, aber mich kennst du nicht". Ratlos richtete er seinen Blick auf sie.
Doch Lilly konnte es ihm nicht beantworten.
"Mein Gefühl hat mir gesagt, dass du in Ordnung bist und es genauso wie Zack verdient hast eine Chance zu bekommen". Er sah sie erstaunt an und lachte dann leise.
"Dein Gefühl?!", hakte er ungläubig nach.
"Es lag bis jetzt noch nie falsch", stimmte sie Schulter zuckend zu.
"Huh!", er schnaubte und starrte wieder schweigend in den Himmel. Lilly hingegen blickte wieder in den Wald, wo das Mädchen hin verschwunden war.
"Das Mädchen, welches vorhin hier vorbei lief", begann sie und bemerkte deutlich, wie sein Körper sich anspannte und er seinen Blick langsam senkte. "Das war Maddison, stimmt's?". Sie blickte ihn an. Sein Blick erstarrte und er kniff seine Augen zusammen.
"Woher kennst du sie?", wollte er argwöhnisch wissen und stieß sich von der Wand ab.
"Das... ist eine lange Geschichte... villeicht kann dein Bruder sie dir ja erzählen. Aber es endete damit, dass ich unsichtbar einem Gespräch zwischen Maddison und Zack gelauscht hab und ein paar Informationen gehört habe", erläuterte sie unsicher.
"Das ist etwas privates", bemerkte Zayn argwöhnisch und verschränkte die Arme.
"Das ist mir bewusst.", stimmte sie zu und nickte leicht.
"Aber du sprichst es nicht umsonst an?", vermutete er misstrauisch.
"Die Millingtons waren nur der Anfang", bemerkte sie.
"Sie will mich nicht mehr sehen, das ist nochmal was anderes als bei den Millingtons oder bei irgendeiner anderen Familie. Ich war dumm und ich habe etwas dummes getan und gesagt. Seitdem will sie keinen Kontakt mehr mit mir und ich kann es auch irgendwo verstehen", trug er seine Argumente vor und lächelte gezwungen.
"Deshalb war sie auch so enttäuscht, als sie genau das zuerst und nur von Zack gehört, anstatt von seinem großen Bruder persönlich", merkte Lilly spitz an und zog herausfordernd die Augenbrauen hoch.
"Du weißt nicht, was ich getan habe... wahrscheinlich ist es besser so...", widersprach er ihr erneut.
"Oder du hast Angst ihr gegenüber zu treten", bemerkte sie provokant.
"Lilly, ich hab sie betrogen, angeschrien und einfach stehen gelassen! Sie will kein Wort mehr mit mir reden!", rief er aufgebracht. "Und sie hat gute Gründe dazu", fügte er warnend hinzu. Bei seinem Ausbruch war sich ein wenig zurück gezuckt, doch sie fing sich schnell wieder.
"Vermisst du sie?", wollte sie dann nur wissen.
"Ja! Ich bereue meine Tat jeden verdammten Tag!", rief er und warf genervt und frustriert die Arme in die Luft.
"Dann versuch mit ihr zu reden! Schlimmer kanns ja nicht mehr werden! Und du hast gesehen, dass es schwer ist, aber dass es klappt! Wenn du ehrlich sagst, was du denkst, kann das bestimmt einiges ändern", bemerkte sie aufmunternd lächelnd. Als er jedoch nicht mehr reagierte, sondern Gedanken verloren auf einen Punkt starrte nickte sie und ging rückwärts ein paar Schritte auf die Terassentür zu.
"Vielleicht war das heute auch erstmal genug - aber denk darüber nach", schlug sie ihm lächelnd vor und er richtete seinen Blick wieder auf sie. Er nickte still.
Lilly legte ihren Kopf schief und wieder ließ sie ihre Flügel erscheinen, als Erinnerung an ihre Worte ein paar Stunden zuvor.
Erneut musste Zayn leise lachen und verdrehte unauffällig die Augen. "Danke, Lilly, ich weiß du gibst dein bestes", murmelte er andächtig.
"Viel Spaß weiterhin noch, bis später!", rief sie ihm noch zu und ließ ihn mit seinen Gedanken alleine.
Der Abend verging schnell und erst spät in der Nacht machten sich Lilly, Zack und Zayn auf den Weg zurück zu ihren Wohnungen.
Auf dem Weg fing aufeinmal Zack an zu reden. "Zayn? Wir wollten doch am Sonntagmorgen zu den Inseln in der Nähe von diesen fliegen, oder? Zusammen mit deinen Freunden", wandte er sich an seinen großen Bruder.
"Ja, so hatten wir das geplant", stimmte Zayn zu und wartete darauf, dass Zack weiter redete.
"Ich hatte die Idee, dass wir vielleicht Jake, Tyler und Lilly mitnehmen könnten? Sie würden sich bestimmt prima mit Luke und so versthen!", schlug er vor und Lilly schaute überrascht auf, als sie ihren Namen hörte.
"Was ist los?", wollte sie sofort neugierig wissen.
Zayn jedoch überlegte kurz und nickte dann zustimmend. "Das ist echt keine schlechte Idee! Die Jungs würden sich bestimmt auch mal darüber freuen neue Menschen kennen zu lernen", fügte er hinzu.
Lilly hingegen starrte verwirrt zwischen den Brüdern hin und her, bis sich Zack ihr, belustigt über ihren verwirrten Gesichtsausdruck, erbarmte.
"Wir wollten Sonntag mit drei von Zayns Freunden zur naheliegenden Nachbars Inseln fliegen und da was machen, weil wir diese Insel schon so gut kennen", erzählte er fröhlich und schien sich jetzt schon darauf zu freuen.
Lilly überlegte nur kurz und stimmte dann auch sofort zu.
"Ich kann Tyler und Jake später mal fragen, ob sie können", fügte sie noch hinzu.
"Ja, das klingt doch gut! Dann ist das also entschieden!", freute sich Zack und grinste sie an. Dann wandte er sich an seinen Bruder.
„Die zusätzlichen Amabatho's kriegen wir irgendwie, oder?". Zayn nickte nur.
„Wir würden uns übrigens so um 9 Uhr treffen, damit wir nachmittags zu Hause sind, damit ihr noch etwas lernen könnt", bemerkte dieser dann. Lilly und Zack verdrehten die Augen, mussten ihm allerdings recht geben. Schließlich waren dafür die Ferien da.
Kurz darauf mussten sie sich bereits voneinander verabschieden, da sie vor dem Baum standen auf dem Lilly wohnte. Zum Abschied umarmte sie nochmal die Beiden, welche sich ein weiteres Mal für Ihre Hilfe bedankten. Kurz darauf breitete sie die Flügel aus, grinste Zayn kurz zu und flog zu ihrer Wohnung. Sie übermittelte Tyler und Jake noch schnell alle wichtigen Informationen für den kommenden Tag und legte sich erschöpft in ihr Bett.
Es dauerte nicht lange und sie versank im Land der Träume.

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