Kapitel 1/2

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Wir könnten sie ja nun allesamt im Schlaf umbringen!, stimmte auch ihre aufgebracht zitternde und von dem Mord an Mama ebenso schockierte innere Wölfin Wöllfi zu und ihr Blut erhitzte sich noch viel mehr, derweil sie vorwärts preschten und hinter sich die zornigen Verfolger, den Beta und den Tic wie auch einige weitere Wächter, zur Jagd auf sie heulen hörte.
Sie heulten natürlich auch schon nach den Grenzwächtern, während sie nun auch ihre Luna, die sich gewandelt haben musste, in ihrem Geist rufen hörte: Marnie! ... Nein, Sebastian - Stopp! Lasst sie alle in Ruhe! Sie ist doch noch fast ein Kind und ihr habt gerade ihre Mutter getötet, ihr Bestien!

Oh, Marnie! Halt an ...! Lauf nicht weg! Bitte, bitte, ... bitte bleib stehen und lass uns noch mal reden! Ich wollte das nicht, Marnie! Daran hatte ich gerade keinen Anteil ...

- MARNIE, BITTE ...!!!"

Schon hatte der Alpha persönlich sie eingeholt und mit einem grausig schmerzhaften Biss in die Seite zu Fall gebracht. Da stand er vor ihr, der riesige, finster knurrende und bösartige Silberwolf, während sie sich nur wieder wild knurrend aufrappelte und den Schmerz ignorierte

Mörder! Mörder! Mörder!", knurrte sie zusammen mit ihrer Wölfin den blutig befleckten und bösartig die Lefzen hebenden Werwolf an.

„Sofort verwandelst du dich, Werwölfin! Bevor ich mich vergesse und nicht mehr auf deine Freundin, die Luna, höre und dich tollwütiges Kind ebenso erledigen muss wie gerade deine unrettbar verlorene Mutter Arielle!"

Sie war nicht unrettbar verloren, du Arschloch von einem Monster! Rahel hatte ihr vorhin Hilfe versprochen! Denn sie steckte lediglich fest, weil sie sich gestern bewusst verwandelt hat, und brauchte nur mal eben deine Unterstützung bei der Rückverwandlung!

Ihr Geist war die ganze Zeit über klar und bewusst! Doch von dir Bestie gibt es natürlich keine Hilfe für einen wertlosen, gebissenen Omega! Nur kaltblütigen Mord gibt es vom Alpha des Schwarzwald-Rudels! IMMER NUR MORD! Und ich wusste es, ... dass du das irgendwann tust!
Du hast doch nur darauf gewartet, dass sie einmal ganz kurz den Versuch unternimmt, wirklich ein echter Werwolf zu werden. Ihr geborenen Säcke konntet uns beide schließlich noch nie auch nur ein bisschen leiden, habt mich schon als Kind meiner Mutter weggenommen und dann jahrelang regelmäßig zusammenschlagen lassen, nur damit ich mich irgendwann widerstandslos hinrichten lasse ... Nur der Luna ist es zu verdanken, dass ihr uns beide nicht schon viel früher erledigt habt, DU BRUTALER, EISKALTER MÖRDER!!!", klagte sie ihn immer noch als Wölfin und grausig wild knurrend an.

So redet eine Omega nicht mit ihrem Alpha, Mädchen! Unterwirf dich mir jetzt ... SOFORT!!!", knurrte Dared ihre Worte im Rudel-Link komplett ignorierend und nur erneut nach ihr schnappend, um sie einzuschüchtern, doch Marnie ritt gerade wohl der Mut der Verdammten.

Erneut stürzte sie sich wie rasend und im Geiste wild aufkreischend auf den Alpha, verbiss sich knurrend in seinem Bein und riss ihm dabei sogar fast die Pfote ab. Sie ignorierte den scharfen Schmerz an ihrer Seite, als er sich nun ebenso brutal auf sie warf und seine Krallen wie scharfe Messer ihr Fell und Fleisch bis auf die Knochen zerfetzten, bevor sie dann schlicht seinen schon wieder zuschnappenden Reißzähnen mit einem gedrehten Sprung auswich und machte, dass sie wegkam.

Und gottlob war der Alpha nun in seiner Bewegungsfähigkeit eingeschränkt, ... sodass sie nur noch den Beta und seine Meute auf den Fersen hatte ... so wie fast jeden Tag. Doch diesmal wusste sie, anders als sonst, dass sie sie nicht mehr aufhalten konnten, dass sie heute auch nicht mehr zurückkehren musste und rannte und rannte, so schnell wie noch nie zuvor in ihrem Leben, und ließ den inneren Kreis des Schwarzwaldes sehr schnell hinter sich, erreichte offenes Feld und hetzte durch Mais und Gerste hindurch, ohne auch nur noch einmal Rücksicht auf die Menschen oder Autos oder Fahrräder in den Orten zu nehmen.

