- Der Teeladen -

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Prolog


Ich stelle den Kaffee und die beiden Tortenstücke vor den beiden Mädchen ab. Sie sitzen meistens bis Abends hier, abgesehen von ihnen sitzt nur weiter hinten im Raum ein alter Mann. Sein schmatzen&stöhnen hallt im sonst leeren Raum wieder. Die Rosa- und Minzfarbenden Wände, mit den Gold/weißen Verzierungen lassen den Raum warm und heimisch wirken. Die kleinen,runden, Tische mit den Spitzendeckchen und kleinen Tassen mitgoldenen Rand&Blumenmuster erfüllen den kleinen Mädchentraum nahe zu komplett.

Ein leises kichern, von oben, diebeiden Mädchen sitzen unterm Dach, das Rothaarige hatte ein Buchaufgeschlagen, Fantasiewesen waren da drinne skizziert. „Emmi,bringst du mir noch ein Stück dieser wunderbarenHimbeeren-Schokoladentorte, Liebes?", sagt die braunhaarige mit demsüßen Akzent, die sich über das Geländer beugt, ihre lockigen,langen Haare fielen ihr über die Schulter. In den paar Jahren wo diebeiden schon immer täglich hier aßen, kamen wir uns immer näher.Erst Sie, dann Du, und jetzt schon Kosenamen...
Ich gehe durch denFlur, die Decke ist gewölbt und in den Ecken sind zarte, alte,Engelsmalereien die von den Wolken hinab auf uns schauen.
Wenige Minuten später tauche ich mit der Himbeeren-Schokoladentorte wieder im gemütlichen Esszimmer auf. Der alte Mann will bezahlen, wie immer um Punkt 17Uhr. Das verdeutlicht er immer in dem er den Arm hebt, wie in der Schule wenn man etwas sagen wollte, ich nicke ihm freundlich aber bestimmt zu. Ich sage, viel zu leise als das er es hören könnte, „Einen Moment bitte..", und er antwortet mir.„natürlich, Miss. Bringen sie ruhig erst diese vorzügliche Torte zu den beiden Fräuleins hoch.", ich schaue ihn irritiert an, gehe dann aber ruhigen Schrittes die Treppe hoch. Sie knirscht unter jedem meiner Schritte, dreimal dreht sie sich um sich selbst ehe ich an komme. Der Regen von draußen tropft rhythmisch auf das schräge Fensterdach.
Tief in ihrem Gespräch versunken merken die beidennicht, das ich die Torte hinstelle und das bereits benutzte&leereGeschirr wieder mit hinunter nehme.
„meinst du, wirklich?"-"ja. Los wir sollten ihn Anrufen.. wie damals".

Das Handy macht bei jeder Berührung ein leises Piepsen. Ich schüttel den Kopf, „Handys weg. Ihr zerstört das ganze Ambiente damit!", und damit verschwinde ich die Wendeltreppe wieder hinunter.

Der alte Mann steht schon im Eingangsbereich, das Portemonnaie gezückt. „oh und liebes, hast du noch etwas von dem besonderen Tee da?", ich nicke. Er gehört zu meiner besonderen Kundschaft.„einen Moment, wie viel brauchst du denn Athur?", frage ich höflich. Mein Kopf fängt an zu donnern,wie laute Trommeln in der Schlacht. Die Stimme des Alten ertönte in meinem Kopf; „nicht erschrecken. Für die nächsten zwei Wochen etwa? Sowie immer?", ich rolle die Augen, gehe dann aber nach Hinten. Der Tresen, der im Eingangsbereich stand, war Haselnussbraun,und schon Uralt. Schon vor 100 Jahren gingen hier die selben Geschäfte vonstatten.

Der Bereich ist in einem zarten Blau,passen zu dem gewölbten Flur, gestrichen. Und hinter dem Tresen, an der Wand wo die nette Dame immer die Torte und den Tee hervor holt,ist eine riesige Wandmalerei. Das Fräulein kam aus der Tür links vom Tresen wieder in den Raum, rechts von der Tür war ein türkisfarbener Ohrensessel. „ich habe noch etwas da. Aber das reicht nur für eine Woche. Ich kann aber neues bestellen. Das könnten sie in 5 Tagen abholen kommen.", wieder dieses donnern,diese Kopfschmerzen. „ich habe es ihnen schon oft genug gesagt.Nicht wenn andere Gäste hier sind!", sagte sie laut, mit gereizter Stimme. Ihre Augen wurden rot, und größer. Irgendwie Wolfsartig.„Verzeihung. Ich habe mich vergessen. Bitten entschuldigen Sie mich. Dann in sechs Tagen". Er legte einen großen Schein auf den Tresen. Die kleine, Schatulle, das sie auf den Tresen hatte gestellt,wurde von dem Mann in die Manteltasche Gesteck.

Der alter Mann, gekleidet in einem vornehmen Anzug, mit Krawatte und Krawattennadel, mit weißem Hemd und Gehrock. Die Stiefel die knapp unter den Knien anfingen, sowie die Hose lassen auf einen Pferdeliebhaber vermuten, öffnet die Tür und geht hinaus.

 Doch ehe die Tür noch ins Schloss fallen kann,kommt die braunhaarige hinter gestürmt.„nicht rennen. Egal was du auf dem Herzen hast, es wird nicht weglaufen..." , sagte sich während ich sie mahnend ansah. Sie hatte die Tür aufgefangen, schaute mich,wandelte sich, ihre Augen verschwanden, ersetzt durch tote, leblose,Höhlen. Die junge, glatte, schöne Haut, wurde alt, bröckelte an manchen Stellen ab, ihr Kieferknochen löste sich beinahe vollständig, nur durch ein paar fleischige, blutige, Muskeln viel der Knochen nicht zu Boden. Als das ehemals schöne Mädchen etwas sagen wollte, knirschte es erst, dann klickerten die Knochen aufeinander, ein leises Säuseln kam aus ihrem Hexenschlund. „Den heutigen Tag wirst du nicht vergessen. Es ist dein letzter"

Der TeeladenWhere stories live. Discover now