12. Die Zeit steht still

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(Adrien)

Es dauerte eine Weile, bis ich gestern einschlafen konnte. Ich war hellwach. Das Adrenalin in mir wollte sich nicht beruhigen, genauso wie meine Gedanken. Ich hatte es getan. Ich hatte es wirklich getan!! Ich hatte Marinette geküsst... Und das Beste! Sie hat es erwidert...
Bei dem Gedanken fing gleich wieder alles an zu kribbeln. Es war so wundervoll sie im Arm zu halten und es fühlte sich so wahnsinnig schön an, als sie sich an mich schmiegte... Plagg ist schon richtig genervt von mir, aber ich glaube insgeheim freut er sich für mich. Ich kann es schließlich niemanden außer ihm erzählen. Aber ich muss einfach... Ich habe so viele Gedanken. Ich kann das alles gar nicht für mich behalten... und ich kann es nicht erwarten sie wieder zu sehen. Ich muss sie wiedersehen...
Ich bin...
Ich bin so verliebt in sie!

Und ich glaube man sieht es mir an, auch wenn ich mich noch so bemühe. Bereits als ich in die Schule gehen wollte, fragte mich Vaters Sekretärin, weshalb ich heute so besonders strahle. Und als ich dann in der Schule ankam, wurde ich noch nervöser, schließlich dauert es nicht mehr lange, dann kommt sie... Und gerade dann darf ich mir nichts anmerken lassen.
Ich versuchte mich abzulenken, indem ich sinnlose Sachen in meinen Block kritzelte. Nach nur kurzer Zeit kam auch Nino und setze sich wie jeden Tag zu mir.
„Hey Adrien. Wie geht's dir?"
„Mir äh... Natürlich geht's mir gut? Warum sollte es mir nicht gut gehen... Ist doch ganz normal... Wie geht's denn dir?", ich grinste blöd vor mich hin. Dummkopf, was sag ich denn da? Ich wollte mir doch nichts anmerken lassen...
„Äh, okay?! Na mir geht's auch g..." und in dem Moment hörte ich Nino gar nicht mehr. Ich blendete alles um mich herum aus, denn SIE betrat gerade mit Alya den Klassenraum.
Ich musste sie einfach anstarren. Die ganzen Vorsätze, dass ich nicht hinschaue, dass ich in den Block kritzle, dass ich mich ablenkte... Alles war wie ausgelöscht. Ich hatte alles vergessen. Ich sah nur sie.
Marinette strahlte. Es gelang ihr nur schwer, ihr verträumtes grinsen zu verstecken. Alya hatte es sicherlich auch schon bemerkt und sie danach gefragt. Ich würde nur zu gern wissen, was sie ihr gesagt hat. Marinette ging an mir vorbei. Ich konnte ihr Parfum riechen, konnte riechen, wie ihre Haare dufteten. Es stellte mir die Gänsehaut auf. Ich selbst war so verträumt, dass ich gar nicht richtig merkte, dass Nino immer noch mit mir sprach. Marinette setze sich hinter mich und heute war ich richtig froh über unsere derzeitige Sitzordnung, denn so konnte ich während des Unterrichts nicht die ganze Zeit in Versuchung kommen sie anzustarren.
„Was ist denn heute los mit dir?", Nino riss mich aus meiner Traumwelt.
„Hää, was?", vor lauter Gedanken, hörte ich nur ein Rauschen.
„Was ist denn los mit dir Adrien? Alles in Ordnung?" , wiederholte Nino.
„Ja, alles klar... Ich hab heut nur nicht viel geschlafen. Vielleicht stehe ich deshalb etwas neben mir.", Nino sah mich etwas verwirrt an, aber er schien es mir zu glauben. Außerdem war ich ja wirklich lange wach gewesen und daher auch richtig müde.
Die Stunden in der Schule schienen heute gar nicht umgehen zu wollen. Ständig starrte ich auf die Uhr und zu meiner Enttäuschung drehte sich der Zeiger nur kaum etwas weiter. Immer nur 5 Minuten oder überhaupt nur 3. Die Zeit schien mit Absicht langsamer zu vergehen.
Doch nach gefühlten 30 Stunden Unterricht, lief ich nach draußen, da ich wusste, es dauert nun nicht mehr lange, dann kann ich wieder zu ihr. Am späten Nachmittag hatte ich noch Fechtunterricht. Auch da verging die Zeit nur seeehr langsam. Noch dazu war ich heute so in Gedanken, dass ich mich kaum darauf konzentrieren konnte gut zu spielen.
Schließlich, als ich all diese quälenden Stunden überwunden hatte, als ich alle davon überzeugt hatte, heute einfach etwas übermüdet zu sein und es endlich 21 Uhr war, da vergewisserte ich mich, dass niemand mehr in mein Zimmer kommen würde. Tat so als würde ich früher schlafen gehen, doch stattdessen verwandelte ich mich in Cat Noir und sprang aus dem Fenster meines Zimmers.

 Tat so als würde ich früher schlafen gehen, doch stattdessen verwandelte ich mich in Cat Noir und sprang aus dem Fenster meines Zimmers

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