Irgendwo weiter hinter sich hörte sie erneut Rahel nach ihr rufen, doch der Link zu ihr brach nun immer wieder ab. Sie wusste nur, dass sie ihr immer noch folgten, ... um sie nun ebenfalls zu töten, so wie einen jeden gebissenen Omega, der sich gegen deren brutale Herrschaft und Gewalt wehrte.

Doch nach nur einer Stunde dreifachem Marathonlaufes stand sie endlich zitternd vor Schmerz und Zorn aus dem eiskalten Wasser des Grenz-Flusses auf, in dem sie gerade beinahe ersoffen wäre, weil sie ja eigentlich gar nicht schwimmen konnte und torkelte heftig taumelnd, keuchend und natürlich patschnass aus dem wild reißenden, fließenden Wasser heraus und stand somit nun auf dem Taunusterritorium.

Gott sei Dank!

Sie winselte schmerzlich und verwandelte sich am Ende ihrer Kräfte erbend in das nasse, zitternde, menschliche Mädchen zurück, schmerzlich stöhnend und von wilden Schluchzern geschüttelt, weil ihre Seite nun regelrecht auseinander zu klaffen schien. Der Alpha hatte sie wirklich noch komplett aufgeschlitzt! Und das Blut durchnässte ihre ohnehin patschnassen Klamotten und färbte sie tiefrot ein.


Auf der anderen Flussseite verwandelten sich unterdessen die nun ebenfalls an der Grenze angekommenen Schwarzwaldwölfe.
Rahel rief laut weinend ihren Namen, doch Marnie hatte nicht, vor ihr jemals wieder zuzuhören! Oh nein!

„ICH HASSE EUCH ALLE SO SEHR!!!", brüllte sie fast schon hysterisch über den Fluss.

„Ihr seid nur dreckige, brutale Mörder, nichts sonst, ihr geborenen Missgeburten!!! Ich sage mich hiermit vom Schwarzwald los! HABT IHR DAS VERSTANDEN???

Denn ich bin tausend Mal lieber ein wilder Rogue als auch nur noch eine Sekunde lang ein Mitglied eures beschissenen, verdammten, drei Mal verfluchten, verfickten, bestialischen Rudels zu sein!

Erst brecht ihr selbst alle Gesetze und beißt ein kleines Kind ... Nun tötet ihr auch noch meine Mutter ohne jeden Grund, ihr herzlosen, eiskalten Bastarde ... Monster ... Arschlöcher ... Omegahasser ... Mistmaden ... DRECK!!!", vollzog Marnie die Trennung vom Rudel nun endgültig und auch räumlich und fühlte sich sofort erleichtert, während der verletzte Alpha sie nun absolut fassungslos und ungläubig betrachtete und zornig von der anderen Flussseite herüberbrüllte:

Du kommst sofort wieder hierher zurück, Wölfin! DAS IST EIN BEFEHL!!!"

Er schrie es so laut wie noch nie, böse wie noch nie, erzielte bei ihr aber absolut keine Wirkung mehr. Ganz im Gegenteil hob sie nur noch beide Mittelfinger in seine Richtung und begann erneut zurückzubrüllen:

„Du kannst mich mal mit deinen grausamen, sadistischen Befehlen, mit denen du mich jahrelang zu deiner am niedersten dienenden SKLAVIN gemacht hast! ARSCHLOCH!!!

Ich wünschte, deine Luna würde dir ihre Eisenstange mal direkt in deinen blöden, dicken FETTARSCH hineinrammen, damit du auch noch mal auf andere Gedanken kommst als nur immer den einen, nämlich gebissene Omegas und deren Kinderwölfe in deinem Rudel zu Tode quälen zu lassen, du brutales, eiskaltes, hinterhältiges mörderisches MONSTERSCHWEIN!!!", herrschte sie überschnappend, bevor sie dann den noch fassungsloser über den Fluss herüber gaffenden Alpha mit allen widerlichen, ekeligen und perversen, bisher nur immer in ihren Gedanken gedachten Schimpfwörtern beschimpfte, die ihr nur einfallen wollten, und dabei regelrecht ausrastete.

Als sie dann schließlich nicht mehr konnte, erklang hinter ihr leises Pfeifen und leises prustendes Gelächter aus dem Wald heraus, als die Grenzwächter-Wölfe des Taunus-Rudels langsam und einige auch noch immer in Werwolfgestalt, bedrohlich knurrend hinter den Bäumen hervorkamen und auf sie zutraten.

Seelenverwandt, Marnie - Die wilde Luna Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt