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„Ich will dich nie wieder sehen!", vernahm sie die Worte, die sie aus ihrer Glückseligkeit rissen. Hatte sie sich bloß verhört? Erlaubte er sich einen makabren Scherz mit ihr? 

„W-wie bitte?", fragte sie mit belegter Stimme und musste sich räuspern. „Ich habe gesagt, dass ich dich nicht wieder sehen will", antwortete er, bevor er sich umdrehte und dabei war hinauszugehen. Ihr Herz kämpfte gegen ihren Verstand. Ihr Herz schrie ihn an zu bleiben, ihr zu erklären was er meinte, zu betteln, er wolle doch bleiben. Ihr Herz war bereit sich völlig würdelos vor ihm in den Dreck zu werfen, nur damit er bei ihr blieb. Doch ihr Verstand wusste, dass das alles nichts bringen würde. Sie hatte ihm versprochen seine Entscheidungen zu akzeptieren, egal wie schwer es ihr fiel. 

„Was habe ich falsch gemacht?", entfloh ihr diese eine Frage von den Lippen. Er blieb stehen. Drehte sich nicht wieder zu ihr um. Seine Schulterpartie war angespannt. „Du hast nichts falsch gemacht. Du bist eine wundervolle Person und ich wünsche dir das Beste dieser Welt. Das hier läuft nur auf etwas hinaus, wozu ich noch nicht bereit bin", antwortete er. Diese Antwort brachte sie jedoch nicht weiter. 

Er war ein sturer Bock und wenn er nicht wollte, dann würde sie niemals eine Antwort von ihm bekommen. Sie unterdrückte auch den Drang ihn an sein Versprechen zu erinnern. Ein Versprechen, welches ihr viel bedeutete und jetzt brach er es. Sie sah stumm und mit Tränen in den Augen zu wie er durch ihre Tür verschwand und sie einsam zurück ließ. 

Vor 4 Monaten hatten sie angefangen auszugehen. Sie liebte die Gespräche, die sie mit diesem schwierigen und dennoch faszinierendem Mann führte. Über alles konnten sie sprechen. So kam es, dass sie an einem Abend, als sich ihre Panik wieder mal bahnbrach, ihm ihr Herz ausschüttete. Naja die Ohren voll heulte und ihm Vorwürfe machte, traf es wohl eher. 

Sie warf ihm vor, dass er es nicht mit ihr aushalten würde, denn niemand, der sie kannte, hielt es lange mit ihr aus. Er würde genauso das Weite suchen, wie ihre Freunde. Nach dem Krieg hatten sich Ron, Harry und Ginny ziemlich schnell aus dem Staub gemacht. Hermine war in eine tiefe Depression versunken gegen die sie nicht ankam, auch wenn sie Außenstehenden weiß machen konnte, dass es ihr gut ginge. Ihre Freunde kamen jedoch nicht mit ihrer Art klar und gingen. 

Mittlerweile hatte sie die Tiefpunkte ihrer Depression überstanden und führte ein Leben in dem sie glücklich war. Doch war die mit ihren Dämonen noch nicht ganz durch. Was aber auch kaum verwunderlich war. Niemand konnte alles auf einmal aufarbeiten. Das kostete Zeit und Kraft. Doch er hatte sie nicht ausgelacht, wie sie es erwartet hatte. Severus hatte auch keinen sarkastischen Kommentar gebracht. Er hatte sie in den Arm genommen und ihr versichert und auch versprochen, dass er niemals aus ihrem Leben verschwinden würde. Er würde bleiben, weil er dankbar war, dass er so einen Menschen, wie sie in seinem Leben hatte. 

Doch nun war er fort. Hermine versuchte aus seinen Worten noch irgendeine positive Äußerung für sich zu filtern und legte zum Schutz vor dem Schmerz ein Lächeln aufs Gesicht. Doch warum sie das eigentlich tat, dass wusste sie selber nicht so wirklich. Schließlich war sie alleine zuhause. 

Kurz entschlossen ging sie sich in der Küche einen Tee kochen. Langsam trank sie ihn und versuchte ihre verwirrten Gedanken zu Ordnen. In den letzten Tagen war doch alles wundervoll gewesen. Zuerst waren sie nur Freunde, die viele Gespräche miteinander führten. Er war ihr dabei sehr wichtig geworden. Er war ihr Ruhepol, wenn die Arbeit im Ministerium ihr wieder einmal über den Kopf wuchs oder ihr Leben ihr zu viel wurde. Er brauchte nur für 5 Minuten neben ihr zu stehen und sie konnte wieder Kraft tanken. 

Doch nun fiel wohl auch das weg. 

Sie kroch in ihr Bett und versuchte den sich ankündigenden Tränenstrom zu unterdrücken, als ihr sein Duft in die Nase stieg. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 18, 2018 ⏰

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