Das Licht in der Dunkelheit

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6804 Wörter (erster One-shot, lest doch einfach mal rein^^)

Dunkelheit, ein so einfaches Wort und doch bewirkte es diese Trostlosigkeit in meinem Herzen. Schwärze war alles was ich nur sehen konnte. Es wurde ein Teil von meinem Leben, ein Teil meiner Routine, ein Teil meines Herzens.

Es gab in dieser Dunkelheit, in dieser Schwärze, kein weißes Licht, welches mich, mein Herz, auch nur erwärmen konnte. Nichts konnte mich aus dieser Dunkelheit herausholen. Ich konnte dieses weiße Licht in meiner schwarzen Welt nicht finden. Ich war in dieser Welt gefangen.

Alles fühlte sich so kalt, so einsam an. Nichts, aber auch wirklich nichts, konnte diese Kälte in meinem Herzen schmelzen lassen. Eine Kälte, die ich nicht kannte, die ich immer schon in mir trug. Ich wusste den Grund dafür einfach nicht.

Ich wusste nicht weshalb nur ich diese Dunkelheit, diese Schwärze verspürte. Auch wusste ich nicht was ich hier machte, wieso ich hier in dieser trostlosen Welt lebte. Ich wusste nicht mal wer genau ich war. Wer bin ich?

"Han? Luhan, geht es dir gut?"

War das mein Name? Heiße ich Han? Heiße ich Luhan? Wenn ja, wer ist dann die Person vor mir? Wer ist dieser Junge nur? Kenne ich ihn? Sollte ich ihn kennen? Sollte ich überhaupt eine Person in meiner schwarzen Welt kennen?

"Hey, rede mit mir. Rede mit deinem besten Freund Minseok."

Minseok, also. Mit trüben Augen sah ich mein Gegenüber an. Die Schwärze in meinem Herzen, in meiner Welt, verschwand nicht und sie würde auch nie verschwinden, selbst wenn mich dieser Junge mit solch warmen Augen ansah.

Wärme, ein so verlockendes Wort in meinen Gedanken, dennoch war ich neidisch auf die Leute, die diese Wärme spüren konnten, die ihr weißes Licht in der Dunkelheit hatten. Wärme war das was mir nie gewährt wurde.

Minseok musterte mich mit seinen dunklen braunen Augen von oben bis unten. Diese Sorge, die in ihnen gespiegelt war, ließ mich nichts fühlen. Seine orangen Haare hingen ihm in Strähnen ins Gesicht, während seine Hand nun auf meiner rechten Wange lag.

"Wie fühlst du dich?"

Kalt. Leblos. Ich spürte nichts, nichts als nur diese Kälte, die mein Herz umgab, um somit die Schwärze dort zu behalten. Meine Welt war in dieser Dunkelheit getränkt. Kein Licht zeigte mir den Weg aus dieser Schwärze heraus. Nichts und niemand könnte mich je aus dieser Dunkelheit, dieser Schwärze, herausholen.

"Was ist passiert?"

Erst jetzt bemerkte ich die weißen Wände, das weiche Bett und die weiße Decke auf meinem Körper. Der Geruch von Desinfektionsmittel stieg in meine Nase, als ich meinen Blick durch den Raum schweifen ließ. Minseok hatte schon lange von meiner Wange abgelassen und mich nur gemustert.

"Kannst du aufstehen?"

Minseok ging nicht auf meine Frage ein. Er hielt mir seine Hand entgegen und zwang sich dann zu einem schmalen Lächeln, was mich dennoch nichts fühlen ließ. Die Schwärze, die meine Welt umgab, wurde deutlich größer.

Minseok hatte sich als meinen besten Freund vorgestellt und doch war da nicht das weiße Licht, welches mich aus dieser Dunkelheit befreien sollte. Minseok war nicht die Person, die mich aus meiner Welt befreien konnte. Er war einer dieser Personen, die dieses weiße Licht einfach so in ihrer Welt hatten und nicht mit mir teilen wollten oder gar konnten.

Mein Blick glitt zur Türklinke, die Minseok nun öffnete, als ich mich aufgerappelt hatte und er mich nun mit seinem Körper stützte. Sein Körper fühlte sich warm an, doch diese Wärme erreichte nie mein Herz, welches in dieser Eiseskälte gefangen war und somit die Schwärze in mir weiter eingesperrt blieb.

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