Kapitel 1 - Strandparty bei den Harpers

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„Hey Rose, jetzt komm schon. Beweg deinen süßen Hintern, sonst ist die Party vorbei, bis wir dort sind.", schrie Shelby.

„Ist ja gut, gib mir ein Moment." Vorsichtig tuschte ich mir ein letztes Mal die Wimpern. Ok, so konnte ich mich auf jeden Fall zeigen.

Schnell rannte ich in mein Zimmer und schaute mich noch einmal im Spiegel an.

„Bist du immer noch nicht fertig?" Shelby, meine beste Freundin, stand angelehnt am Türrahmen und ärgerte sich. „Es ist nur eine Strandparty ... Für was gibst du dir so viel Mühe?"

Für deinen Bruder dachte ich mir, in den ich schon als kleines Kind verschossen war. Darren Harper war mit seinen einundzwanzig Jahren, drei Jahre älter als wir. Er war der feuchte Traum aller Frauen. 1,90 groß, ein schmaler Körper und braune Haare, die bis zum Kinn reichten. Seine freundlichen, braune Augen und die sinnlichen Lippen machten dieses Bild perfekt. Zu meinem Entsetzen sah er mich immer als eine Art von Schwester, was mir natürlich gar nicht gefiel.

„Rose? Hast dus bald?" Genervt verdrehte Shelby die Augen und schnaufte.

„Ja, tut mir leid. Bin schon fertig."Lachend nahm ich meine Tasche und stellte mich vor ihr.

„So, jetzt kann es losgehen. Danke für deine Geduld."

„Na endlich." Schmunzelnd hakte sie sich bei mir unter uns gemeinsam verließen wir das Haus.

Im Gegensatz zu meiner Familie, die mit den Harpers ewig befreundet waren, hatten sie eine Villa, direkt am Strand. Den Sommer verbrachte ich immer dort, denn es war wie eine Wellness-Oase mit ihrem bezaubernden Garten und gigantischem Pool, aber das war nicht der Grund, wieso ich meine Zeit dort verbringen wollte. Darren, ich wollte immer in seiner Nähe sein, auch wenn er meistens nicht zu Hause war und wenn doch, dann schleppte er irgendwelche Tussis ab und vögelte sie bis tief in die Nacht. Leider konnte ich ihn immer nur in den Sommerferien sehen, aber jetzt war alles anders, er war fertig mit dem College und kam zurück nach Florida. Ab sofort würde er in den Familienbetrieb einsteigen, den seine Eltern aufgebaut hatten. Immobilienmakler waren hier groß angesehen, vor allem weil hier die meisten Touristen zu finden waren und die Chance, dass sie hierher ziehen würden, enorm war. Und für mich hieß das, dass ich ihn öfters sehen würde und vielleicht, aber nur vielleicht, würde er mich endlich als Frau betrachten und nicht als die kleine beste Freundin seiner Schwester.

Wir stiegen in Shelbys Auto und fuhren los. Die halbe Stunde Fahrt verbrachten wir mit lauter Musik und ich wurde immer nervöser, je näher wir kamen. Von weitem konnte man sehen, das viel los war. Viele Autos hatten an der Straße geparkt und Grüppchen waren überall zu sehen.

„Verdammt Rose, wegen dir finden wir keinen Parkplatz mehr und mein privater Parkplatz ist auch besetzt." Shelby fluchte, als wir ein zweites Mal an den parkenden Autos vorbeifuhren.

„Es tut mir leid." Das tat es wirklich, denn heute hatte ich länger gebraucht als sonst.

Sie warf mir einen nachtragenden Blick zu. „Ist schon ok. Parke ich halt woanders, aber das nächste Mal bleibe ich hier und du kannst einen Weg finden hierherzukommen."

„Geht klar. Mein Auto ist in der Werkstatt und dürfte nächste Woche fertig sein."
In diesem Moment fuhr ein Auto vor uns raus und Shelby übernahm seinen Platz. Wir hatten echt Glück gehabt, denn es sah nicht so aus, als würden andere die Party demnächst verlassen.

„So und jetzt lass uns reingehen. Ich brauch was zum Trinken." Shelby stieg aus, knallte die Tür hinter sich zu und lief einfach los, ohne auf mich zu warten.

„Hey, warte. Es tut mir doch leid." Ich rannte ihr hinterher, bis ich sie eingeholt hatte.

Ihre miese Laune ging nicht an mir vorbei.

Der Bruder meiner besten FreundinWhere stories live. Discover now