Stell dir Folgendes vor: Du und dein Kumpel stehen am Bahnhof und warten auf den Zug. Auf einmal siehst du wie ein Jugendlicher ein jüngeres Schulkind bedroht und beklauen will. Du zeigst es deinem Freund, der sich nach kurzer Zeit rausredet: „Der Zug kommt gleich." Er rennt weg. Du siehst wieder zu der Szene die sich nur wenige Meter entfernt von dir abspielt. Was tust du?
Jetzt kommen wir zu den vier F's, die vier Möglichkeiten, wie man in Stresssituationen reagiert:
Freeze (einfrieren)
Flight (fliehen)
Fight (kämpfen)
Fuck it all the way around (die Situation verändern)
WICHTIG: guckt euch jetzt das Video der Rickebros an der Seite an *watching*
Das ist die Szene von eben.
Analyse:
Dein Kumpel tut voll einen auf Super-swag-yolo-macho-boy. Er tut so als sei er der Stärkste. Und dann kommt eine Situation in der er seine Stärke beweisen könnte. Aber er entscheidet sich für F1 und F2. Zuerst friert er ein. Er redet sich heraus und verschwindet dann. Jetzt stehst du alleine da. Du starrst die ganze Zeit zu den Jungs herüber. Du beschließt, dass es so nicht weitergehen kann. Du überlegst dir etwas und veränderst die Situation. Du trickst die Jugendlichen aus und sie lassen den kleinen Jungen in Ruhe.
Jetzt kommen wir wieder zu meiner ersten Frage: Was tust du?
Bitte kommentiert, was ihr tun würdet.
Ich, @VivianMichelle, würde definitiv eingreifen:
Natürlich würde Ich das alles erst einmal von weitem beobachten. Sind sie bewaffnet? Sind sie stärker als Ich? Wenn ja: Ich suche mir Verstärkung von Erwachsenen. Niemals alleine dahin gehen! Damit würde Ich mein Leben gefährden. Und auch mit Verstärkung würde Ich nicht angreifen. Das zeigt, dass man sich fast auf dieselbe Stufe mit den Jungs stellt.
Wenn nein: Ich denke mir was aus! Das vierte F. Meiner Meinung nach die beste Lösung. (Anmerkung von LisaMar7: Nicht nur die beste, sondern auch die interessanteste Lösung. Ein Beispiel dafür: Sagen wir, dass dich jemand aggressiv anpöbelt; vielleicht hat er oder sie auch getrunken. "Was guckst du denn so blöd?"
Zurück bei unseren vier Fs bedeutet das natürlich wieder, dass wir dieses Möglichkeiten haben, uns zu verhalten.
1. Wir 'frieren ein', zeigen vielleicht unsicher mit dem Finger auf uns, fragen still "ich?" und tun so, als seien wir gar nicht gemeint. Konsequenz: Wir wehren uns nicht, bleiben wie ein verschrecktes Reh direkt vor dem Auto stehen und bieten so ein gutes Ziel.
2. Wir wagen die Flucht, drehen uns um und haben nichts mit der Szene zu tun. Konsequenz: Uns werden entweder gemeine Kommentare hinterhergerufen oder man hat Pech und der 'Angreifer' ist schneller.
3. Wir kämpfen, wir pöbeln zurück. "Bei deiner hässlichen Fresse ist das auch kein Wunder." Konsequenz: Entweder der 'Angreifer' bekommt Angst und lässt uns in Ruhe oder es entwickelt sich immer weiter bis endlich einer aufgibt. Doch denkt daran: Nicht nur bei einem richtigen Kampf ist der Angreifer immer einen Schritt im Voraus.
4. Wir drehen die Situation um. Zum Beispiel mit einer Aussage wie: "Du erinnerst mich nur an meinen Lieblingscousin Nick." Damit vermitteln wir gleich zwei positive Botschaften: 1. Der Grund, angestarrt zu werden, kommt durch eine 'Erinnerung'. Nichts ist mit mir falsch. 2. "Lieblings-" Das allein sollte genug bedeuten. Zudem ist der 'Angreifer' natürlich verdutzt, wenn man unerwartet reagiert.
Nun, was meint ihr? Welche Situation ist die beste für euch?)
Verfasst von: VivianMichelle
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Geh nicht weg - Wie ich selbst Zivilcourage leisten kann
Non-FictionDies ist keine Anleitung, was man mache SOLL, wenn man wirklich in eine heikle Situation kommt. Denn Anleitungen vergisst man in Stresssituationen schnell. Man sollte das hier eher als Ratgeber betrachten. Und deshalb geben wir hier Tipps und etwas...