Paris, oh vous, paris

12 0 0
                                    

Ich war so überwältigt von der Schönheit der ,im goldenen Herbstlicht leuchtenden, Stadt der Liebe , dass ich die geschäftige Hektik um mich herum am Ausgang des Bahnhofs gar nicht bemerkte. Anstatt mich über die zahlreichen Rempler und Pöbeleien der  Leute, die an mir Touri nicht vorbeikamen, zu echauffieren, lies ich meinen Blick schweifen.

Ich erspähte eine Boulangerie an der rechten Ecke eines wunderschönen Altbaus, aus der es verführerisch nach frischen Croissants und Eclairs duftete. Es war diese Art von Duft, die man Montag morgens in Deutschland leider nirgendwo antrifft, wenn es darum geht sich den ,ohnehin schon schrecklichen, Anfang der Woche zu versüßen.
Ein wenig weiter links entwuchs eine stattliche Allee von Ahornbäumen dem gepflasterten Boden, unter dessen Schatten sich die verschiedensten Menschen auf ihren kleinen Schmiedeeisernen Balkonen den einen oder anderen Café au Lait genehmigten , während sie dem emsigen Treiben und den, da hatte mein Reiseführer wirklich nicht übertrieben , grausigen Fahrmethoden der Pariser zusahen. Letztere hätten um ein Haar eine pechschwarze Katze alle neun Leben gekostet, die aber gerade noch dem wuchtigen Reifen eines Mercedes entkam und fauchend hinter der nächsten Straßenecke verschwand.
Menschen aus allen Schichten, in allen möglichen Klamotten gekleidet eilten durch die verwinkelten Gassen auf dem Weg zur Arbeit oder zur nächsten Boulangerie um ihren Tag würdig zu beginnen.

Ich hatte in meinem Leben vieles gesehen. Viele Orte und Städte. Viele Sonnenuntergänge. Viele Teenie-Romanzen im Kino und viele viele Morgende in verschiedenen Ländern.

Aber nichts davon war auch nur im Ansatz so schön wie Paris beim Erwachen zuzusehen.

Die Art wie die Stadt elegant den Schlafsand aus ihren Augen reibt und ihre Bewohner, zu denen nun auch ich vorübergehend gehören würde, begrüßte verzauberte mich. Ein warmes goldenes Licht hatte sich über die ganze Stadt gelegt und schuf eine Atmosphäre von unglaublicher Schönheit.

Ich war noch nicht lange hier. Gerade einmal ungefähr fünf Minuten. Und ich hatte nur eben diese fünf Minuten gebraucht um für mich zu entscheiden , dass Paris meine Stadt ist.

Mittlerweile fielen mir allerdings doch die Ansammlung von Leuten um mich herum auf , die sich vorbeidrängelte und laut schimpfte. Das führte mich zu der Überlegung ob ich nicht vielleicht doch schon mal in Richtung Motel laufen sollte. Schließlich wartete noch ein wunderschöner Tag in Paris auf mich und ich wollte so wenig wie möglich davon im Bahnhofseingang verschwenden. Ich stöpselte also meine Kopfhörer wieder ein, klemmte mein Skizzenbuch unter meinen Arm, packte meinen Koffer und machte mich unter der Begleitung der Musik von Interpreten wie :"Zaz, Maître Gims, Stromae und Lea castel „ auf die Suche nach meiner vorgesehenen Bleibe für die kommende Woche.

You've reached the end of published parts.

⏰ Last updated: May 13, 2018 ⏰

Add this story to your Library to get notified about new parts!

mon coeur t'appartient, ParisWhere stories live. Discover now